In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt - und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.
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Käufer-Bewertung: dj79
Dror Mishanis neuer Krimi ist keine typisch actiongeladene Verfolgungsjagd, die Tathergänge sind auch nicht besonders beängstigend beschrieben, vielmehr geht es um die Ermittlungsarbeit an augenscheinlichen Bagatellfällen. Inspektor Avi Avraham wünscht sich eigentlich Fälle, wo das Ergebnis noch einen Nutzen für die Nachwelt hat. Was nutzt es einem Toten und dessen Hinterbliebenen, wenn der Mörder gefasst und verurteilt ist? Avi Avraham liebäugelt mit einem Wechsel zu einer anderen Ermittlungsbehörde oder zum Geheimdienst, um mehr bewegen zu können.
Doch zunächst muss er sich mit zwei Fällen, die wir Leser:innen abwechselnd weiterverfolgen, auseinandersetzen, ein vor einen Krankenhaus ausgesetztes Neugeborenes und ein verschwundener Schweizer Tourist beschäftigen ihn. Zwischen den Zeilen wird Mishani politisch. Er öffnet uns die Welt des jüdischen Glaubens, der in extremer Auslegung die Freiheiten des Lebens stark einschränkt. Mishani ist dabei ein Erzähler der leisen Töne, der mit Andeutungen arbeitet. So entsteht ein Gesamtbild von latenter Unterdrückung, die sonst anderen Glaubensgemeinschaften zugeordnet wird. Mishani lenkt seinen kritischen Blick auch auf den Geheimdienst und dessen Vorgehensweisen. In diesem Zusammenhang entsteht auch die Spannung im Roman, weil man unterschwellig spürt, wie sich Avi Avraham mit jeder weiteren Frage mehr in Gefahr begibt.
Vom Sprachniveau her liest sich der Roman flüssig, auch wenn es sich hier nicht um einen thrillermäßigen Pageturner handelt. Die Bezeichnung als ungemein dichten literarischen Kriminalroman finde ich passend. Er regt zu Nachdenken an, öffnet die Augen für andere Kulturen. Das hat mir hier sehr gefallen. Sympathisch fand ich zudem die kleinen Querverweise zu Orna, die wir schon aus „Drei“ kennen, und ihren Ermittlungen.
Allen, die auch gern im Genre Literatur unterwegs sind, empfehle ich diesen Kriminalroman sehr gern.
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Käufer-Bewertung: LindaRabbit
Dror Mishani, ein in Israel bekannter Autor, schreibt Krimis über den Polizisten Avi, der es Leid ist nur solche Fälle aufzuklären, wo der Vater den Sohn umgebracht hat und der Ehemann die Mutter seiner Kinder. Doch nun wird ein Baby abgelegt und dann verschwindet ein Tourist. Avi versucht in einem herunter gekommenen Hotel am Strand Hinweise auf dessen Identität zu erhalten...Aber eigentlich träumt Avi davon, dass sich CIA oder MI6 bei ihm melden. Weil er will etwas für die Gerechtigkeit in der Welt unternehmen...
Auf subtil - geniale Weise bringt Avi Informationen zusammen. Nicht umsonst wird er als einer der besten Ermittler in Israel genannt.
Zuerst einmal spannend, doch auch zwiespältig (das Leben ist ein Trümmerhaufen mit angenehmen Momenten)
Dror Mishani schafft es auf seine Weise eine gute Spannung aufzubauen, die am Lesen hält. Dabei wird man intellektuell auch gefordert. Da ich selbst in Israel lebte, hat auch vieles, was er beschreibt, einen hohen Wiedererkennungswert. Den Autor kannte ich bislang noch nicht, doch ich werde ihn mir merken!
Der Diogenes - Verlag steht für gehobene Literatur (bislang haben mich viele Bücher aus diesem feinen Verlag begeistern können). Auch mit Dror Mishani hat Diogenes gut gewählt.
