Drei Frauen auf einem Hof - im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit
Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.
Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.
Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies' Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht ...
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Käufer-Bewertung: Lesendes Federvieh
Ute Mank hat mit „Wildtriebe“ einen wunderschönen, absolut lesenswerten Familienroman geschrieben, der mich von der ersten Seite an begeisterte. Drei Generationen auf einem Hof, da prallen unvermeidlich unterschiedliche Vorstellungen vom Leben, von Freiheit und auch von der Rolle als Mutter aufeinander. Unglaublich präzise und bildgewaltig beschreibt die Autorin den Alltag auf einem Dorf über eine Zeitspanne von über 20 Jahren.
Man spürt die Enge, das Eingezwängtsein in alte Traditionen und Denkweisen, ebenso die Furcht vor den Klatschtanten, die hinter jeder Ecke lauern konnten. Das Gefühl des „Das macht man doch nicht“ lugt hinter vielen Seiten hervor. Genau vor diesem Hintergrund versucht Marlies ein Stück ihres eigenen Weges zu gehen. Durch Lisbeth und Marlies erlebt man die Auswirkungen dieser Zwänge hautnah, man spürt die innere Zerrissenheit und Unzufriedenheit bei Marlies fast körperlich.
Zugleich sieht man aber auch, wie im Laufe der Zeit die verkrusteten Strukturen aufgeweicht werden und ein Stück Moderne einkehrt. Ich fand es wirklich spannend und schön zu lesen, wie sich gerade Lisbeth durch ihre Enkelin Joanna vorsichtig herantastet und sich traut sich neuen Lebensmodelle gegenüber offen zu zeigen und den starren Dorfkodex zu hinterfragen.
Durch den flotten, angenehmen und mitreißenden Schreibstil fühlte ich mich ganz dicht bei der Familie. Ich konnte die Gedanken, Gefühle und auch das Handeln der drei Bethches Frauen nachvollziehen, so lebendig und authentisch ist ihre Geschichte erzählt. Dieser großartige Debütroman bekommt auf jeden Fall einen Platz bei meinen Lieblingsbüchern 2021.
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Käufer-Bewertung: Schnuck55
Altbäuerin Lisbeth kannte nie etwas anderes als ihren Bethches-Hof, den sie in jungen Jahren übernehmen musste, weil ihre Brüder im Krieg gefallen waren. Es ist der größte und schönste Hof im Dorf, ihr ganzer Stolz.
Als Sohn Konrad mit Marlies einen junge, moderne Frau auf dem Hof bringt, die eigene Wünsche und Vorstellungen vom Leben hat, entsteht ein Generationenkonflikt. Marlies hat mit den Traditionen nichts am Hut. Klärende Gespräche gibt es nicht. Erst als Tochter bzw. Enkelin Joanna geboren wird, entsteht so etwas wie Familie. Als Joanna nach dem Abitur jedoch für ein Jahr als Entwicklungshelferin nach Afrika reist, sind beide Frauen enttäuscht und überdenken ihre Vergangenheit.
Erzählt wird die Zeitgeschichte mehrerer Jahrzehnte aus der Sicht von Lisbeth und Marlies. Die Ansichten der drei Männer auf dem Hof kommen fast gar nicht zur Sprache. Nüchtern und sachlich beschreibt Ute Rank das Leben in einem kleinen Dorf sowie den Wandel der Landwirtschaft mit all seinen Vor- und Nachteilen. Die unvollendeten halben Sätze irritieren etwas. Das Buch macht insgesamt nachdenklich, die einzelnen Charaktere sind nachvollziehbar.
Das Cover zeigt drei verschiedene, große Blütenköpfe, die wohl eine Assoziation auf die drei Frauen des Bethches-Hofes sein sollen. Auch wilde Triebe können demnach schöne Blüten tragen.
