VonBeruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden.
Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht.
»David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« WDR 5 BÜCHER
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Käufer-Bewertung: Sina2608
David Parks "Reise durch ein fremdes Land" ist ein ruhiger Roman, der einen sehr sehr tief in die Seele des Erzählers einblicken lässt.
Erschienen ist es Mitte September als HC im Dumontverlag.
Man erlebt beim Lesen den Umgang mit Zweifeln, Verlust, vermeindlichem Fehlverhalten - denn all dies plagt den Erzählenden auf seinem Weg.
Das Buch zieht einen in seinen Bann, lässt einen die Bilder des Erzählenden aufnehmen und sehen. Es geht in die Tiefe der Psyche- dabei ist die Sprache gut zu lesen.
Allerdings ist dieser Roman auch in der Lage, die Stimmung zu übertragen und zu drücken - zumindest musst ich hier auf wirklich beim Lesen auf mich achten.
Eine Leseempfehlung mag ich aussprechen, denn mir gefiel die Erzählweise richtig gut, allerdings geht meine Empfehlung auch dazu, das Buch nur dann zu lesen, wenn man sich nicht in einem Stimmungstief befindet.
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Käufer-Bewertung: bedard
Tom lebt mit seiner Frau Lorna und der zehnjährigen Tochter Lilly in Belfast. Sein Sohn Luke studiert in Sunderland, 400 Meilen entfernt. Er hat eine schwere Grippe und ist ganz allein in einem alten, kalten Haus, die anderen Studenten sind über Weihnachten längst bei ihren Familien. Schwere Schneefälle haben den Flugverkehr lahmgelegt, die Straßen sind kaum passierbar. Obwohl es Wahnsinn ist, macht Tom sich mit dem Auto auf den Weg, um Luke über Weihnachten nach Hause zu holen.
Während dieser Reise hat er regelmäßig telefonischen Kontakt zu Luke, Lorna und Lilly. Er trifft auch einige wenige Personen, aber meist ist er mit seinen Gedanken allein. Dort taucht erst flüchtig, dann immer vehementer Daniel auf, der älteste Sohn.
David Park hat keinen einfachen Roman geschrieben. Auf nur 200 Seiten begleiten LeserInnen den Fotografen Tom dabei, sich in starken Bildern einer fast unerträglichen Wahrheit zu stellen. Zunächst unverständliche Handlungsweisen werden auf dieser Reise - im doppelten Sinne - nachvollziehbar.
Selten habe ich ein Buch gelesen, in dem die einzelnen Charaktere so stimmig beschrieben wurden und in ihrer Verschiedenheit geradezu perfekt aufeinander abgestimmt waren, um die Aussage des Romans zu verdeutlichen.
Sprachlich gebührt neben dem Autor auch der Übersetzerin ein großes Lob. Die Sätze sind geschliffen formuliert, präzise und ohne überflüssige Schnörkel.
Dieser Roman verdient nicht nur wegen seines wunderschönen Covers einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.
Ein großartiger Roman, der in starken Bildern eine tragische Geschichte erzählt und trotz allem tröstlich endet.
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Käufer-Bewertung: LindaRabbit
Tom sieht die Welt aus dem Blickwinkel seiner Kamera. Schutzschild? Er betrachtet die Fotografien und merkt, dass er seine Liebe, seine Kinder, sein Leben nur durch die Fotografien betrachtet. Er weiß, dass er kein großer Künstler ist. Und er ist auf dem Weg an dem Unausgesprochenen zu zerbrechen...
Das Buch beginnt damit, dass Tom sich auf eine gefährliche Autofahrt durch eine Winterlandschaft begibt, um seinen Sohn Luke zu holen, der krank in einem einsamen Haus steckt. Von Nordirland nach Schottland.
Bei 'Park' habe ich intensiv festgestellt, dass es nicht reicht, ein Buch nach der Leseprobe zu beurteilen. Der Einstieg in den Roman ist nicht gerade spannend und ich dachte, was da wohl kommt. Doch es wurde viel interessanter als ich vermutete.
Das Kennenlernen von Tom und Lorna, dieser brutale Typ (sein Vorgänger), der ihnen das Leben versäuern will. Die Reise, die kleinen Ereignisse am Rande der Reise, die zum großen Nachdenken führt. Das Erlebnis beim Engel. Die Sorge um den ältesten Sohn Daniel, der langsame bis zum endgültigen Verlust von Daniel. Das Aufbrechen der Narben und Verkrustungen.