Das Umschlagsbild - eine Frau, geheimnisvoll, modern - ist im Diogenes - Stil gemacht worden und passt zu dem Roman. Es braucht nicht immer schrille Bilder auf dem Umschlag.
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Käufer-Bewertung: Klaraelisa
In Dror Mishanis neuem Roman bekommt Inspektor Avraham zwei neue Fälle auf den Tisch, die zunächst nach den üblichen Bagatellfällen aussehen. Ein Baby wird in einem Café in der Nähe eines Krankenhauses ausgesetzt. Die Überwachungskamera hat die Frau gefilmt, und so kann sie schnell gefunden und befragt werden. In dem anderen Fall geht es um einen Touristen, der in Tel Aviv in einem Hotel absteigt und schon am nächsten Morgen spurlos verschwindet. Zwei Männer, die sich als Verwandte ausgeben, holen seine Koffer ab und halten sich verdächtig lange in dem Zimmer auf. Später wird man den Mann tot im Wasser finden – mit Spuren von Misshandlungen. Ist er einfach nur ertrunken oder war es ein Verbrechen? Nachdem Avi die Tochter des Toten befragt hat, führen Spuren zum Mossad. Da wundert es nicht, dass der Inspektor schon bald bei seinen Ermittlungen ausgebremst wird und Drohungen erhält. Letztlich lässt sich Avi aber nicht einschüchtern und macht weiter, weil er die offizielle Version einer Abrechnung im Drogenmilieu nicht glaubt. Das Ende ist in diesem Fall offen, so dass der Leser mit einer Fortsetzung rechnet.
Im Fall um das aufgrund einer späten Abtreibung mit schwerwiegenden Problemen geborenen Frühchen durchschaut der Inspektor die zahllosen Lügen der Mutter einer minderjährigen Schwangeren und sorgt für die strafrechtliche Aufarbeitung. Hier gibt es sogar etwas wie ein versöhnliches Ende einer privaten Tragödie, die auch mit dem Konflikt zwischen Juden und Arabern zu tun hat.
Mir hatte der vor ein paar Jahren veröffentlichte Roman “Drei“ gut gefallen, und ich war deshalb sehr gespannt auf das neue Buch. Ich habe es gern gelesen, fand es aber insgesamt weniger gelungen. Vor allem hat mich der Handlungsstrang um das ausgesetzte Baby nicht besonders gefesselt. Dennoch werde ich sicher auch künftig Mishanis Romane im Auge behalten.
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Käufer-Bewertung: La Calavera Catrina
Inspektor Avi Avraham ermittelt in zwei neuen Fällen:
Zum einen geht es um die Frau Liora, die mehrfach verhört wird, weil sie einen Säugling vor dem Krankenhaus abgelegt hat und sich nicht kooperativ zeigt. Liora bleibt bei ihrem Plan und versucht manipulativ und herablassend die Kontrolle über das Verhör zu erlangen. Der andere Fall, indem Avi Avraham hauptsächlich ermittelt, dreht sich um einen verschwundenen Franzosen, der nicht in sein Hotel zurückgekehrt ist. Es kommt bei den Fällen schließlich zu Überschneidungen und Avi Avraham reist sogar nach Frankreich, um fehlende Teile zusammenzufügen.