Käufer-Bewertung: monalisa13
Nachdem Elisabeth’s Brüder nicht aus dem zweiten Weltkrieg wiederkamen, wird sie die Erbin des Bethches-Hofes. Den Erhalt und den Fortbestand des Hofes sieht sie als ihr Lebenswerk an. Seit Generationen geprägt von Traditionen, festen Regeln, im Rhythmus des Jahresverlaufes und der Versorgung der Tiere. Als nun Konrad, ihr einziger Sohn und Hoferbe, Marlies heiratet, ist Lisbeth nicht sehr angetan von der modernen jungen Frau, die keine Bäuerin ist. Dies soll sich unter Lisbeth’s Führung ändern. Doch Marlies kann es ihrer Schwiegermutter nicht recht machen. Sie möchte sich nicht immer unterordnen, sondern ihr Leben selbst bestimmen. Sie nimmt wieder ihren Beruf im Kaufhaus auf, macht den Jagdschein und den Traktorführerschein. Lisbeth ist in ihren Traditionen und Wertvorstellungen so verankert, dass die stillen Kriege tagtäglich zu spüren sind, denn es wird nicht miteinander gesprochen, jeder macht das mit sich allein aus.
Als Marlies Tochter Joanna geboren wird, ist Lisbeth ganz stolze Oma, endlich hat der Hof eine Nachfolgerin. Doch die stillen Kämpfe bleiben, um Mützen, Kinderwagen oder Erziehung. Zwischen Lisbeth und Joanna entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung. Doch auch Joanna hat ihren ganz eigenen Lebensentwurf.
Die Männer in dieser Geschichte bleiben sehr im Hintergrund.
Dieser Roman ist sehr schön und atmosphärisch geschrieben, wobei der Schreibstil bzw. das Stilmittel mit den unvollendeten Sätzen für mich das ein oder andere Mal etwas gewöhnungsbedürftig war.
Die Geschichte spiegelt die Generationsunterschiede und die Lebensmodelle der drei Protagonistinnen, sowie die Landwirtschaft im Wandel der Zeit sehr schön wider.
Das sehr schön gestaltete Cover mit den drei Blumen kann man gut den drei Frauen zuordnen. Der Bezug gefällt mir sehr.
Fazit: Ein unaufgeregter gut zu lesender Roman.
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Käufer-Bewertung: jojojo
Das Buch "Wildtriebe" von Ute Mank hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein stilles Buch, das von den stillen Kämpfen zwischen Schwiegertochter und Schwiegermutter erzählt, aber auch von den Umbrüchen zu Zeiten des Wirtschaftswunders. Marlies, die Schwiegertochter möchte sich nicht in das alte Gefüge einfügen und alles so wie immer machen. Sie möchte ihr eigenes Leben leben und ihr Kind nach ihren Vorstellungen erziehen. Außerdem möchte sie selbsttändig sein und arbeiten gehen. Nicht wie ihre Schwiegermutter auf dem Bauernhof alle versorgen und für alle da sein. Ich fand beide Hauptpersonen toll beschrieben und die kleine subtilen Kämpfe waren sehr nachvollziehbar und einfühlsam dargestellt.
Der Schreibstil ist einfach, aber sehr passend und gut zu lesen.
Das Cover fand ich sehr schön. Um das Hardcoverbuch ist ein wunderschöner Papiereinband gelegt, der durch seine glitzernde Schrift fasziniert und zum Darüberstreichen einlädt!
Sehr zu empfehlen!
Käufer-Bewertung: nil_liest
Ute Mank ist eine Frau mit Tatendrang und immer noch „die aus der Stadt“, obwohl sie seit über 30 Jahren im Dorf lebt, aber halt eingeheiratet. Genau dieser Umstand und wie die älteren Dorfbewohner über die Jahre ihre Normen und Ansprüche wie jemand zu sein hat selbstverständlich vor sich her tragen, hat Ute Mank sicher zu ihrem guten Debüt inspiriert. Aber nur eine Spekulation meinerseits.
