Jasmina Kuhnke ist eine unüberhörbare Stimme im Kampf gegen Rassismus in diesem Land. In ihrem ersten Roman erzählt sie davon, was es mit einem macht, immer aufzufallen. Die Protagonistin ihres Buches, eine Schwarze Ich-Erzählerin, wächst am Rande des Ruhrgebiets auf, in den neunziger Jahren. Zu Hause wütet ein gewalttätiger Stiefvater, in der Schule gibt es wenig Unterstützung, dafür viel Ausgrenzung. Auf einem Kindergeburtstag steht beim Klingelstreich plötzlich ein Neonazi in der Tür. Die Protagonistin weiß, wie es ist, jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen, bis das Schlimmste zur Selbstverständlichkeit wird. Wo sich für andere Türen öffnen, schließen sie sich für die Ich-Erzählerin mehr und mehr, bis sie selbst davon überzeugt ist, dass sie der Welt nichts zu bieten hat. Sie gerät in eine gewalttätige Beziehung, zementiert die Abhängigkeit mit zwei Schwangerschaften. Erst als es schon fast zu spät ist, gelingt es ihr, sich und die Kinder zu befreien.
Kuhnkes Buch zeigt, wie Rassismus sich in die Seelen der betroffenen Menschen webt. Es wird niemanden so schnell loslassen, denn es tut weh.
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Käufer-Bewertung: CanYouSeeMe
Auf die Härte und Wucht dieses Buches war ich in keinster Weise vorbereitet. Der Autorin Jasmina Kuhnke gelingt es mit diesem Buch sehr direkt und schonungslos eine Wirklichkeit zu gestalten, die ich in meinem bisherigen Leben zum Glück nicht erfahren habe.
Die Ich-Erzählerin des Buches schildert, nicht chronologisch, aber inhaltlich stringent, rassistische, sexistische, übergriffige und gewalttätige Erlebnisse und ist dabei so authentisch und durchlässig, dass ich als Leserin davon komplett emotional eingenommen war. Zum Atmen kommt weder die Protagonistin, noch ich beim Lesen - Es geht Schlag auf Schlag, ein Übergriff folgt auf den nächsten, es herrscht eine unterschwellige Anspannung, die sehr gut transportiert wird.
Die Kapitel des Buches sind ziemlich kurz, einige sind nur eine Seite lang. Dadurch, und durch die direkte Sprache, habe ich das Buch recht flüssig lesen können. Das Buch wirkt kurzweilig und hängt doch sehr lang nach...
Hier werden wichtige Themen aus einer bisher noch nicht ausreichend gehörten Perspektive angesprochen. Die Schonungslosigkeit und Direktheit wirken dabei wie ein Vergrößerungsglas.
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Käufer-Bewertung: Dr. Tobias Kallfell
Mit dem Roman „Schwarzes Herz“ präsentiert Jasmina Kuhnke die Lebensgeschichte einer Ich-Erzählerin, die verschiedene Formen von Gewalt und Ausgrenzung in allen Lebensbereichen erlebt, sei es in der Familie, in der Schule und in der Partnerschaft. Zentral ist dabei ihr Kampf um Befreiung, die Entwicklung vom Opfer häuslicher Gewalt hin zu einem selbstbestimmten Leben.
