Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann.
Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten.
Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen.
Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Pax wohnt, seit er sich zurückerinnern kann, bei seiner Tante Beatrix. Schon kurz nach seiner Geburt sind seine Eltern und sein älterer Bruder auf einer Afrikareise verschwunden. Seitdem wächst Pax mit der ständigen Suche nach etwas Wärme und Zuneigung auf, denn auch nach Jahren scheint Beatrix oft überfordert mit den Gefühlen des Jungen und mit der ihr auferlegten Aufgabe, sodass Pax sich beinahe genauso sehr um sie kümmert wie sie sich um ihn und lernt, seine Gefühle eher für sich zu behalten und sich vor der Außenwelt zu verschließen. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Leni verbringt er dennoch eine schöne Kindheit, bis die beiden sich mit der Pubertät immer weiter voneinander entfernen und Pax feststellt, dass er anders ist als andere Jungen. Was er sich zunächst nicht eingestehen kann, wird bald zur Gewissheit - er ist schwul. Diese Entdeckung stürzt ihn in eine tiefe Krise, da er sich niemandem öffnen kann und weiterhin sein Pflichtgefühl gegenüber Tante Beatrix wächst.
Pax ist ein sehr sympathischer Protagonist. Er lernt früh, Vieles mit sich selbst auszumachen und durchlebt genauso wie jeder andere Jugendliche auch die nicht immer einfache Phase des Erwachsenwerdens. Pax eckt an, gerade wegen seiner Homosexualität, für die er schon verurteilt wird, noch bevor er selbst sein Anderssein klar formulieren und definieren kann. Doch er findet auch Möglichkeiten, das auszugleichen, Zeit für sich selbst, sei es mit Leni, im Fußball oder bei seinem größten Hobby, den Filmen. Nach und nach gelingt es Pax, aus seinem Kokon zu schlüpfen und Schritt für Schritt zu sich selbst zu finden.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, denn der Schreibstil ist nicht der einfachste. Oft stößt man auf längere Schachtelsätze, und auch, dass wörtliche Rede nicht mit Anführungszeichen, sondern nur durch Kommata abgetrennt ist, kann am Anfang irritieren. Je weiter ich gelesen habe, desto einfacher ist mir das Lesen aber gefallen und inzwischen finde ich, dass es sogar sehr gut zum Buch, dessen Thematik und auch zur Gedankenwelt des Protagnisten passt und deren Komplexität auch auf sprachlicher Ebene sehr gut wiedergibt. Denn auch das Thema Erwachsenwerden ist kein einfaches, besonders nicht, wenn man sich mit solchen Sorgen auseinandersetzen muss wie Pax. Zum Bedürfnis, geliebt zu werden, dem Pflichtgefühl, Beatrix nicht zur Last zu fallen und der Sorge um ihre häufig angeschlagene Gesundheit kommt das drängende und unangenehme Gefühl, selbst anders zu sein und damit zurechtkommen zu müssen. Ein sehr wichtiger Aspekt, der im Verlauf des Buches weiter in den Vordergrund rückt und, wie ich finde, sehr schön beschrieben wird.
Ich mochte das Buch sehr gerne, den einen Stern Abzug gibt es dennoch, weil ich relativ lange nicht ganz damit warm wurde. Danach hat es mir dann aber umso besser gefallen. Ich fand es berührend und konnte, letztendlich dann doch unter anderem auch dank des Schreibstils, sehr gut eintauchen in diese Geschichte. Leseempfehlung!
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Eva Roman, geboren 1980 in Aachen, aufgewachsen in Augsburg, lebt in Berlin. Sie studierte Neue deutsche Literatur und Romanistik in Berlin, Kommunikationsdesign in Trier, Berlin und Paris und ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3803133274 |
10-stellige ISBN | 3803133270 |
Verlag | Wagenbach Klaus GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 20. August 2020 |
Seitenzahl | 234 |
Format (L×B×H) | 21,9cm × 14,0cm × 2,5cm |
Gewicht | 412g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
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C. A.
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.
DANKE, dass es noch engagierte Leute gibt, die über den eigenen Tellerrand denken, die auch noch eine Alternative bieten, zu etwas, das ich immer mit schlechtem Gewissen genutzt habe. Ich hoffe, dass ihr immer bekannter werdet!
L. F. aus Ingolstadt
Ich möchte einfach mal wieder meine Hochachtung für Eure Arbeit aussprechen. Gestern Buch bestellt, heute bei mir, super verpackt, - einfach unglaublich wie zuverlässig und schnell Ihr seid, und das noch obendrauf auf Eure Mission, die ohnehin so bewundernswert ist... Ich bin weniger als ein Jahr vom Achtzigsten entfernt und deshalb besonders gerührt über Eure "altmodischen" und zwischenmenschlichen Tugenden.
Christa L. aus München
Vielen Dank, dass Sie so eine nette Alternative zu Amazon anbieten.
Kathrin H. aus Barsbüttel