Alexander ist ein junger Mann, dessen Leben brutal entzweigerissen wurde. Tatjana Alexejewna ist über neunzig und immer vergesslicher. Die alte Dame erzählt ihrem neuen Nachbarn ihre Lebensgeschichte, die das ganze russische 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken umspannt. Nach und nach erkennen die beiden ineinander das eigene gebrochene Herz wieder und schließen eine unerwartete Freundschaft, einen Pakt gegen das Vergessen.
Die angegebenen Lieferzeiten beziehen sich auf den Paketversand und sofortige Zahlung (z.B. Zahlung per Lastschrift, PayPal
oder Sofortüberweisung).
Der kostenlose Standardversand (2-5 Werktage) benötigt in der Regel länger als der kostenpflichtige Paketversand (1-2 Werktage). Sonderfälle, die zu
längeren Lieferzeiten führen können (Bsp: Bemerkung für Kundenservice, Zahlung per Vorkasse oder Sendung ins Ausland) haben wir
hier für Sie detailliert beschrieben.
Die hier angegebene Schätzung beruht auf dem durchschnittlichen Fördervolumen der letzten Monate und Jahre. Über die Vergabe und den Umfang der finanziellen Unterstützung entscheidet das Gremium von buch7.de.
Die genaue Höhe hängt von der aktuellen Geschäftsentwicklung ab. Natürlich wollen wir so viele Projekte wie möglich unterstützen.
Den tatsächlichen Umfang der Förderungen sowie die Empfänger sehen Sie auf unserer Startseite rechts oben, mehr Details finden Sie hier.
Weitere Informationen zu unserer Kostenstruktur finden Sie hier.
Käufer-Bewertung: adel69
Worum geht es in dem Buch?
Alexander, genannt Sascha, ist 30 Jahre alt, hat eine kleine Tochter und zieht in eine Mietwohnung in Minsk (Belarus – Weißrussland) ein. Seine Nachbarin Tatjana, die über 90 Jahre alt ist und an Demenz leidet, erzählt ihm beim Teetrinken aus ihrer Vergangenheit vor dem Zweiten Weltkrieg.
Tatjana wuchs bei ihrem Vater auf, denn die Mutter starb bei der Geburt der Tochter. Die Familie zog nach Moskau, wo Hungersnot herrschte. Die Zaren waren nicht mehr da.
Später heiratete Tatjana Alexej, sie bekommen eine Tochter, namens Alessja. Tatjana bekommt eine Arbeit bei der NKID, einer wichtigen staatlichen Stelle – und ihr Mann Alexej gerät in Kriegsgefangenschaft. Es scheint unmöglich zu sein, dass er wieder frei kommt – und auch Tatjana schwebt in Gefahr.
Ebenso Sascha hat ein schweres Schicksal hinter sich. Er zieht alleine mit seiner Tochter in die Wohnung ein, aber was ist mit seiner Frau passiert? So nach und nach erfährt der Leser, was mit Sascha los ist.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Der Roman „Rote Kreuze“ ist nicht immer einfach zu lesen. Es gibt zwei Ich-Erzähler – einmal Sascha, einmal die alte Dame Tatjana. Ihre Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive und aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) beschrieben.
Die „Roten Kreuze“ sind ein Symbol. Einmal stehen sie für Zeichen, die Tatjana im Mietshaus gemacht hat, um sich mit ihrer Demenz orientieren zu können. Dann steht „Rotes Kreuz“ auch für die gleichnamige Hilfsorganisation.
Tatjanas Geschichte berührt – ich habe beispielsweise nicht gewusst, dass es Menschen gab, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Russland verfolgt wurden, weil sie dort nicht geboren wurden. Manchmal jedoch ist mir die Handlung in dem Roman zu langgezogen. Tatjana schildert manche Details mit viel Dramatik, es werden auch Briefe und Dokumente zitiert – und an die verschiedenen russischen Namen muss man sich erst einmal gewöhnen. So bezeichnet Tatjana ihren Mann Alexej auch mal mit dem Namen Ljoscha.
Tatjana zwingt Sascha ihre Geschichte richtig auf – er will sie zuerst nicht hören, dann hört er aber doch interessiert zu. Er erscheint mir zuerst farblos. Erst im Laufe des Romans wird er interessanter. Dann, als es darum geht, was mit seiner Frau Lana passiert ist.