Inspektor Avi Avraham ist eloquent, bodenständig und lebt seine Berufung, auch wenn er sich für seine Arbeit mehr sinnenhafte Tragweite wünscht. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und gibt ein gemächliches Tempo vor. Im Gegensatz zu Krimis, die auf den ersten Seiten ein Mordopfer präsentieren, konstruierte Wendungen und zunehmende Spannung inszenieren, vertraut Dror Mishani auf die Ermittlungsarbeit seiner Protagonisten, nimmt sich Zeit und baut ein Bild, das beim Lesen zutiefst realistisch und authentisch wirkt. Avi Avraham und seine KollegenInnen haben eine Menge Fragen, und die Antworten sind mühsam zu bekommen. Lüge und Wahrheit gilt es zu unterscheiden und manchmal ist eben Geduld gefragt. Vor allem bei dem Fall des ausgesetzten Säuglings, waren die Verhöre so mühsam, dass ich nur Bewunderung für die Kollegin hatte, die zudem noch eine drohende Erblindung erleidet. Was mir nicht so gut gefallen hat: Die Wiederholung der erlangten Erkenntnisse bei der Informationsweitergabe empfand ich als unnötig. Ehrlicherweise hat mich die Handlung nicht packen können, aber ich erinner mich vor allem, an das angenehme Gefühl beim Lesen. Es war vermutlich der entspannendste Krimi, den ich je gelesen habe. Außerdem hat mich das Buch nicht ganz losgelassen und nachhaltig beeindruckt. Das war mein erster Kriminalroman von Dror Mishani, deswegen kann ich keine Vergleiche zu den anderen drei Fällen der Reihe ziehen.
Fazit:
Ein Kriminalroman, der die Ermittlungsarbeit und ihre Suche nach Antworten in den Fokus rückt, und ganz ohne Gewalt, Waffen oder unrealistische Konstruktionen auskommt. Eine dezente Spannung zieht sich durch den Roman, der mit authentischen Protagonisten und einem gelungenem Schreibstil punktet. Wer Lust auf einen Krimi hat, dessen Handlungsfluss man entspannt folgen kann, dem sei dieses Buch empfohlen.
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Käufer-Bewertung: DaniE
Ein angeblicher Tourist, verschwindet unter mysteriösen Umständen aus einem Hotel und taucht nicht mehr auf. Ein Säugling wird in einer Tasche im Einkaufszentrum abgelegt, die mutmaßliche Täterin von Avrahams Kollegin vernommen.
Avraham und seine Kollegin ermitteln. Der Tourist wird irgendwann tot aufgefunden. Der Grund für seinen Tod (Mord? Selbstmord?) ein Rätsel, gibt es Verbindungen zum Mossad, zum drohen Milieu? Aber auch die Verdächtige im Falle des Säuglings ist weiter ein Rätsel, ist renitent, aggressiv und lügt. Sie scheint einen Plan zu haben, der auch jedoch lange nicht erschließt. Insbesondere wenn es um sie geht, wechselt die Perspektive, man hat das Gefühl in ihren Kopf zu schauen. Es ist anstrengend, da sie renitent und überheblich agiert und denkt.
Das Buch ist sehr spannend, aber etwas langatmig. Lesen lohnt sich trotzdem.
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Käufer-Bewertung: carola1475
Inspektor Avi Avraham von der Polizei Tel Aviv steckt beruflich in einer Sinnkrise, er will eigentlich lieber Leben retten und das Böse bekämpfen als sich mit Bagatellfällen und Familiendramen zu beschäftigen. Der rätselhafte Fall eines vermissten Touristen kommt ihm da gerade recht und er beginnt zu ermitteln. Am selben Tag wird vor einem Krankenhaus ein ausgesetztes Neugeborenes gefunden und seine Kollegin Esthi kümmert sich um diesen Fall.
Während der Tourist als Person vage bleibt und nicht so richtig zu fassen ist, entpuppt sich die Verdächtige im anderen Fall schnell als unsympathische, manipulative Frau, die in einer eigenen Realität lebt. Und auch Avi wird im Lauf der Ermittlungen manipuliert, aber von ganz anderer Seite. In beiden Fällen ist vieles nicht so, wie es scheint und in Paris kommt Avi dann in beiden Fällen weiter.
Avi betreibt authentisch geschilderte Ermittlungsarbeit, die sich als mühsam erweist und mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Der Handlung zu folgen ist genau so spannend, wie die Gedankengänge und Selbstreflexion des Ermittlers und die menschlichen Begegnungen in diesem ruhigen Krimi mitzuerleben. Das Ende von Avis eigentlichem Fall bleibt offen, im Epilog sieht Avi selbst verschiedene Lösungsmöglichkeiten.