‚Wildtriebe‘ ist zwar mit einem harmonisch altmodischen Cover versehen, aber darin brodelt es gewaltig und daher passt das Äußere dann doch zum Inhalt. Denn auf dem bäuerlichen Bethches-Hof, auf dem jeder mit anpackt und das selbstverständlich ist um die Last zu teilen, zieht eine Schwiegertochter, Marlies, ein, die das anders sieht. Konrad, der Erbe des Hofes hat sich aus der Sicht seiner Mutter, Lisbeth, mit dieser Frau keinen Gefallen getan. Marlies will sich der Hofordnung nicht unterordnen, nicht nach Lisbeth Regime leben und einen eigenen Beruf außerhalb des bäuerlichen Betriebs ergreifen. Eigene Entscheidungen treffen und selbstbestimmt Leben. Um den Generationenkonflikt komplett zu machen, wird Marlies ungewollt schwanger und das Kind Joanna, die dritte Frau und Generation steht zwischen den Stühlen und ist zugleich das verbindende Element von Mutter und Großmutter. Und hat nochmals andere Ideen sich zu verwirklichen.
Ute Mank schafft es sehr gekonnt mit leiden Tönen die drei Generation mit ihren Konflikten zu zeichnen, die entstehen, wenn Lebensentwürfe aufeinandertreffen, wenn Modernität nicht mit Tradition vereinbar ist und wenn Individualität wichtiger wird als Familie. Gebettet ist das in die geschichtliche Veränderung, denn die drei Generationen wachsen jeweils in anderen Verhältnissen auf, andere Voraussetzung und natürlich auch sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Selbstverwirklichung als Frauen. Die kriegserlebende Großmutter, die Mutter im Wirtschaftswunder und das Enkelkind in der Postmodernen.
Mich hat der Roman berührt, erinnert an die eigene bäuerliche Großmutter, tief ergriffen und mich ein wenig sensitiver zurückgelassen, dass die Prägung nicht einfach wegwischbar ist und immer ein Teil der Persönlichkeit bleibt – ob mit oder ohne Einsicht.
Lesenswert – lasst euch nicht vom Cover irritieren! ;0)
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Käufer-Bewertung: holdesschaf
Lisbeth, Erbin des bedeutenden Bethches-Hofes, kümmert sich zeitlebens aufopferungsvoll um diesen, seit ihre Brüder aus dem Krieg nicht zurückkehrten. Als ihr Sohn Konrad seine Auserwählte Marlies mitbringt, ist sie von der modernen Frau, die in einem Kaufhaus arbeitet, wenig begeistert. Auch Marlies hegt Vorbehalte gegen ihre zukünftige Schwiegermutter. So tragen sie nach der Hochzeit viele wortlose Konflikte aus. Marlies möchte mehr vom Leben, als die Arbeit auf dem Hof und Mutter sein. Immer wieder bricht sie aus, macht Dinge, die für Frauen untypisch sind. Als ihre Tochter Joanna nach dem Abitur statt zu studieren für ein Jahr nach Uganda gehen möchte, versteht Marlies die Welt nicht mehr.
Den Fortgang der Tochter Joanna nutzt die Autorin geschickt, um Lisbeth und Marlies ihre Vergangenheit und ihre Entscheidungen überdenken zu lassen. Hätte man etwas anders machen können im Leben? Wie wäre es dann geworden? Oft erfährt man, dass viele Entscheidungen gar nicht auf eigenen Wünschen beruhten, sondern durch ungeschriebene gesellschaftliche Zwänge in einem kleinen Dorf beeinflusst wurden. Viele dieser Gesetzmäßigkeiten erinnerten mich an meine eigene Kindheit, manchmal spürte ich Ablehnung (z.B. Dorftratsch), manchmal ließ mich das Buch aber auch nostalgisch werden, weil zwar nicht alles, aber doch einiges früher einfach schön und klarer geregelt war. Ein immer wieder aufgegriffenes Familien"geheimnis" war für mich leider eher unglaubwürdig.