Mein Fazit:
„Rote Kreuze“ ist stellenweise kein einfach zu lesender Roman, doch wer sich für russische Geschichte und Schicksale kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs interessiert, kann an dem Buch sicherlich Gefallen finden. Mir war die Handlung stellenweise zu langatmig. Ich vergebe die Note „gut“.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: Lacastra
Als die über neunzigjährige Tatjana einen neuen, jungen Nachbarn namens Alexander bekommt, könnten die beiden auf den ersten Blick wohl unterschiedlicher nicht sein.
Doch beide merken schon bald, dass eine unerwartete Freundschaft zwischen ihnen entsteht, nicht zuletzt wegen der vielen eindringlichen Gepsräche die sie miteinander führen. Beide haben viel erlebt, mussten viel erdulden, beispielsweise erlebte Tatjana hautnah die Geschichte Russlands mit, unter anderem die Ära Stalins. Und genau weil dieses Wissen nicht in Vergessenheit geraten sollte, erzählt sie Alexander ihre Geschichte...denn aufgrund ihres Alters beginnt sie langsam zu vergessen. Auch Alexander hat für sein junges Leben schon so einiges durchgemacht und beide können durch ihre Erzählungen füreinander da sein.
So weit so emotional, doch leider kommt das durch den relativ sachlichen Schreibstil des Autors beim Lesen lange Zeit nicht so rüber.
Daher nehme ich an, die Intention lag eher auf einem in Romanform gepackten Tatsachenbericht, wenn dies der Fall ist, trifft das Buch so ziemlich ins Schwarze.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: Inge Weis
Gegen das Vergessen. Aber ist Vergessen Fluch oder Segen? Der Autor Sasha Filipenko ist eine mutige junge Stimme aus St.Petersburg. In "Rote Kreuze" führt er zwei Biografien zusammen. Die des jungen Alexander und der 90-jährigen Tatjana. Die alte Dame erzählt dem neuen Nachbarn ihre Geschichte, die das ganze russische 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken umspannt. Tatjana kämpft gegen das Vergessen, Alexander möchte hingegen nichts lieber als das .... Vielleicht, weil das Leben ohne Lebenslügen nicht zu bewältigen ist? Alexander ein junger Mann, dessen Leben brutal entzweigerissen wurde, Tatjana Alexejewna ist über neunzig und immer vergesslicher. Nach und nach erkennen die beiden ineinander das eigene gebrochene Herz wieder und schließen eine unerwartete Freundschaft, einen Pakt gegen das Vergessen. Kurz und bündig, nach dem lesen dieses Romans kam ich zu dem Schluß, wer sensible Bücher voll menschlicher Zwischentöne mag, wird bei Sasha Filipenko gut aufgehoben sein. Klarsichtig und scharfsinnig zeigt er, was uns am Ende bleibt: Zuneigung, Mitgefühl, Dankbarkeit. Und zugleich würdigt er in "Rote Kreuze" all diejenigen, die uns zu den Menschen gemacht haben, die wir sind. Eine richtig schöne Entdeckung, erinnert an Gavaldas "Zusammen ist man weniger allein". Aber, es ist kein Buch für entspannte Lesestunden, sondern lässt einen nachdenklich und sprachlos zurück. Wer russische Literatur schätzt, kommt an dieser neuen modernen Stimme nicht vorbei. Ein meisterlich geschriebener, großartiger Einblick auch in unsere Geschichte. Das Buch führt heutige Leser sehr anschaulich und aufwühlend hinein in die abgründige Mentalität jener Epoche voller gläubiger Revolutionäre. Eine klare Empfehlung! Beklemmend und absolut lesenswert! Ein Plädoyer für die Freundschaft! Glänzend erzählt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: amena25
Zu Beginn der Lektüre begleitet man den 30-jährigen Alexander beim Bezug einer neuen Wohnung. Die Maklerin macht ihm die Wohnung damit schmackhaft, dass auf seinem Stockwerk nur eine alleinstehende 90-jährige Frau lebt, die an Alzheimer leidet. Doch Alexander ist wortkarg bis hin zur Unhöflichkeit. Nur aus einzelnen Andeutungen erfährt man, dass er eine dreimonatige Tochter hat, er aber allein in der Wohnung mit ihr leben wird. Man ahnt, dass ihn ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat.