Die Protagonisten sind komplexe Charaktere, glaubwürdig beschrieben, der Schreibstil Dror Mishanis ist anspruchsvoll, intensiv und gut zu lesen.
Das Buch vermittelt über die Krimihandlung hinaus einen Eindruck des Lebens und der Stimmung in Israel und auch vom Konflikt zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
Das ist das zweite Buch, das ich von Dror Mishani gelesen habe und es hat mir genau so gut gefallen wie „Vermisst“.
Das Cover ist Diogenes-typisch und passt sehr gut zum Buch.
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Käufer-Bewertung: Lymon
„Vertrauen“ heißt dieser bemerkenswerte Krimi, der den Leser zusammen mit dem sympathischen Avraham Avraham in zwei Fälle verwickelt, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, die sich als ziemlich verzwickt und immer wieder anders präsentieren. Was kann man glauben, wie gefährlich ist es für den Krimilogen wirklich, der der Wahrheit auf die Spur kommen möchte?
Hilft er den im Hintergrund agierenden Verbrechern letztendlich nur, ihr perfide inszeniertes Konstrukt der vermeintlichen Wahrheit weiter auszubauen und zu erhärten? Immer wieder neue Varianten über mögliche Motive und Handlungszusammenhänge tauchen auf. Während der Leser immer gespannter wird, was Avraham schließlich aufdecken wird, was es mit den Machenschaften des Mossad auf sich hat, ob er sich nicht selbst in extreme Gefahr bringt, ringt ein Baby ums Überleben und trägt schließlich auf wundervolle Weise zu einem sehr versöhnlichen Schritt der friedvollen israelisch-arabischen Verständigung bei.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Vor einem Krankenhaus wird ein Neugeborenes gefunden. Am gleichen Tag verschwindet ein Tourist aus einem Hotel ohne sein Gepäck. Avi Avraham hat keine Lust mehr auf Bagatellfälle und stürzt sich auf den Vermisstenfall. Doch auch in seinem Privatleben geht es plötzlich drunter und drüber und bringt schon bald Konflikte.
Meine Meinung:
Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost. Das geht schon mit den Namen los und hört mit den sehr anderen Lebensumständen noch lange nicht auf. Dennoch hat mir das Buch gefallen auch wenn man ein wenig damit kämpfen muss. Die Geschichte ist interessant und vielschichtig und gibt auch Einblick in die doch völlig andere Lebenswirklichkeit. Der Schreibstil hat mir gefallen, ich fand ihn recht anspruchsvoll und man liest auch nicht so schnell mal eben das Buch weg. Insgesamt ein eher anspruchsvolles Buch.
Fazit:
Sehr vielschichtig
Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Zwei ungewöhnliche Fälle beschäftigen Avi Avraham und seine Kollegin Esthi Wahabe: ein Schweizer Tourist hat sein Hotel verlassen und ist seither verschwunden und eine Frau hat ein Baby in einem Einkaufszentrum bei einem Krankenhaus ausgesetzt. Während Avi schnell herausfindet, dass Jacques Bartoldi eigentlich Raphael Chouchani heißt und Franzose marokkanischer Abstammung ist, sieht sich Esthi mit Liora einer Frau gegenüber, deren Geschichte mit jedem Verhör abenteuerlicher und verworrener wird. Die beiden Ermittler stecken fest, nichts scheint zusammenzupassen in ihren Fällen und sie werden das Gefühl nicht los, dass sie nur Marionetten sind, wobei sie nicht wissen, wer im Hintergrund die Fäden zieht.
Auch im vierten Fall für Kommissar Avi Avraham hat Dror Mishani wieder eine komplexe Geschichte gestrickt, die sich nicht so leicht durchschauen lässt. „Vertrauen“ besticht dabei vor allem mit der permanenten Ungewissheit, in der sich die Protagonisten ebenso wie der Leser befindet. Man spürt, dass etwas nicht stimmt, kann das lose Gewirr an Fäden jedoch nicht zu einem stimmigen Zusammenhang bringen.