Das Thema der Gewalt ist in diesem Buch allgegenwärtig und ich als Leser habe mich irgendwann gefragt, wie viel eine Person im Leben aushalten kann, wie viele Rückschläge die Protagonistin denn noch wegstecken muss, vor allem als sie auch noch aus gesundheitlichen Gründen ihren geliebten Laufsport, in dem sie Erfolgserlebnisse hatte, aufgeben musste. Ich habe beim Lesen mitgelitten und ich war regelrecht froh, dass es nicht nur um die tragische Geschichte eines sozialen Abstiegs ging, sondern dass im letzten Viertel des Buchs noch ein Akt der Befreiung folgte. Über weite Strecken ist die schwarze Ich-Erzählerin, die schon früh ihren Vater verloren hat, aber eingeschüchtertes Opfer, mit einem negativen Selbstbild. Sie schildert, wie sie in die Beziehung zu ihrem ersten Mann, einem Rapper und Breakdancer mit einem gewalttätigen Ruf, hineinrutscht, für den sie sich verbiegt, dem sie sich völlig unterordnet und das, obwohl er mit ihr in abfälliger Weise spricht, überhaupt keinen Respekt vor ihr hat, sie psychisch unter Druck setzt und körperlich misshandelt. Sie hat Angst vor ihm, gerät in immer größere Abhängigkeit und agiert dabei hilflos. Besonders beklemmend und erschütternd fand ich in diesem Zusammenhang die Schilderung, als sie sich mit ihrer zweijährigen Tochter vor dem tobenden Ehemann verstecken muss und dann aus dem Fenster die Flucht ergreift. Erst als es fast zu spät ist, trennt sich die Ich-Erzählerin von ihrem Mann und baut sich nach und nach ein neues Leben auf, in das auch bald ein neuer Mann tritt. Was ich nicht verstanden habe, ist jedoch, warum sie ihre Kinder am Wochenende weiter ihren Vater besuchen lässt und nicht um ein alleiniges Sorgerecht kämpft; vielleicht hat sie dafür keine Kraft mehr.
Auch zu Hause wird sie Opfer von Gewalt. Ihr Stiefvater demütigt sie öffentlich vor den anderen Familienmitgliedern, äußert ihr gegenüber rassistische Bemerkungen, legt sie sogar übers Knie oder zerrt sie am Ohr. Und dort, wo sie noch am ehesten Unterstützung hätte erleben können, wird sie ebenfalls rassistisch attackiert und ausgegrenzt: in der Schule. Als Konsequenz daraus kommt es zu Fehlzeiten in der Schule, zu Schulwechseln, zum sozialen Abstieg. Bedauerlich fand ich, dass die Ich-Erzählerin in ihrem Leben keine positiven Beziehungen erleben konnte, scheinbar gab es weder eine freundliche beste Freundin, noch einen hilfsbereiten Lehrer oder eine andere ihr zugewandte Person. Sie hat offensichtlich nicht das Glück, auf tolerante, normale Menschen zu treffen, nicht einmal im von ihr geliebten Laufsport, und gerät so in eine Abwärtsspirale. Die einzigen Ausnahmen in ihren Erzählungen sind lediglich die Grundschule sowie die Oma, die zu ihrer Enkelin hält. Die Mutter ist zu wenig präsent und arbeitet zu viel, um ihr eine Stütze zu sein. Und vom Bruder, der im ersten Viertel des Buchs zur Welt kommt, erfahren wir keine weiteren Hintergründe. So erscheint die Ich-Erzählerin die längste Zeit ihres Lebens isoliert und auf sich gestellt. Erst im letzten Viertel des Buchs trifft man auch auf positive Figuren, so z.B. auf den Nachbarn, der Lehrer an einer antroposophischen Schule ist und dann ihr neuer Stiefvater wird, sowie auf ihren zweiten Ehemann.
Was die sprachlich-erzählerische Gestaltung betrifft, möchte ich abschließend anmerken, dass in dem Buch stellenweise eine drastische und expressive Sprache gewählt wird, die nicht jedem Leser gefallen dürfte, die aber das Erlebte sehr eindrucksvoll veranschaulicht und Emotionalität zum Ausdruck bringt. In erzählerischer Hinsicht empfinde ich das Buch gelungen, das einzige, was mich hin und wieder gestört hat, waren die Zeitsprünge zwischen den knappen Kapiteln. So musste ich mich immer kurz zu Beginn eines Kapitels orientieren, in welcher Lebensphase der Ich-Erzählerin ich mich gerade befinde.
Fazit: Eine kraftvoll und emotional erzählte Schilderung einer Entwicklungsgeschichte voller Gewalt und Ausgrenzung: der schwere Weg der Ich-Erzählerin vom hilflosen Opfer hin zu einem selbstbestimmten Leben.
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Käufer-Bewertung: Nicole S..
Ich habe mir das Buch „schwarzes Herz „ als Wunschbuch für meine Punkte ausgesucht. Ich fand die Leseprobe so fesselnd und interessant, dass ich das Buch unbedingt komplett lesen wollte.