Seine neue Nachbarin, Tatjana Alexejewna, versucht freundlich zu Alexander zu sein und ihn in Gespräche zu verwickeln, was dieser zunächst rüde abweist. Noch versteht man als Leser nicht, warum Alexander sich so schroff verhält. Doch nach und nach öffnet er sich und Tatjana, die immer vergesslicher wird, erzählt ihm ihre Lebensgeschichte, eben damit diese nicht in Vergessenheit gerät. Da Tatjana Alexejewna 1910 geboren wurde, umfasst ihr Leben fast das ganze 20. Jahrhundert. Und was sie in Russland, im Krieg, während der Stalinzeit, aber auch später erlebt hat, erfährt Alexander, und somit auch der Leser nach und nach. Und trotz aller Schrecken und unvorstellbaren Ungerechtigkeiten ist Tatjana Alexejewna keine gebrochene Frau, sondern eine Kämpfernatur, die weiß, dass Gott Angst hat vor ihr. ,,Zu viele unangenehme Fragen kommen da auf ihn zu." (S: 11)
Allmählich schließen Alexander und die alte Frau Freundschaft, und je mehr der junge Mann von Tatjanas Lebensgeschichte erfährt, desto mehr scheint er sich auch mit seinem persönlichen Schicksal zu arrangieren.
Schwierig an diesem Roman fand ich die sehr nüchterne, sachliche Darstellungsweise, die durch die Einbindung von authentischen Dokumenten noch verstärkt wurde.
,,Rote Kreuze" ist ein Roman, der weniger durch Emotionen als durch eine starke Protagonistin und eine wichtige Thematik überzeugen kann.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: begine
Der Weißrussische Schriftsteller Sasha Filipenko konnte mich mit seinem Roman „Rote Kreuze“ begeistern. In seiner Vita steht das er Fußballfan ist, so lässt er seinen Protagonisten Schiedsrichter werden.
Es fängt mit dem Schicksal Alexander an, er wird zu einem alleinerziehenden Vater.
Als er in seine neue Wohnung zieht, lernt er seine 90jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna kennen, die ihm ihre Geschichte aufzwingt. Sie leidet an Demenz und malt rote Kreuze an die Türen um immer zurückzufinden.
Alex gewöhnt sich an sie und sie erfährt er warum sie im Lager war.
Es ist erschütternd zu erfahren, das die Familie bestraft und auseinander gerissen wird, nur weil der Mann in Kriegsgefangenschaft gerät. Obwohl mir das bekannt war, ist es zu lesen, ziemlich traurig.
Tatjana hat ja eigentlich noch Glück, das sie für den Kommandanten die Korrespondenz machen muss. Aber sie erfährt nicht wo ihre Tochter und ihr Mann sind.
Der Autor hat einen fesselnden Stil, der mich in seinen Bann ziehen konnte. Die eingefügten Gedichte und Lieder sind stimmig und passen gut dazu.
Da noch mehr Bücher von ihm übersetzt werden sollen, freue ich mich auf sie.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Alexander ist gerade erst in das Haus gezogen als er von einer Nachbarin angesprochen und in ihre Wohnung gebeten wird. Sie ist über neunzig und das Kurzzeitgedächtnis ist mehr als schlecht, aber ihre Geschichte kann sie immer noch erzählen. So kommen die beiden sich näher und haben so etwas wie eine Freundschaft.
Meine Meinung:
Ich habe ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten zu erkennen, ob es gerade um die Gegenwart oder Vergangenheit geht. Irgendwann gewöhnt man sich aber daran und dann entwickelt die Geschichte auch einen Sog. Tatjana fand ich total sympathisch und was für ein schreckliches Leben sie doch durchleiden müssen und denoich hat sie ihre Liebenswürdigkeit nicht verloren. Alexander, der es auch wahrlich nicht leicht hatte, gefiel mir auch zunehmend besser, wobei er gegen Tatjana trotzdem etwas blass blieb. Bis auf die Anfangsschwierigkeiten fand ich den Schreibstil sehr gut und das Buch schon sehr berührend.
Fazit:
Gegen das Vergessen
Käufer-Bewertung: yellowdog
In Rote Kreuze kommen im Jahr 2000 in Minsk zwei sehr unterschiedliche Menschen, die aber Nachbarn sind, miteinander ins Gespräch.
