Karen Duves furioser Essay über eine Menschheit, die dabei ist, sich selbst abzuschaffen.
Ohne Frage: Wir stehen näher am globalen Kollaps als die meisten glauben. Weiteres Wirtschaftswachstum wird in den nächsten Jahren vielleicht noch zu mehr Wohlstand führen, längerfristig aber nur zu mehr Müll, mehr Hunger, mehr Tornados, mehr Dürrekatastrophen und mehr Überschwemmungen. Sehr viel mehr Überschwemmungen.Überleben ODER Beibehaltung des jetzigen Lebensstils - das ist der Entscheidungsradius, in dem wir uns bewegen. Schade nur, dass in Politik und Wirtschaft immer noch meist diejenigen das Sagen haben, die am allerwenigsten dazu geeignet sind. In ihre Positionen sind sie gekommen, weil sie Eigenschaften besitzen, die sich bei genauerer Betrachtung auch für eine Verbrecherlauf bahn eignen: Knallhartes Durchsetzungsvermögen, Risikobereitschaft, Selbstvertrauen und unbegrenzte Einsatzbereitschaft. Nette, verantwortungsvolle und sozial funktionierende Menschen schaffen es meist gar nicht erst bis in die Führungsetagen. Das ist ein Problem.Solange der technische Fortschritt und das Bankenwesen bloß ein überschaubares Maß an destruktiven Möglichkeiten boten, war es ein überschaubares Problem. In Zeiten von Klimawandel, Artensterben, Atombomben, Überbevölkerung, multiresistenten Keimen und unregulierten Finanzmärkten ist es eine Katastrophe.Karen Duve haut auf den Tisch und ihrem Leser die Fakten um die Ohren, die nicht nur zeigen, wie viel mehr in der hunderttausendjährigen Menschheitsgeschichte drin gewesen wäre, sondern auch, dass kurz vor zwölf endlich mal die anderen dran sein sollten.
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Wenn man sich auch nur ein bisschen mit den Grundlagen wertschätzender Kommunikation beschäftigt hat, ist man schon beim Lesen des Deckblatts von Duves neuem Buch „Warum die Sache schiefgeht“ sehr versucht, dieses sofort wieder aus den Händen zu legen. Der Untertitel lautet nämlich: „Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen“. Mehr Aggressivität und Schwarz/Weiß-Malerei kann man in zwei Sätzen kaum unterbringen. Die Frage ist, wen Duve damit erreichen will. Vielleicht die Frauen? Die kommen in Duves Buch noch einigermaßen gut weg. Manager, Bauern, Politiker und Wissenschaftler dagegen sollten sich hüten auch nur ein paar Seiten des Buches zu lesen. Denn dann laufen sie Gefahr durch Beschimpfungen und Stereotypisierungen diversester Art nicht nur den Kauf des Buches zu bereuen, sondern nach der Lektüre auch noch so verärgert zu sein, dass sie ihr eigenes von Duve kritisiertes Verhalten erst recht nicht überdenken werden. Doch genau das will Duve eigentlich erreichen. Die Autorin hat natürlich recht, dass in unserer Gesellschaft sehr viel falsch läuft und dass unglaublich viele falsche Entscheidungen getroffen werden. Angefangen von der Beibehaltung der grausamen Massentierhaltung, dem allzu sorglosen Umgang mit technischen Errungenschaften (Atomkraftwerke etc.) bis hin zu einer Wirtschaft, für die Umwelt und Menschenrechte weit weniger zählen als Geld und Statussymbole. Hier bräuchte es eigentlich Menschen, die kritisch denken, diese Probleme erkennen und dementsprechend handeln. Duve will sie aufrütteln, die EntscheidungsträgerInnen in Politik und Wirtschaft. Doch letztendlich versinkt sie in einer Aneinanderreihung von Anschuldigungen und Anklagen gegen genau diese Personen. Doch wem bringt das irgendwas? Es mag einem tatsächlich oft zum Weinen, Schreien und Toben sein, wenn man das Weltgeschehen verfolgt. Doch Duve vergisst, dass es viel produktiver ist, für etwas zu sein, als gegen etwas. Es ehrt die Autorin, dass sie einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Erde und unseren Mitmenschen will und fordert. Und wahrscheinlich spricht sie mit ihrem verzweifelten Appell auch vielen Leuten aus dem Herzen. Und dennoch: für eine andere Gesellschaft, eine Gesellschaft, die Duve sich wünscht, braucht es uns alle um wirklich etwas verändern zu können. Wer hier anfängt, die Welt in „Egoisten/Hohlköpfe/Psychopathen“ und „nette/verantwortungsvolle/sozial funktionierende Menschen“ zu teilen, hat den Kampf schon verloren, bevor er begonnen hat.
Eine Rezension aus der Zeitschrift Oya (www.oya-online.de) von Anne Erwand, verfügbar unter der Lizenz »CC BY-NC-SA«.
Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane Regenroman (1999), Dies ist kein Liebeslied (2002), Die entführte Prinzessin (2005) und Taxi (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch Anständig essen, 2014 ihre Streitschrift Warum die Sache schiefgeht. Die Verfilmung ihres Romans Taxi kam 2015 in die Kinos. 2016 sorgte sie mit ihrem Roman Macht für Aufruhr und wurde mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2017) ausgezeichnet. Für ihren Roman Fräulein Nettes kurzer Sommer (2018) wurde Karen Duve mit dem Carl-Amery-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3869711003 |
10-stellige ISBN | 3869711000 |
Verlag | Galiani, Verlag |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 02. Oktober 2014 |
Seitenzahl | 180 |
Format (L×B×H) | 19,6cm × 12,3cm × 2,2cm |
Gewicht | 260g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Biographien, Erinnerungen |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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Stefan A.
Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Sie und Ihr Team zeigen mit Ihrem Engagement, dass es Sinn macht, über den Tellerrand der reinen Ökonomie hinaus zu schauen.
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Heinz-Ulrich P. aus Aurich
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
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