Äußert Avi Avraham schon zu Beginn Zweifel an der Sinnhaftigkeit seines Berufs, stürzt ihn die Ermittlung völlig in die Sinnkrise.
„Leben retten und Grausamkeit, Gewalt und das Böse bekämpfen.“
Das war es, was er seiner inzwischen verstorbenen Chefin als Grund nannte, weshalb er sich für den Polizeidienst beworben hat. Ihre Erfahrung und Weitsicht hatten sie infrage stellen lassen, ob das in ihrer Position wirklich möglich sei. Und nun erkennt Avi, dass er eigentlich immer erst dann kommt, wenn das Verbrechen schon geschehen ist, wenn die Opfer schon zu beklagen sind und er nur noch hinterherräumen kann, aber keine Tat je verhindert. In dieser Stimmung kommt er zu dem Hotel, wo ein Gast vermisst wird, dort gibt man ihm zu verstehen, dass schon alles wieder erledigt, das Gepäck von Verwandten abgeholt und alles geklärt sei. Doch der Kommissar merkt, dass etwas faul ist und beginnt zu hinterfragen. Jeder Stein indes, den er umdreht, befördert neue Fragen hervor und die potenziellen Antworten lassen irgendwann nur den Schluss zu, dass der Geheimdienst involviert sein muss.
„Ich bin faktisch ihr Affe, wie beim organisierten Verbrechen, verstehst du? Ich bin der, der für sie die Wahrheit vertuscht, ohne es zu wissen, und ich kann nichts dagegen tun“
Sein Verdacht erhärtet sich und der geschickte Ermittler wird mehr als deutlich darauf hingewiesen, dass er seine Nachforschungen einstellen solle, da es nichts mehr zu ermitteln gäbe. Wie zu erwarten, spornt ihn das nur noch mehr an.
Seine Kollegin hat es zwar nicht mit dem Mossad, dafür aber mit einer durchtriebenen und undurchsichtigen Frau zu tun. Lioras Motiv wie auch die Entwicklung ihrer Geschichte um das Frühchen lassen Esthi nicht los. Sie will verstehen, was geschehen ist, wird aber aus der Mutter und ihrer 16-jährigen Tochter nicht schlau. Auch hier ist die Frage nach der Schuld nicht einfach zu beantworten, denn alle involvierten sind zugleich Täter und Opfer.
Zwei Handlungsstränge, die sich immer wieder auch kreuzen und deren Entwicklung gänzlich unvorhersehbar ist. Weniger noch lässt sich jedoch voraussagen, was die Fälle mit den beiden Ermittlern machen, denn diese lässt das Grauen, mit dem sie sich befassen müssen, ebenfalls nicht kalt. Dror Mishani bleibt sich treu, einmal mehr ein Krimi, der sich, genau wie auch „Die schwere Hand“ oder „Drei“ durch eine interessante und vielschichtige Figurenzeichnung auszeichnet und damit restlos überzeugt.
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Käufer-Bewertung: begine
Der israelitische Kriminalschriftsteller Dror Mishani hat mit dem Roman
„Vertrauen“ den 4.Teil für Avi Avraham. Für mich war es der 2. Fall, den ich gelesen habe.
Hier gibt es zwei verschiedene Fälle.
In einem Hotel wird ein Gast vermisst, der sich angeblich erledigt hat, abe Avi Avraham bleibt dran und ermittelt.
In einem Krankenhaus in Tel Aviv wird ein Säugling ausgesetzt. Zwar weiß man schnell, wer es ausgesetzt hat, aber es gibt viele falsche Aussagen.
Avi Avraham ist mit seiner Laufbahn nicht so zufrieden, es gibt zu viele Bagatellfälle.