Stil: Vereistes Land, zugefrorener See – der Autor schreibt in langen Schachtelsätzen. Und es ist nicht einfach zu lesen, kein darüber Huschen, sondern ein langsames Wort für Wort sich vortastend. Seine philosophischen Betrachtungen, vermischt mit der Kargheit der Landschaft, und immer das Gefühl der Linse vor seinen Augen, macht das Buch eigentlich zu einem Gedichtsband. Die Sprache wird immer besser, immer eigener, immer außergewöhnlicher...Es ist kein Buch, durch das ich mich 'fresse' und es nicht aus der Hand legen kann, es ist ein Buch, was ich immer wieder in die Hand nehme und Neues entdecke.
Coverbild: Aufnahme aus der Höhe - eine Straße, die sich am rechten Bildrand entlang zieht. Winterlandschaft. Auf jeden Fall reizt es das Buch in die Hand zu nehmen und reinzuschauen, wohin führt die Straße? Was passiert in diesem Wald?
David Park, Reise durch ein fremdes Land
Dumont Verlag (übersetzt von Michaela Grabinger)
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Käufer-Bewertung: MiB
Was zunächst einzig wie eine Abholaktion scheint, um den jüngeren Sohn Luke - der leicht erkrankt in der Stadt wohnt, wo er studiert - zu Weihnachten gut versortgt zu Hause zu wissen, entpuppt sich als eine Reise in die Vergangenheit, bei der es um weit Größeres geht, nämlich um die Verarbeitung des Todes des älteren Sohnes Daniel. Der Vater und Fotograf Tom hat sich mit seinem Auto bei Schneefall auf eine Reise begeben, die sich sehr bald als eine Reise in die Vergangenheit und auch hinein in den Schmerz entpuppt. Es wird von Seite zu Seite deutlicher, dass die Rückholung des jüngeren Sohnes Luke über Weihnachten der verzweifelte Kompensationsversuch dafür ist, dass der ältere Sohn Daniel verloren gegangen ist. Und unterwegs rettet Tom selbst eine Lehrerin, die durch die Schneeglätte von der Straße angekommen ist - die Rettung einer Fremden ist gelungen, die Rettung des eigenen Sohnes aber gescheitert. Und als am Ende Toms Navi sagt "Sie haben ihr Ziel erreicht", ist es Tom mit einem letzten kleinen Umweg hin zu einer übergroßen Engelsstatue gelungen, seinen Toten Sohn Daniel zu verabschieden, indem er die letzten, nie gezeigten Fotos von seinem Sohn auf seiner Kamera löscht: "Die Leute verstehen nicht, was ein Foto ist. Sie glauben, es würde den Augenblick einfrieren, dabei befreit es ihn aus der Zeit. Was die Kamera erfasst hat, tritt für immer heraus aus dem unaufhaltsamen Lauf der Zeit." Eine Reise zur persönlichen Schuld, eine Reise, um am Ende doch noch die Versöhnung zu finden. Welch intensive, vorweihnachtliche Lektüre.
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Käufer-Bewertung: dj79
Es ist Winter, Weihnachten steht kurz vor der Tür. Nach tagelangen Schneefällen sind die Flughäfen dicht. Toms Sohn, Luke, der außerhalb studiert ist fiebrig krank, soll nicht in seiner Studenten-WG einsam zurückbleiben. Deshalb macht sich Tom mit ordentlich Proviant und guter Musik auf den Weg durch die winterliche Landschaft, um seinen Sohn nach Hause zu holen. Doch schnell wird klar, dass irgendetwas nicht stimmt in Toms Familie, vielleicht auch zwischen Vater und Sohn.
