Der Weltbestseller aus Korea - über 2 Millionen verkaufte Exemplare weltweit.
Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern - wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht - von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung's Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung's Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau - egal, wo auf der Welt - nur allzu bekannt vorkommt.
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Käufer-Bewertung: meggie3
In dem Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ wird die Biografie der jungen Frau Kim Jiyoung erzählt. Beschrieben wird ihr Leben als Bericht von ihrem Psychiater, der sie behandelt, da sie mit Anfang 30 eine Psychose entwickelt.
Der Bericht beginnt in Kim Jiyoungs früher Kindheit, in der ihr jüngerer Bruder den beiden Schwestern permanent vorgezogen und die beiden Schwestern dem Bruder strukturell untergeordnet werden. Es wird aber auch thematisiert, wie das Leben ihrer Mutter verlaufen ist, durch gesellschaftliche Normen geprägt wurde und wie sich aber auch der gesellschaftliche Umgang mit der Rolle der Frau verändert hat.
Auch während Kim Jiyoungs Schulzeit erlebt sie durchaus Veränderungen, von einer Gleichstellung von Jungen und Mädchen kann aber nicht die Rede sein. So geht es weiter im Studium und bei der Jobsuche, im Job und bei der Frage nach Nachwuchs, überall spürt sie, dass sie nicht die gleichen Chancen wie Männer hat und anders behandelt wird.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Obwohl es sich eigentlich um einen eher sachlichen Bericht handelt, der teilweise mit Fußnoten auf Zeitungsartikel oder Statistiken verweist, habe ich das Buch spannender als so manchen Krimi empfunden und konnte es kaum aus der Hand legen. Die Protagonistin habe ich als sehr authentisch wahrgenommen und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Generell habe ich in vielen Momenten intensive Bilder vor Augen gehabt und konnte mir die Handlung gut vorstellen. Ich habe sehr viel gelernt und bin immer wieder über die alltägliche Ungleichbehandlung von Männern und Frauen erschrocken. Der Roman hat definitiv dazu geführt, dass ich einiges hinterfrage und anders wahrnehme als zuvor.
Das Ende ist nochmals sehr eindrücklich, auch wenn nicht erzählt wird, wie es für Kim Jiyoung weitergeht.
Mich hat der Roman komplett überzeugt, sowohl thematisch und sprachlich als auch bezogen auf den Plot.
Käufer-Bewertung: cosmea
Im Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo wird die Protagonistin zum Prototyp koreanischer Frauen. Wir verfolgen ihr Leben von der Geburt bis zum Jahr 2016, als sie erhebliche psychische Probleme hat. Sie spricht mit der Stimme von Frauen aus ihrem Umfeld und aus deren Perspektive. Wie kam es dazu?
Das Mädchen hat eine ältere Schwester. Bei der nächsten Schwangerschaft treibt die Mutter ab, weil es wieder ein Mädchen wird. Danach wird ein Bruder geboren. Bei der Geburt eines Mädchens schämt sich eine koreanische Frau und entschuldigt sich bei ihrem Mann und ihren Schwiegereltern. Genauso wie z.B. in Indien oder China hat auch in Korea die gezielte Abtreibung von weiblichen Föten zu einem Ungleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen geführt. Das ist aber erst der Anfang der Ungleichbehandlung. Jungen bekommen in der Familie die besten Teile einer Mahlzeit, während die Schwestern essen, was übrigbleibt, ggf. die Krümel. In der Schulkantine werden Mädchen als letzte versorgt, ihre Schuluniform ist strenger geregelt und unbequem. Auch mit guten Noten und Universitätsabschlüssen sind die Aussichten, eine Stelle zu finden, schlechter. Frauen verdienen deutlich weniger als Männer, werden oft lange nicht befördert und haben äußerst selten leitende Positionen. Ganz kritisch wird es, wenn eine berufstätige Frau ein Kind bekommt. Die koreanischen Arbeitszeiten machen eine Ganztagsbetreuung für ein Kind fast unbezahlbar. Den meisten Frauen bleibt nichts Anderes übrig, als Beruf und Karriereplanung aufzugeben, wenn Eltern und Schwiegereltern nicht einspringen können. Eine Frau, die sich nur noch um Haushalt und Kind kümmert, wird dann allerdings als Schmarotzerin beschimpft, weil sie sich auf Kosten ihres Mannes ein schönes Leben macht. Hinzukommt, dass sie sich auf der Straße und am Arbeitsplatz immer wieder gegen sexuelle Belästigung wehren muss, für die man ihr zu allem Überfluss auch noch die Schuld gibt. Kein Wunde, dass die Protagonistin mit 34 Jahren psychisch krank ist, hat sie doch von Anfang an gesehen, dass eine Frau in der koreanischen Gesellschaft weniger wert ist als ein Mann.