Ute Mank verwendet eine herrlich unaufgeregte Sprache, lässt den Leser Fragen auch mal selbst zuende denken, weil sie sowieso nicht anders zu stellen sind. Man hat den Eindruck, die Gedanken kommen so schnell, dass sie sich überlagern. Und obwohl nichts wirklich außergewöhnlich Spannendes passiert, ist man dennoch gefesselt vom Leben der drei Frauen aus völlig verschiedenen Generationen. Auch das Wiedererkennen von bestimmtem Verhalten im eigenen Lebenslauf birgt seinen Reiz. Das Ende des Buches überraschte mich dann auch mit hoffnungsvoller Aufbruchsstimmung.
Käufer-Bewertung: erul
Das Cover mit den Blumen hat mir sehr gut gefallen, passt wunderbar zu dem Roman.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, spannend und feinfühlig.
In dem Roman geht es insbesondere um zwei Frauen - um einen Generationenkonflikt, der hier sehr eindrücklich geschildert wird. Auch die Personen und ihre eigenwilligen Charaktere werden gut und intensiv beschrieben.
Lisbeth wurde zur Erbin des Bethches-Hofes, der einer der größten in Hausen war, mitten in Hessen. Die Ehe mit ihrem Mann Karl blieb jedoch kinderlos. Als die Cousine von Lisbeth bei der Geburt stirbt, haben Lisbeth und Karl das Baby Konrad an Kindesstatt angenommen.
Marlies hat Konrad, den Sohn und künftigen Erben des Hofes geheiratet. Karl mochte Marlies sofort. Doch zwischen Lisbeth und der Schwiegertochter Marlies gibt es von Beginn an Unstimmigkeiten und Konflikte, ob in der Hausarbeit oder später in der Kindererziehung. Die Geschichten werden mal aus der Sicht von Lisbeth, mal aus der von Marlies erzählt. Gesprochen haben die beiden so gut wie nie über ihre Konflikte - Sprachlosigkeit, Pflichterfüllung, Kampf und Selbstbestimmung.
Das Buch hat mich gefesselt - eine sehr sensible, einfühlsame Geschichte, regt zum Nachdenken an. Absolut empfehlenswert!
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Käufer-Bewertung: Peppi
"Wildtriebe" von Ute Mank ist eines der Bücher, die man, hat man begonnen sie zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen will.
In diesem Buch geht es um drei starke Frauen, die auf dem Betches-Hof leben.
Lisbeth verliert im Krieg ihre beiden Brüder und wird somit mit siebzehn Jahren zur Hoferbin. Für sie gibt es nur das Leben als Bäuerin. Zusammen mit ihrem Mann Karl, einem alten Knecht und dem angenommenen Sohn Konrad bewirtschaftet sie den Hof. Ihr Leben besteht aus Arbeit und das Pflegen alter Traditionen.
Als ihr Sohn seine Frau Marlis ins Haus bringt, die nichts von der Landwirtschaft versteht, sieht sie es als ihre Aufgabe, diese zur Bäuerin zu machen. Marlis will aber nicht sofort für einen Hoferben sorgen und sie will weiter in der Stadt arbeiten und auch ihren Jagdschein machen und Traktor fahren. Sie will ihre kleinen Freiheiten haben
Mit Joanna, der Tochter von Konrad und Marlis, wird die Frauenrolle auf dem Hof noch einmal völlig verändert. Sie geht nach dem Abitur für ein Jahr nach Afrika und lässt sich diesen Plan auch nicht ausreden.
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Käufer-Bewertung: begine
Die Schriftstellerin Ute Mank beschreibt in ihrem Roman „Wildtriebe“ das Verhältnis einer eingeheirateten Frau und ihrer Schwiegermutter und deren Tochter.
Lisbeth und ihr Mann Karl sind Großbauern. Sie arbeitet für den Hof. Ihre Gedanken gehen in die Zeit, als sie geheiratet hat und das Dorf immer auf ihren Bauch gesehen haben, ob nicht bald ein Kind kommt.
Als Marlies als Schwiegertochter auf den Hof kommt, wird es schwierig, denn Marlies hat als Verkäuferin gearbeitet. Sie fühlt sich nicht angenommen, denn es wird weiter alles so gemacht, wie Lisbeth es gewohnt ist.