Die eigentliche Handlung des Romans ist begrenzt auf die Autofahrt mit ihren winterlichen Herausforderungen. Spannender sind die Gedanken, denen Tom währenddessen nachhängt, die Visionen, die sich ihm dabei immer wieder aufdrängen. Die Stimmung ist düster, fast ein bisschen morbide. Depression und Schwermut werden thematisiert, einige Überlegungen auf Nordirlandkonflikt gerichtet. Die Betrachtungsweise entspricht dem Blick durch die Linse beim Fotografieren. Es entsteht also auch im Rückblick keine durchgehende Geschichte. Stattdessen wird der Fokus auf einzelne, ausschlaggebende Situationen gerichtet, die das Leben in Toms Familie maßgeblich beeinflusst haben. Am Ende betrachtet man ein Gesamtgebilde, in dem die bittere Wahrheit offen liegt.
Der Blickwinkel des Autors hat mich eine ganze Weile irritiert. Ich brauchte etwas, um das eigentliche Problem einzugrenzen. Letztlich war dieses Schwammige zu Beginn dennoch förderlich. Nur so konnte ich mich in Tom richtig einfühlen, meine Perspektive für seine Situation schärfen. Typen wie ihn steckt man gern in eine Schublade, die nicht gerechtfertigt ist. Sprachlich habe ich den Roman als angenehm empfunden, schon irgendwie schön, obwohl das Lesen an sich durch die bedrückende Atmosphäre nicht so vergnüglich war. Die ein oder andere Pause war notwendig, um das Gelesene wirken zu lassen. Auch wenn thematisch nicht so erfreulich, habe ich meine Gedanken zum Roman gern weiterfließen lassen.
Insgesamt mochte ich diesen traurigen Roman, der auch die ganze Zeit über etwas von Abschied hatte, Abschied vom Fotografen-Beruf als aussterbende Spezies, Abschied vom Sohn, aber auch Abschied von einer lebenslangen schweren Last. In diesem Sinne hatte der Roman etwas von der inoffizielle Hymne der Iren, Danny Boy. Diese Assoziation hat sich mir gerade zum Ende hin regelrecht aufgedrängt. Passend zur dunkleren Jahreszeit empfehle ich David Parks Roman gern.
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Käufer-Bewertung: holdesschaf
Tom ist Fotograf. Er hält das Leben anderer Menschen auf Papier fest, immer auf der Suche nach dem perfekten Moment. Doch kurz vor Weihnachten, als ein ziemliches Schneechaos herrscht, bricht er zu einer Reise auf, durch die er nicht nur seinen kranken Sohn zum Fest nach Hause holen will, sondern auch seine Gedanken ordnet und seinen Gefühlen nachspürt, die durch ein tragisches Ereignis aus der Bahn geraten sind. Es wird eine Reise in die Vergangenheit und zu sich selbst, auf der Suche nach Vergebung, Hoffnung und innerem Frieden.
Diese Reise umfasst knapp 200 Seiten, die sich nahezu vollständig im Kopf des Protagonisten abspielen. Gedanken, die die Vergangenheit Revue passieren lassen, die Ehe mit seiner Frau Lorna, die Beziehung zu den Kindern, seiner Arbeit und das Ereignis, das für sie alle, aber besonders für den Vater alles verändert hat. Denn er meint einen Fehler begangen zu haben, von dem er niemandem erzählen kann, er reibt sich daran auf, hat Schuldgefühle. Diese Gedanken sind vom Aufbau her recht realistisch, sie springen hin und her, werden immer wieder vom Navigationsgerät unterbrochen. Es gibt Selbstgespräche, laute und leise und manchmal bildet Tom sich ein, er könne Dinge sehen, die nicht mehr da sind.
Das Ganze klingt vermutlich etwas komisch, hat aber seinen eigenen, besonderen Reiz. Man reist mit Tom in dieses fremde Land und nur nach und nach erfährt man den Hintergrund der Geschichte. Sprachlich ist das Buch wirklich hochwertig, der Autor beschreibt nicht nur die Landschaft draußen in treffenden, anschaulichen Bildern, sondern auch die Seelenlandschaft des Protagonisten. Mit so manchem Gedanken konnte ich mich aber nicht so recht anfreunden und vor allem der letzte Zwischendstopp Toms, war mir zu wirr. Alles in allem jedoch ein ruhiges, lesenswertes Buch.
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Käufer-Bewertung: schneespur
In David Parks's Roman „Reise durch ein fremdes Land“ begleitet man als Leser Tom auf seinem Weg, seinen Sohn abzuholen. Sein Sohn ist erkrankt und aufgrund des starken Schneefalls von der Umgebung abgeschnitten. Für Tom wird es zu einer Art Mission, seinen Sohn zurück in den Kreis der Familie und zum gemeinsamen Weihnachtsfest zu holen.