Das Cover empfinde ich als äußerst emotional und spiegelt so viel Gefühl wieder. Das Thema Rassismus ist leider immer noch so allgegenwärtige wie eh und je. Die Autorin schreibt sehr authentisch und man merkt wie sie sich so einiges von der Seele schreibt. Auf vielen Seiten fehlten mir einfach nur die Worte. Wie können sich Menschen so verhalten und was ist der Hintergrund für so viel Hass. Es ist so unglaublich was die Protagonisten beschreibt und welche Schicksale sie erleben muss. Der Ton ist oft sehr hart und schonungslos. Was mir aber bei solch einem wichtigen Thema sehr gut erscheint. Von Ausgrenzung, Gewalt und das Gefühl dass die Welt nichts zu bieten hat. Eine schlimme Vorstellung.
Es muss sich unbedingt in diesem so wichtigen Thema etwas Grundlegendes ändern. Aufklärung und mehr in den Vordergrund rücken, wäre ein Anfang.
Ich kann das Buch sehr empfehlen. Aber man brauch starke Nerven.
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Käufer-Bewertung: begine
Die Autorin Jasmina Kuhnke hat einen senegalesischen Vater und eine kroatische Mutter. Sie ist in Deutschland geboren.
Ihr Roman „Schwarzes Herz“ hat eine schwarze Protagonistin. Vieles aus dem Roman hat sie selber erlebt.
Sie erleben beide viel Rassismus. Es ist erschütternd, das es in Deutschland soviel Hass und Hetze gibt.
Das Buch beginnt mit Gewalt in der Ehe. Dann erfahren wir von den Misshandlungen des Kindes durch ihren Stiefvater. Auch in der Schule erlebt sie Rassismus. Das sie dann an einen Schläger als Ehemann gerät, ist krass.
Die Autorin hat einen passenden Schreibstil. Ich konnte alles genau mit empfinden. Durch die Anfeindungen müssen die schwarzen Frauen stark sein. Es erschreckt mich immer wieder.
Und wenn man dann liest, das die Autorin im Netz terrorisiert wird und sogar ihre Adresse bekannt wird, damit sie weiter bedroht wird, ist das einfach schrecklich.
Dieses Buch ist wichtige Lektüre, die man lesen sollte.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Schwarzes Herz von Jasmina Kuhnke ist ein krasses Buch. Da nützt auch die Triggerwarnung nicht.
Die Protagonistin ist eine junge Frau, die schon seit der Kindheit in einer Spirale von Gewalt. Der Stiefvater misshandelt sie, auch später der Partner.
Sie ist von schwarzer Hautfarbe, daher kommt noch eine Portion Rassismus hinzu.
Als Leser kann man das kaum aushalten und deswegen findet man auch nicht leicht Zugang.
Leider wurde auch die Autorin oft angefeindet und sogar massiv bedroht. Viele Kommentare, die man im Netz zu ihr und ihren Roman liest, sind abartig hasserfüllt.
Daher kann es problematisch sein, den Roman für sich zu bewerten. Mich hat der Roman literarisch nicht vollständig überzeugt. Auch weil er sprachlich so betont rüde und gnadenlos gestaltet ist.
Lange Zeit gibt es wenig Hoffnung für die Protagonistin, bis sie endlich lernt, sich zu wehren.
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Jasmina Kuhnke wurde 1982 in Hagen geboren. Sie arbeitet als TV-Autorin und Kolumnistin für ein Satire Magazin. Jasmina lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Köln. Sie engagiert sich in der Öffentlichkeit unter ihrem Künstlernamen Quattromilf Mom Id like to follow gegen Rassismus und Diskriminierung.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3498002541 |
10-stellige ISBN | 3498002546 |
Verlag | Rowohlt Verlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 19. Oktober 2021 |
Seitenzahl | 208 |
Format (L×B×H) | 20,6cm × 13,1cm × 2,3cm |
Gewicht | 316g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Biographien, Erinnerungen |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Biographien, Erinnerungen
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Petra P.
Sie und Ihr Team zeigen mit Ihrem Engagement, dass es Sinn macht, über den Tellerrand der reinen Ökonomie hinaus zu schauen.
Ich wünsche Ihnen viele treue Kunden und ein unüberhörbares Echo in der Medienwelt.
Heinz-Ulrich P. aus Aurich