Als Joanna geboren wird will Lisbeth auch immer gute Ratschläge geben.
Das erinnerte mich an meine
Freundin, deren Mutter musste auch machen was die Oma wollte. Das ist nicht besonders schön.
Dann wird Joannas Zeit wieder ganz anders, sie war der Liebling der Oma, so das Marlies wieder außen vor war.
Diese Geschichte ist gut nach vollziehbar und echt. Die Autorin hat das mit ruhigem Ton wunderbar hinbekommen.
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Käufer-Bewertung: Musteplume
Wildtriebe von Ute Mank ist ein Roman über Familiengefüge, die Veränderung der Landwirtschaft und die Emanzipation der Frau.
Das Buch in seinem Schutzumschlag ist sehr hübsch und fühlt sich ganz hochwertig an.
Das blühende Lesezeichen ist ein Highlight.
Nach so viel Blumen und der damit verbundenen Assoziation zum Wachsen habe ich einen lebenslustigen Roman erwartet.
Das Buch hat mich gefesselt, ich mochte kaum aufhören zu lesen.
Aber es war nicht wie erwartet ein Buch voller Lebenslust, voller Freude, glücklicher Familie, erfolgreicher Landwirtschaft und netter Dorfgemeinschaft.
Eigentlich in jedem Falle das Gegenteil.
Jedes Missgefühl, jeder Konflikt, jede Unstimmigkeit hätte gelöst beziehungsweise ganz vermieden werden können, hätten die Protagonisten miteinander gesprochen. Das auszuhalten, dieses besser wissen, das war schwierig zu ertragen beim Lesen.
Es war ziemlich deprimierend, wie alle irgendwie unglücklich waren und wurden und blieben.
Zum Schluss gab es ein wenig Hoffnung, aber auch kein Hochgefühl.
Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es hat auf seine nüchterne Art viele Emotionen bei mir geweckt, mich berührt.
Der Schreibstil ist auch großartig und passt so wunderbar zum Roman. Die unbeendeten Sätze in Mitten der allgemeinen Sprachlosigkeit
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Käufer-Bewertung: Leseschwalbe
Das Buchcover ist gelungen und die drei Rosen könnten für die drei Generationen stehen. Drei Frauen, drei Generationen und ein Hof auf dem Land.
Lisbeth vom Betches-Hof, als Großbäuerin alt geworden. Der Hof, die Arbeit die im Gleichklang mit den Jahreszeiten getan werden muss, das war immer ihr Leben und es war gut. Als ihre Schwiegertochter Marlies ins Haus kommt tun sich die beiden schwer miteinander. Die Vorstellungen der beiden sind zu verschieden. auch als das ersehnte (Enkel-)Kind Joanna zur Welt kommt wird es nicht besser. Joanna wächst heran und auch sie möchte ihren eigenen Weg gehen, auch gegen Widerstände. Wie sich der Kreis dann doch noch schließt und jede der Frauen ihren Platz findet, das ist der Inhalt dieses Romans. Das Debüt der Autorin und durchaus gelungen. Mit seinem unaufgeregten Schreibstil eine schöne Lektüre für den Sommer.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Für Lisbeth gab es nie etwas wichtigeres als den Hof. Schwiegertochter Marlies sieht das anders. Sie will mehr und nicht nur den Hof führen. So führen sie stille Kämpfe aber es gibt auch verbindende Dinge. So wie die Tochter von Marlies Joanna, die ihren ganz eigenen Weg gehen will und schließlich nach dem Abitur nach Namibia geht.
Meine Meinung:
Zunächst einmal hat mich das Cover total angesprochen, es ist so schön und ansprechend, dass man sofort neugierig ist. Die Geschichte ist interessant und hat mich total angesprochen. Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf das Leben und wie die unterschiedlichen Generationen damit umgehen und wie sich die Zeiten verändern, war sehr interessant zu lesen. Der Schreibstil ist gut und liest sich total angenehm. Die Protagonisten sind alle auf ihre Art interessant. Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen.