Der Roman beginnt mit dem Freilegen des Autos unter dem Schnee und dem Beginn der Fahrt, und spielt im Wesentlichen während der Fahrt zu Tom's Sohn. Tom fährt durch eine zugeschneite, winterliche Landschaft, deren weiße Kargheit und Stille ihm wenig Ablenkung bietet. So beginnt er langsam, seine Rolle als Vater und seine Beziehung zu seinen Kindern zu beleuchten und dringt dabei in für ihn immer schmerzhaftere Episoden vor, die ihm seine Unzulänglichkeiten als Vater vor Augen führen.
Es ist eine tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst und vor allem seiner eigenen Schuld, die man hier erfährt. Tom's emotionale Reise beginnt zunächst ruhig und steigert sich zu einer Art Höhepunkt, der sich bereits vorher andeutet, weshalb der Roman an manchen Stellen etwas kompakter gehalten sein könnte. Dennoch war der Roman emotional sehr packend und aufwühlend, ohne ins Dramatische abzudriften. Die leicht lyrische Sprache hat die Emotionen sehr dicht und stark wiedergegeben. Man muss sicherlich in der richtigen Stimmung sein, um Tom's schwierigen und bedrückenden Gedankengängen zu folgen, aber wenn man das ist, lohnt sich der Roman allemal.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Einige Tage kurz vor Weihnachten macht Tom sich auf den Weg quer durch Großbritannien, um seinen Sohn Luke abzuholen, der für sein Studium fortgezogen ist. Da er nun aber krank ist und wetterbedingt auch keine Flüge gehen, nimmt Tom die weite Reise auf sich, damit sein Sohn die Feiertage nicht alleine verbringen muss. Während er durch die verschneite Landschaft fährt schweifen seine Gedanken immer wieder ab, Leitfaden sind dabei die Bilder, die er im Laufe seines Lebens als Photograph geschossen hat. Sie erinnern ihn an den Anfang seiner Beziehung, an zahlreiche Begegnungen und an seine Kinder Lilly und Luke. Und vor allem auch an seinen ältesten Sohn Daniel, den er vor langer Zeit verloren hat.
Anfangs hat mich das Buch gleich in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch, die verschneite Landschaft wird gut greifbar, und eine lange, einsame Autofahrt verspricht viel Raum für interessante Gedanken. So war es auch hier, denn während Tom auf dem Weg zu Luke ist, erzählt er nach und nach die gesamte Lebensgeschichte Daniels nach. Erst verhalten, dann immer hypnoider. Beinahe tranceartig scheint er in seinen Erinnerungen, seiner Schuld gefangen, wie auch der Schnee um ihn herum alles abzudämpfen scheint, während Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen.
Die Beschreibung der Landschaft, die unter einer dicken Schneeschicht begraben liegt, vereiste Straßen, die ständige Gefahr, ins Schleudern zu geraten oder auf der weiten Strecke irgendwo versehentlich falsch abzubiegen, während er auf dem Weg zu seinem Sohn ist. Die ganze Metaphorik dahinter erschließt sich erst im Laufe des Buches, denn letztendlich ist die Reise Toms eine Reise durchs Leben, eine einzigartige und zugleich doch eine ganz typische. Wir laufen ständig Gefahr, uns irgendwie zu verlaufen, die falsche Abzweigung zu nehmen, zwischendrin begegnen wir immer wieder Menschen, die unseren Weg prägen - auf Toms Autofahrt vor allem eine ältere Frau und die Fahrerin eines Unfallwagens -, doch den Weg in seiner Ganzheit können nur wir allein bestreiten. Und für Tom ist das nicht nur der Weg zu Luke, den er nach Hause holen will, sondern auch der zu Daniel, den er um Verzeihung bitten möchte, den er auch nach all der Zeit noch nicht loslassen konnte.
Fazit: Ein atmosphärischer, bildgewaltiger und intensiver Roman über Trauer, Schuld und die Macht der Vergangenheit, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle!
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Der nordirische Schriftsteller David Park weiß, wie man Atmosphäre aufbaut.