Es ist interessant dieVerdachtsmomente des Mossad zu erfahren. Gegen die zu sein, kann gefährlich werden.
Beide Fälle bringen Avi Avraham auch noch nach Paris.
Tel Aviv ist eine interessante Stadt.
Der Autor lässt die Geschichte spannend werden. Sein Schreibstil gefällt mit gut, so mag ich Krimis.
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Käufer-Bewertung: Bücherfreundin85
Der von mir sehr geschätzte Diogenes-Verlag hat mit "Vertrauen" den vierten Band der Krimireihe rund um den mir auf Anhieb sehr sympathischen Inspektor Avraham Avraham von Dror Mishani veröffentlicht.
Die Geschichte spielt in Tel Aviv. Oberinspektor Avraham war vor Jahren zur Polizei gegangen, um Leben zu retten und Grausamkeit, Gewalt und das Böse zu bekämpfen. Er ist tätig im Ministerium für innere Sicherheit - und äußerst unzufrieden mit seiner Arbeit. Er fühlt sich unterfordert und hat gerade seinem Vorgesetzten ein Versetzungsgesuch übergeben.
Da kommen auf seine Abteilung gleich zwei neue Fälle zu. In einem Einkaufszentrum vor dem Eingang eines Krankenhauses wird ein wenige Tage altes Baby gefunden, und in einem Hotel ist ein Tourist verschwunden, ohne die Rechnung zu bezahlen.
Während die Ermittlerin Esthi Wahabe im Fall des Säuglings intensive Nachforschungen anstellt, begibt sich Avi Avraham auf die Suche nach dem vermissten Touristen. Es handelt sich um Jacques Bartoldi, dessen Gepäck wenige Tage nach seinem Verschwinden von angeblichen Verwandten abgeholt wurde. Was ist geschehen? Was hat es mit den beiden Päckchen im Hotelzimmer auf sich? Wer ist der Mann, dessen Name in den Staub einer Fensterscheibe des Hotelzimmers geschrieben wurde?
Avrahams Spurensuche führt ihn nach Paris, und auch der israelische Geheimdienst, der Mossad, schaltet sich in die Ermittlungen ein ...
Ich habe den Krimi mit sehr viel Freude gelesen. Er ist auf eine ruhige und intensive Art sehr spannend und interessant aufgebaut und hat mich bis zum Ende gefesselt. Der feine, schöne und intelligente Sprachstil hat mir von Anfang an sehr zugesagt, der Autor räumt den Charakteren und Avis Gedankenwelt breiten Raum ein.
Das großartige Buch, das erfreulicherweise ganz ohne Schimpfwörter auskommt, kann ich jedem empfehlen, der ruhig erzählte Krimis schätzt und auf Blut und Gemetzel gerne verzichtet.
Ich mag die Schlichtheit der Diogenes-Cover sehr. Das geschmackvolle Cover zeigt eine junge Frau im Profil, das Buch ist in edles Leinen gebunden.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
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Käufer-Bewertung: CanYouSeeMe
In "Vertrauen" von Dror Mishani wird der Fokus gleich auf zwei parallel laufende Fälle gelegt. Das Buch ist der vierte Band der Krimi-Reihe um den israelischen Inspektor Avi Avraham. Gern hätte ich auch die vorigen Bücher für mehr Hintergrundwissen um bisher Geschehenes gelesen, für die Story an sich war es für mich aber kein großes Hindernis. Dennoch sind einige Bemerkungen sicher besser zu verstehen, wenn Vorwissen vorhanden wäre... Die Erzählung ist insgesamt unaufgeregt, wobei mir dabei aber ein wenig Schwung gefehlt hat. Aber auch gerade in der eher zurückhaltenden Art, die stetigen Wendungen darzustellen, liegt ein gewisser Reiz.