Fazit:
Interessante Familiengeschichte
Käufer-Bewertung: raschke64
Ein Dorf mit vielen alten Bauernhöfen. So auch der Bethches-Hof, auf dem mehr oder weniger die Großbäuerin Lisbeth den Ton angibt. Sie hält fest an alten Traditionen, trägt die traditionelle Tracht und hat große Schwierigkeiten damit, als ihr einziger Sohn Konrad die Schwiegertochter Marlies auf den Hof bringt. Marlies kommt aus der Stadt und arbeitet in einem Kaufhaus. Sie kann sich nur schwer an das Leben auf dem Dorf und vor allem auf den Bauernhof gewöhnen. Dabei gibt sie sich große Mühe, die entsprechenden Arbeiten zu erlernen. Doch ihrer Schwiegermutter kann sie nichts recht machen.
Das Buch beschreibt das Leben auf dem Dorf mit allen Vor- und Nachteilen. Und auch das Leben auf einem Bauernhof. Anfangs einer der größten Höfe geht es im Laufe der Zeit durch mehrere selbst und auch nicht selbst verschuldete Entscheidungen immer mehr bergab. Aber vor allem beschreibt das Buch den Konflikt zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Es ist ein ständig währender Krieg, doch dabei kommt es nie zu einer Art offenem Kampf. Jeder frisst seinen Frust in sich hinein, sucht sich eine Nische und erledigt seine Arbeit. Gesprochen wird so gut wie nie. Genau das wird auch so beschrieben. In einfachen Sätzen und relativ gleichförmig. Dadurch bekommt man zwar gut vermittelt, wie gleichförmig die Arbeit und das Leben auf dem Hof ist. Aber dadurch entsteht auch beim Lesen nach einer gewissen Zeit Langeweile. Es passiert nicht wirklich etwas, das einem emotional mitgenommen hat. Man beobachtet die Figuren, aber man ist beim Leben von ihnen nicht dabei. Mir waren sie irgendwie völlig gleichgültig. Selbst die Enkeltochter, die etwas aus der Reihe fällt, erweckte keine Sympathie bei mir. Allerdings auch keine Antipathie. Es war mir irgendwie völlig egal, wie es mit der Familie ausgeht. Das empfinde ich eigentlich als schade und auch als Manko des Buches.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Lisbeth ist eine echte Bethches. So heißen seit jeher die Frauen des Bethches-Hof, den es schon seit vielen Generationen gibt und der stets einer der angesehensten Höfe der Gegend war. Lisbeth hat den Hof schon früh übernehmen müssen und weiß daher, wie man anpackt, dreht sich doch ihr ganzes Leben um die Leitung des Hofes. Alles, was sie tut, tut sie genau so, wie sie es von ihrer Mutter und den anderen Frauen gelernt hat, und diese wiederum haben all das alte Wissen von ihren Müttern geerbt. So werden über Generationen und über die Jahre hinweg Traditionen bewahrt, bis Lisbeth im Alter eines Tages feststellen muss - irgendwie ist heute nichts mehr so, wie es früher mal war. Auf dem Hof gibt es längst nur noch einige wenige Tiere, auf dem Feld kommt statt dem von Pferd und Ochse gezogenen Pflug der Traktor zum Einsatz, und überhaupt steht die traditionelle Lebensweise ebenso auf wackligen Beinen wie die eigentlich doch gut funktionierende Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau. Das merkt Lisbeth vor allem, als ihr Sohn mit Marlies eine Frau heiratet, die sich in ihren Augen so gar nicht in ebendiese ihr zugeschriebene Rolle einzufügen vermag.
Marlies hingegen leidet unter Lisbeth, die sie mit ihren Blicken immer zu verurteilen scheint, der sie es auch nach Jahren noch nicht recht machen kann, obwohl sie sich so viel Mühe gibt. Was kann sie denn dafür, dass sie ihrem Job in der Stadt hinterhertrauert, dass sie ihre Erfüllung einfach nicht im Kinderkriegen und Haushalt-Schmeißen sieht?