Es wird ein winterlicher Roman, wie man ihn selten liest, obwohl es eigentlich viele Bücher mit winterlichen Setting gibt. Aber David Parks Text ist etwas besonderes.
Ein Mann fährt mit seinem Wagen durch die Winterlandschaft Großbritanniens. Es ist eine lange Fahrt auf vereisten Straßen. Tom will zu Weihnachten seinen Sohn Luke, der studiert, abholen. Dem Sohn geht es nicht gut, er hat Grippe, was seine Mutter sehr besorgt. Tom ist daher öfter mit seiner Familie am telefonieren.
Aber es gehen ihm auch viele Gedanken durch den Kopf. Dazu gehören auch düstere, wie die an seinen ältesten Sohn Daniel, mit dem es viele Probleme gab.
Durch diesen Mix an Erinnerungen, den Telefonaten und gegenwärtigen Ereignissen auf der Fahrt erschafft der Autor ein Gesamtbild der des emotionalen Zustands des Mannes. Das ist sehr geschickt gemacht und für mich wird gerade dadurch ein wirklich lesenswerter Roman.
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Käufer-Bewertung: Murksy
Ein Fotograf fährt durch eine verschneite Landschaft. Dabei entblößt er dem Leser nach und nach seine Seele und berichtet von einer tragischen Familiengeschichte.
Das Cover zeigt mit einer Straße, die gewunden durch einen verschneiten Pfad führt, sehr gut den roten Faden des Buches. Der Mann auf seiner einsamen Reise, ab und zu trifft er andere Personen kennen, erzählt von seinem Sohn. Die Sprünge zwischen Fahrt und Vergangenheit mögen teilweise etwas schwierig erscheinen, doch geben sie wunderbar die Essenz des Fotografierens wieder: das Festhalten eines Momentes. Poetisch schildert der Autor die Reise und schafft es, die Vergangenheitsbewältigung des Mannes wie fotografische Kompositionen zu gestalten. Das ist höchste Schreibkunst. Je näher der Fahrer seinem Sohn kommt, umso mehr offenbart er seine Dämonen, die ihn aufzufressen drohen. Eine Seelenreinigung der besonderen Art. Das Buch ist traurig, treibt mir am Schluss die Tränen in die Augen. Und gleichzeitig gelingt es dem Autor Hoffnung zu versprühen und fordert dazu auf, den eigenen Glauben nicht zu verlieren, um das Leben zu kämpfen und das wertzuschätzen, was Leben ausmacht, alle Höhen und Tiefen.
Ein stiller, bewegender Roman in wunderbarer Bildsprache.
Als besonderes Gimmick gibt es am Ende des Buches zwei links. Man findet die Playlist mit einigen Songs, die der Fahrer unterwegs gehört hat und kann sich im Netz die Fotos von Sonya Whitefield ansehen, die das literarische Werk in herrlichen Bildern umgesetzt hat.
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Käufer-Bewertung: begine
„Reise durch ein fremdes Land“ ist der erste Roman, den ich von dem nordirischen Schriftsteller David Park gelesen habe.
Er schreibt intensiv, detailliert und getragen mit einem beeindruckenden Schreibstil.
Der Protagonist fährt stundenlang kurz vor Weihnachten um seinen Sohn aus der Studentenwg abzuholen. Wegen dem Schneesturm gibt es keinen Flug und außerdem fühlt er sich krank.
Tom hat viel Zeit über seine Familie nachzudenken. Besonders denkt er viel an seinen ältesten Sohn Daniel. Der war leider ins Drogenmilieu abgerutscht. Als Eltern kann man Tom verstehen, da macht man sich immer Vorwürfe etwas falsch gemacht zu haben. Aber da kann man soviel rätseln, es gibt keine Schuld.
Dadurch macht sich Tom auch auf den Weg, um seinen zweiten Sohn nicht im Stich zu lassen.
Der Autor konnte die Geschichte ernst und ruhig darstellen. Obwohl es nicht unbedingt spannend zugeht, bin ich von der Darstellung gefesselt.
David Park ist ein großer Autor mit sprachlicher Vielfalt.