Zu Beginn des Buches wäre mir eindeutig mehr Spannungsaufbau wünschenswert gewesen, insgesamt haben mich die beiden Fälle auch nicht gleichermaßen in den Bann gezogen. Das hat für mich ein leichtes Ungleichgewicht in der Handlung ergeben. Avi Avraham war mir sehr sympathisch, es ist erfrischend einem Ermittler zu begegnen, der sein Leben (zumindest zu großen Teilen) im Griff hat. Die Auflösung der Fälle war ebenso unaufgeregt und undurchsichtig wie die zugrundeliegende Handlung und ich bin mir sicher, dass das Ende des Buches den folgenden Teil der Reihe um Avi anteasert.
Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, auch wenn es mich phasenweise nicht sehr gefesselt hat.
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Käufer-Bewertung: MiB
Ich war sehr begeistert von "Drei", dem Vorgängerroman des israelischen Autors Dror Mishani. Auch in diesem Vorgänger finden unterschiedliche Handlungsstränge am Ende zusammen - und zwar in fulminanter Weise; mir viel seinerzeit hierzu der Begriff des 'literarischen Thrillers ein. Und klassische Thriller sind ja eher selten mit literarischen Qualitäten ausgestattet. Und Spannung und Literatur in bester Weise miteinander zu verbinden, diese Kompetenz besitzt Dror Mishani zweifelsohne. Nur ist es ihm bei "Vertrauen" nicht ganz so gut gelungen. Bitte nicht falsch verstehen - ein gutes und durchdachtes, aber nicht ganz so packendes Buch, Erst im Epilog findet es sich schließlich: "Vom Dach aus sieht man die Menschen nicht mehr." Es ist natürlich eine Kriminalstory, Doch auf einer tieferen Ebene menschelt es gewaltig - da ist der Protagonist Inspektor Avi Avraham, Er befindet sich mitten in einer Krise der beruflichen Unzufriedenheit, will er doch weg von den ewigen Bagatellfällen und hin zu größeren Herausforderungen. Und so ist der Roman auch die Geschichte einer ersehnten Veränderung - die am Ende aber keine wird - zumindest nach außen hin, Obwohl der Inspektor am Ende eine Aufstiegsmöglichkeit angeboten bekommt, lehnt er diese ab, hätte diese Beförderung doch vor allem dazu gedient, ihn an weiteren Nachforschungen zu hindern - weil diese die Kreise des israelischen Geheimdienstes gestört hätten - und weil mit dem attraktiveren Posten auch ein Abbruch seiner Ermittlungen verbunden gewesen wäre. Diese Hintergrundgeschichte ist die Bühne für zwei zunächst unabhängig scheinende Fälle, in denen Avi Avraham ermittelt: Ein vor einem Krankenhaus abgelegter Säugling und ein verschwundener Hotelgast. Zwar bleibt sein Posten schließlich unverändert, aber die Fälle haben ihn als Person verändert. Hat er doch in den beiden Ermittlungen zu einem (neuen) Sinn in seiner Arbeit (zurück) gefunden: Dem Kampf für die Wahrheit und damit auch für die Gerechtigkeit. Und deshalb verbleibt er auch lieber 'unten' - denn 'vom Dach aus sieht man die Menschen nicht mehr'.
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Dror Mishani, geboren 1975 in Cholon bei Tel Aviv, ist ein israelischer Schriftsteller und daneben Literaturwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Geschichte der Kriminalliteratur. Seine Romane sind in viele Sprachen übersetzt, Drei war in Deutschland monatelang auf der Bestsellerliste. Sowohl von seiner Avi-Avraham-Krimi-Serie als auch von Drei sind internationale Verfilmungen in Vorbereitung. Dror Mishani lebt mit seiner Familie in Tel Aviv.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3257071771 |
10-stellige ISBN | 3257071779 |
Verlag | Diogenes Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Hebräisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 23. Februar 2022 |
Seitenzahl | 352 |
Originaltitel | Emuna |
Format (L×B×H) | 18,6cm × 12,2cm × 2,7cm |
Gewicht | 328g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Kriminalromane |
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