Der Anfang zwischen ihnen ist holprig, doch schließlich bindet sie ihre schwierige Vergangenheit miteinander. Um den jungen Alexander gibt es das Geheimnis, dass man anfangs nicht weiß, warum er alleinerziehender Vater eines 3 Monate alten Mädchens ist.
Seine Nachbarin Tatjana Alexejewna ist über 90 Jahre alt und scheut sich nicht, freimütig ihre lange, leidvolle Lebensgeschichte zu erzählen.
Das beinhaltet auch jahrelange Gefangenschaft und Verlust der Familie im Gulag sowie eine Geschichte um Schuld.
Die Handlung benötigte für mich ein wenig, um in Schwung zu kommen, doch dann konnte mich die Geschichte wirklich packen.
Manche Passagen sind stärker als andere. Zum Glück sind sie in der Mehrzahl und teilweise wirklich bewegend.
Sasha Filipenkos eigenwilliger Stil konnte mich überzeugen und ich hoffe auf weitere Übersetzungen seiner Bücher.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: raschke64
Alexander zieht nach einem schweren persönlichen Schicksalsschlag nach Minsk. Beim Einzug lernt er seine 91-jährige Nachbarin kennen. Diese ist extrem neugierig, erklärt ihm andererseits aber auch, dass sie an Alzheimer leidet. Anfangs muss er sich ihre Geschichte anhören, doch nach und nach will er immer mehr davon erfahren. Denn Tatjana hat ein sehr schweres Schicksal zu erleiden. Nach dem zweiten Weltkrieg, bei dem ihr Mann in rumänische Gefangenschaft kommt, wird sie verhaftet, von ihrer Tochter getrennt und in ein Lager gesteckt, wo sie zehn Jahre bleiben muss.
Das Buch berichtet in gut lesbarer Form über ein Frauenschicksal in der UdSSR. Es ist einerseits ein Einzelschicksal, andererseits aber auch stellvertretend für die vielen Männer und Frauen, die gleiches getroffen hat. Zu Sowjetzeiten wurde das alles totgeschwiegen. Und auch jetzt ist es schwierig, über Einzelfälle zu recherchieren. Doch diese Zeit und die Schicksale dürfen nicht vergessen werden. Ein wichtiges Buch, das aber zugleich auch gut lesbar ist und zum Nachdenken anregt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: lynas_lesezeit
"Rote Kreuze" von Sasha Filipenko ist ein faszinierendes - teils bewegendes, teils tragisches - Zeugnis einer realen Zeit und einer fiktiven Freundschaft.
Der Autor selbst sagt: "Ich finde es gut, wenn ein Buch nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern auch eine Geschichte hat."
Genau dies macht für mich eine Besonderheit dieses Romans aus und gibt eine große Tiefe. Denn es wird nicht nur die zarte Freundschaft zwischen Tatjana und Alexander erzählt. Es werden auch viele historische Hintergründe aus der Stalin - Zeit, der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg vermittelt. In die fiktive Handlung des Romans fließen geschickt verwoben immer wieder reale Begebenheiten und Personen ein. Es werden Originaltexte in die Erzählung aufgenommen, die ein trauriges Bild von sinnloser Menschenverachtung zeigen.
Der Leser wird gleich von Beginn an von Tatjana gefangengenommen. Auch wenn sie an Alzheimer leidet, ist sie immer noch sehr schlagfertig und zielstrebig. Sie lässt Alexander mit seiner anfänglichen Gleichgültigkeit und Abweisung nicht durchkommen. Und so entspannt sich zwischen den beiden ein Dialog bei dem überwiegend Tatjana aus ihrem langen Leben erzählt. Die Erzählung ist sehr facettenreich, amüsant, rührend, spannend, tragisch, nüchtern, emotional. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Ich lese sehr gern Geschichten, bei denen sich eine Freundschaft trotz vieler Jahre Altersunterschied anbahnt. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir gewünscht, dass neben dem wichtigen Zeitzeugnis auch der Freundschaft zwischen Tatjana und Alexander Raum gegeben wird. Dieser Aspekt tritt jedoch deutlich in den Hintergrund.