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Käufer-Bewertung: Gavroche
Es ist kurz vor Weihnachten, die Witterungsverhältnisse sind schlecht, es gibt keine Flüge mehr. Und so macht sich der Fotograf Tom auf eine lange Reise, um seinen kranken Sohn mit dem Auto nach Hause zu holen. Auf der Reise begibt sich Tom auch auf eine innere Reise in die Vergangenheit, auf die wir als Leser_innen mitgenommen werden. Tom ist Fotograf und das wird bei seinen Beschreibungen auch immer wieder deutlich, die so anschaulich sind und der Autor David Park vermittelt das sehr anschaulich, wie auch die Kälte. Ein intensiver Roman, der nur auf ungefähr 200 Seiten eine so dichte, gewaltige Geschichte bietet. Ein unglaublich guter Schreibstil, ein Roman, bei dessen Lektüre ich immer wieder innegehalten habe, um ihn besser auf mich wirken zu lassen. Am Ende verstehen wir dann, warum diese Reise so schwer ist und welcher Schmerz und welche Schuldgefühle dahinter stecken.
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Käufer-Bewertung: Der Blaue Mond
Das weitgehend in schwarz weiß gehaltene Cover sowie die Zusammenfassung haben mich angesprochen. Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass die Fotografie eine größere Rolle spielt. Aber leider habe ich zu dem eigentlichen Inhalt keinen Zugang gefunden.
Es geht um die Reise zu seinem Sohn Luke um diesen rechtzeitig zu Weihnachten nach Hause zu holen. Fühlt sich an wie ein Road Movie und im Mittelpunkt gerät man zum Zeugen einer Art fortwährenden inneren Auseinandersetzung des Vaters mit sich selbst.
Der Schreibstil ist sehr ausführlich, literarisch und mir zu aufgebauscht. Man ist quasi gedanklich immer bei diesem Vater und der Reise durch den Schnee.
Recht schnell wird das eigentliche Thema klar, dessen Auflösung sich aber doch bis zum Ende des Buches zieht.
Obwohl das Werk nur gut 190 Seiten hat, habe ich lange für das Lesen benötigt. Es war für mich viel zu schwerfällig und traurig.
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Käufer-Bewertung: Lymon
„Reise durch ein fremdes Land“ heißt dieser Roman von David Park, die eine sehr sensible Annäherung eines Vaters an seinen Sohn darstellt. Während dieser Vater sich durch die unwirtliche Schneelandschaft begibt, um seinen kranken anderen Sohn Luke vor Weihnachten von seinem fernen Studienort abzuholen und nach Hause zu bringen, führt er immer wieder Zwiesprache mit seinem anderen Sohn, an dem er eine stark empfundene Schuld abzutragen hat, die auch seine Ehe belastet. Diese Reise bedeutet dem Protagonisten also viel mehr als nur die Reise zu Luke. Es ist eine innere Reise zu sich selbst, eine Reise, die durch den tiefen Schnee geht, der für die Gefahren des Lebens, die Abgründe und Klippen steht, aber auch ein Sinnbild für Reinigung ist. Es geht für diesen Vater quasi durch das Pugatorium, so dass er am Ende mit sich im Reinen geläutert am Ziel ankommt.
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DAVID PARK, 1953 in Belfast geboren, ist ein für sein umfangreiches Werk vielfach ausgezeichneter Schriftsteller; u. a. erhielt er den Major Individual Artist Award vom Arts Council of Northern Ireland und stand dreimal auf der Shortlist für den Irish Novel of the Year Award. David Park lebt in County Down in Nordirland.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3832180027 |
10-stellige ISBN | 3832180028 |
Verlag | DuMont Buchverlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 17. September 2021 |
Seitenzahl | 191 |
Illustrationenbemerkung | gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, |
Originaltitel | Travelling in a Strange Land |
Format (L×B×H) | 21,0cm × 13,9cm × 2,5cm |
Gewicht | 352g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
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C. A.
Liebes Buch7 Team, schön dass es Euch gibt. Jetzt macht Bücherbestellen wieder Spaß!
Stefan A.
Vielen Dank, dass Sie so eine nette Alternative zu Amazon anbieten.
Kathrin H. aus Barsbüttel
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Ich freue mich jedesmal, wenn ich Ihre Website öffne, dass es Sie gibt, neben all den Raffgeiern in der Wirtschaft. Als mich ein Freund, auf Ihre Seite aufmerksam machte, war ich erstaunt, dass es Menschen wie Sie gibt.
T.B.