So treffen zwei Frauen aufeinander, grundverschieden, mit ihren ganz persönlichen, individuellen Sorgen, die doch zugleich ganz beispielhaft den typischen Konflikt zwischen Jung und Alt, zwischen Tradition und Wandel illustrieren.
Anfangs hat mir das Buch tatsächlich sehr gut gefallen, ich konnte mir den Hof problemlos vorstellen und habe mich auch sowohl Lisbeth als auch Marlies schnell verbunden gefühlt. Ute Mank gelingt es, sich nicht auf die eine oder andere Seite zu schlagen und dabei die jeweils andere als Ursache allen Übels darzustellen. Stattdessen werden die Standpunkte beider Frauen gut dargestellt: der von Marlies, die mit den festgefahrenen, teils rückständigen Ansichten Lisbeths zu kämpfen hat, und der Lisbeths, welche wiederum nicht verstehen kann, weshalb plötzlich ihre ganze Welt kopfsteht und Dinge, die sie schon so kennt seit sie denken kann, sich auf einmal ändern sollten.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr gut eingefangen und den Alltag auf dem Hof mit allen anfallenden Aufgaben im Haus eindrücklich und sehr detailliert beschrieben.
Mit der Zeit hat mir die Handlung dann jedoch einfach zu sehr stagniert. Ich brauche in einem Buch nicht unbedingt große Action, es gibt auch viele sehr gute Bücher, in denen de facto kaum etwas passiert. Aber dieses hier tritt mir dann leider über weite Strecken doch etwas zu sehr auf der Stelle. Irgendwann hat man als Leser einfach begriffen, dass die Situation zwischen Marlies und Lisbeth angespannt ist, und auch, woran das liegt.
Was mich außerdem gestört hat, sind die vielen Ellipsen. An und für sich mochte ich den Schreibstil wirklich sehr, und mal hier und da ein ausgelassenes Wort wäre ja auch gar kein Problem. Aber irgendwie ist in "Wildtriebe" der Anteil an Sätzen ohne Verb überdurchschnittlich hoch. Nicht auf jeder Seite natürlich, vermutlich nicht mal auf jeder sechsten oder siebten, aber doch so, dass es auffällt. Meistens lässt sich ganz gut erschließen welches Verb da hingehört, aber - warum schreibt man es dann nicht einfach? Das ist mir unverständlich und hat mich mit der Zeit leider auch etwas genervt.
Insgesamt hat mir der Roman dennoch gut gefallen, einfach weil ich die Umsetzung so gelungen fand. Man wird nicht von vorneherein dazu gedrängt, sich auf die Seite von Lisbeth oder Marlies, Alt der Jung, Tradition oder Fortschritt zu stellen, sondern lernt die positiven und negativen Aspekte beider Sichtweisen kennen. Trotz einiger Längen habe ich das Lesen genießen können.
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Käufer-Bewertung: Ele
Wildtriebe, Roman von Ute Mank, 282 Seiten erschienen bei dtv.
Ein Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit.
Das Wichtigste in ihrem Leben ist für Lisbeth der Bethchens-Hof, eine Großbäuerin zu werden, als ihre Brüder vom Krieg nicht mehr nach Hause gekommen sind, das hätte sie sich niemals träumen lassen. Mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft, versucht sie den Hof, das Erbe zu erhalten und zu mehren. Eines Tages erscheint mit Marlies eine neue Frau im Haus, die Ehefrau des Jungbauern Konrad. Marlies kann sich mit ihrer neuen Stellung nicht abfinden, sie erträumt sich ein modernes selbstbestimmtes Leben sie will und kann sich der Schwiegermutter nicht ohne weiteres unterordnen. Die beiden tragen stille Kämpfe aus. Lisbeth stellt sich vor, dass alles so gemacht werden müsse wie es schon immer war. Neuerungen die sich Marlies erkämpft werden missachtet und als schlecht empfunden. Keine der beiden Frauen will und kann nachgeben. Als Joanna geboren wird und das einzige Kind der Jungen bleibt, wird es etwas besser, doch die erwachsene Joanna hat andere Pläne und geht ihren eigenen Weg.