Ungeschönt und direkt wird dagegen vieles über die neuere Geschichte Russlands vermittelt. Dabei übt der Autor deutliche Kritik durch seine Romanfigur: "Erst später, im Lager, wurde mir bewusst, dass dieses ganze System, diese riesige Maschinerie, auf komplexbeladenen Nullen [...] beruht. Von sich aus stellen diese Kreaturen überhaupt nichts dar, aber in einem Staat aus Ihresgleichen gewinnen die an Bedeutung." Genau diese offenen Worte sind wichtig, um nicht zu vergessen und dadurch hoffentlich zu erreichen, dass es nie wieder so weit kommt.
"Rote Kreuze" von Sasha Filipenko ist ein wichtiger Roman gegen das Vergessen. Kein leichter Wohlfühlroman, aber durch die Tiefgründigkeit umso wertvoller. Klare Leseempfehlung für Leser, die es schätzen, wenn ein Roman nicht nur unterhält, sondern auch nachdenklich stimmt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: Emmmbeee
Tatjana Alexejewna dachte, sie hätte vor 30 Jahren einen Mann in den Tod geschickt, indem sie ihren eigenen Ehemann aus einer quasi Todesliste löschte. Diese Schuld verfolgte sie in die eigene Verhaftung und ins Straflager hinein. Nun ist sie 90 und alzheimerkrank. Ihre gesamte Familie ist in der Stalinzeit umgekommen. Es gibt vieles, das sie jahrzehntelang gequält hat und das sie jetzt ihrem neuen Wohnungsnachbarn Alexander erzählt. Denn das Langzeitgedächtnis funktioniert noch gut.
Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr vom jungen Mann und seiner Familie zu erfahren. Doch auch so ist dieser Roman ein wichtiges Zeitzeugnis einer Welt, die uns meist wenig bekannt ist, die Russlands in den Nachkriegsjahren, aber auch ein wenig der heutigen Zeit.
Viel Schockierendes wurde bereits von Alexander Solschenizyn aus dem GULAG erzählt. Dieser Bericht ergänzt ihn beinahe nahtlos. Die grosse Tragik des Inhalts besteht darin, dass das Rote Kreuz sich bemüht hat, Nachrichten zu übermitteln und den Gefangenenaustausch voranzutreiben, dass aber Molotow jede Beantwortung der Gesuche verbot. Und dass sich der Staat bis heute bemüht, alle Erinnerungen an die furchtbare Zeit auszulöschen.
Der Text ist zwar zügig geschrieben und durchaus ansprechend mit fremdartig klingender Lyrik durchsetzt. Doch die kursiv gesetzten Stellen verleiten zum Querlesen, besonders die angeführten Briefe und Telegramme. Doch ist es ein sehr nahegehender Roman, von Ruth Altenhofer in ein modernes, lebendiges Deutsch übersetzt. Und das ist nicht unwichtig.
Auf den letzten Seiten ist ein Interview mit Sasha Filipenko wiedergegeben. Er erklärt, wie er seine Recherchen vorangetrieben hat und wie weit seine eigene Grossmutter als Vorbild und Modell gedient hat.
Ein Buch, das all jenen gefallen wird, die sich gern etwas tiefer über die Geschichte Europas begeben.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
>Rote Kreuze
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3257071245 |
10-stellige ISBN | 3257071248 |
Verlag | Diogenes Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 26. Februar 2020 |
Seitenzahl | 288 |
Originaltitel | Krasny Krest |
Format (L×B×H) | 18,8cm × 12,1cm × 2,7cm |
Gewicht | 315g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
Gutschein kaufen
Vielen Dank, dass Sie so eine nette Alternative zu Amazon anbieten.
Kathrin H. aus Barsbüttel
Ich bin mit dem von Ihnen immer wieder erbrachten Service mehr als zufrieden und empfehle Sie mit bestem Gewissen bei jeder Gelegenheit weiter. Neben dem kontinuierlich erbrachten "Sterne-Service" schätze ich besonders die nette und freundliche Art des Kontakts.
C. A.
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.
Herzlichen Dank für die schnelle Bearbeitung und die prompte Lieferung!
Matthias M.
Ich bin sehr zufrieden mit buch7.de und werde, wenn ich nicht den kleinen Buchladen im Ort aufsuche, sehr gerne weiter bei buch7.de einkaufen!
J. H.