Die einzelnen Kapitel sind in angenehmer Leselänge, jedes neue Kapitel beginnt mit einem Großbuchstaben. Ute Mank schreibt auktorial und in einem flüssigen Stil. Etwas befremdlich fand ich jedoch die immer wiederkehrenden abgehakten Sätze, in denen das Verb fehlt, die mir den Lesefluss gehemmt haben. Die einzelnen Frauen sind hervorragend charakterisiert, tiefe Einblicke in Gedanken, Träume und Wünsche sind möglich und doch kann ich die Handlungen der Frauen, vor allem Joannas nicht immer nachvollziehen. Die männlichen Charaktere bleiben jedoch blass. Manchmal habe ich mir gedacht, was Konrad wohl über die Meinungsverschiedenheiten zwischen seiner Mutter und seiner Gattin denkt. Weder er noch sein Vater haben in irgendeiner Weise deeskalierend auf die Frauen eingewirkt. Wobei der Mann von Lisbeth auch „nur“ auf den Hof eingeheiratet hat, vielleicht war das der Grund. Da ich auch in ländlicher Umgebung lebe und mir auch aus der weiteren Bekannt- und Verwandtschaft der Begriff „Bauernstolz“ gängig ist, kann ich die Situation verstehen. Wenn ich an meine Tante denke, die auch in einen größeren Betrieb mit einer ebenso selbstbewussten Altbäuerin eingeheiratet hat, war ihr Leben doch ein ähnliches.
Die Lektüre an sich hat mich gefesselt, spannungsfrei und doch in flottem Tempo habe ich mich durch das Buch gelesen. Emotionslos aber unterhaltsam ging es dahin, völlig ohne kitschig zu sein. Innerlich zustimmend habe ich immer wieder genickt, wenn mir etwas vertraut vorkam. Ganz besonders z.B. die Dorfratschen, die jede aufregende Neuigkeit wie eine Sau durchs Dorf treiben, da hat sich bis heute auch bei uns auf dem Dorf nichts geändert.
Lisbeth kann ich gut verstehen, wurde ihr der Hof doch unerwartet zuteil, Pflichtbewusstsein und Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern haben sie bei der harten Arbeit gestärkt, schon früh musste sie Entscheidungen treffen. Doch hätte sie den jungen Leuten, ein eigenes besseres Leben, angefangen mit einer eigenen Wohnung, im großen Haus zugestehen sollen, auch wenn sie selbst gerne noch Tracht trägt, sollte sie der jungen Frau einen moderneren Lebensstil, schicke Kleidung, ihre eigene Methode der Haushaltsführung, oder die der Kindererziehung zugestehen.
Marlies hat lange Zeit gekämpft und dann einfach resigniert, da hätte ich mir gewünscht, dass ihr Konrad, auch gegen seine Mutter, den Rücken gestärkt hätte. Kein Wunder, dass Marlies irgendwann frustriert aufgegeben hat.
Joanna habe ich nicht verstanden, als Kind wurde sie, besonders von der Mutter liebevoll umsorgt. Warum sie ihr mit solcher Kälte begegnet und sich eher der Oma anvertraut, habe ich nicht verstanden. Marlies hat stets nur das Beste für sie gewollt.
Eine interessante Lektüre, gute Unterhaltung, eine Leseempfehlung und 4 Sterne
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Ute Mank wurde in Marburg geboren. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. Ihr erster Roman Wildtriebe erschien 2021 und war für den Klaus-Michael-Kühne-Preis nominiert. Sie lebt mit ihrer Familie in Hessen.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3423282888 |
10-stellige ISBN | 3423282886 |
Verlag | dtv Verlagsgesellschaft |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 23. Juli 2021 |
Seitenzahl | 288 |
Format (L×B×H) | 20,7cm × 13,1cm × 3,2cm |
Gewicht | 422g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
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Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.
Vielen Dank für die tolle Alternative zu amazon!
Johannes Wagner
Herzlichen Dank für die schnelle Bearbeitung und die prompte Lieferung!
Matthias M.