In ihrem sachlichen Bericht mit statistischen Daten und Fakten lässt die Autorin einen Psychiater zum Erzähler von Kim Jiyoungs Geschichte werden. Das Buch hat eine ungeheure Wirkung auf den Leser. Geringere Aufstiegschancen und ungerechte Bezahlung von Frauen gibt es überall, auch bei uns, aber so krass wie die hier dargestellten Verhältnisse ist es dann doch nicht. Mit am schockierendsten finde ich die Ungleichbehandlung von Geschwistern in den Familien.
Ich habe den Roman mit großem Interesse gelesen und empfehle ihn gern weiter.
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Käufer-Bewertung: Melanie K.
Das extreme Medienecho und die guten Kritiken haben mich dazu bewogen, „Kim Jiyoung, geboren 1982“ zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Cho Nam-Joo schildert eindrucksvoll, wie das Leben einer Frau in Korea aussieht und welche Benachteiligungen diese gegenüber Männern erfahren müssen, kurz „wie schwierig es für eine Frau (….) in diesem Land ist, ein erfülltes Leben zu führen“ (Zitat). Die Sprache ist nüchtern und sachlich, sicher auch dadurch bedingt, dass große Teile des Buches aus der Sicht eines Psychiaters, der Jiyoung aufgrund ihrer sich spaltenden Persönlichkeit behandelt, erzählt wird. Das Buch bewegt sich dabei an der Schwelle zum Sachbuch, verstärkt auch durch die Fußnoten, lässt sich aber sehr gut lesen und regt zum Nachdenken an, wenn man das quasi vorherbestimmte Leben von Jiyoungs Mutter, ihr selbst und auch der anderen Frauen in ihrem Umfeld erzählt bekommt. Männliche Nachkommen werden bevorzugt, schon in der Kindheit, und auch später im Berufsleben haben es Frauen deutlich schwerer. Auch wenn man das natürlich alles irgendwie weiß, dass es vor allem in Korea so ist, war zumindest mir das nicht in allen Einzelheiten bekannt , so z.B. dass im Jahr 2014 „jede fünfte verheiratete Südkoreanerin ihren Job wegen Heirat, Schwangerschaft beziehungsweise Kindererziehung“ aufgab. Vor dem Hintergrund der geschilderten ambitionierten Bildungswege, die auch die Frauen zuvor gegangen sind, erschreckend viel. Die Art der Erzählung hat etwas mit mir gemacht und mich teils bedrückt, aber auch Hoffnung schöpfen lassen, da durchaus auch deutlich wurde, dass auch hier für eine bessere Welt gekämpft wird und festgefahrene Strukturen hinterfragt werden.
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Käufer-Bewertung: Bücherwelt1967
Cho Nam-Joo hat einen klugen und feministischen Roman geschrieben, der die unterdrückte Rolle der Frauen im modernen Südkorea widerspiegelt und Fragen aufwirft.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Kim Jiyoung, die in einer normalen Familie in Seoul aufwächst, eine gute Schülerin und Studentin ist und doch nur schwer auf dem Arbeitsmarkt eine entsprechende Position findet, weil sie eine Frau ist. Deutlich zeigt die Autorin die alltägliche Benachteiligung der Mädchen bzw. Frauen auf. Immer wieder elebt die Protagonistin Ungerechtigkeiten, Diskriminierung und Sexismus. Kim Jiyoung kämpft, doch irgendwann kann sie nicht mehr und erkrankt psychisch. Der Roman ist aus Sicht des Psychiaters geschrieben, der Kims Lebensgeschichte unaufgeregt und in einem eher kühlen Ton porträtiert.
Zu Recht war dieses Buch in Korea und in vielen anderen Ländern sehr erfolgreich, da es wichtige und aktuelle Themen anspricht und hoffentlich die Menschen aufrüttelt, Dinge zu verändern. Ein empfehlenswertes Buch!
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Käufer-Bewertung: Quincyliest
Cho Nam-Joo beschreibt in ihrem Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" das Leben einer Durchschnittsfrau in Südkorea. Die Biografie Kim Jiyoungs steht stellvertretend für viele Frauen in Korea.
Kim Jiyoung wird in Seoul geboren, sie wächst wohlbehütet auf, geht zur Schule, absolviert ein Studium, arbeitet, heiratet und wird Mutter. Kim erfährt von frühester Kindheit an eine Ungleichbehandlung, in dem ihr Bruder deutlich bevorzugt wird, weil er ein Junge ist. Diese Art von Diskriminierung setzt sich in der Schule und in allen kommenden Lebensabschnitten fort. Kim Jiyoung führt ein Leben, in dem Unterdrückung und Ungerechtigkeit zum Alltag gehören. Sie muss viele Erwartungen erfüllen, sie lernt, ist fleißig, nimmt sich zurück, doch schließlich hält sie dem hohen Druck nicht mehr stand und erkrankt psychisch.
Der Roman ist aus Sicht des Psychiaters geschrieben. Der Ton ist sachlich, nüchtern und besitzt doch eine enorme emotionale Wucht.
Die Autorin hat ein bewegendes und wichtiges Buch geschrieben, das hoffentlich zum Nach- und Umdenken anregt.
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Käufer-Bewertung: dj79
Der Roman beginnt mit der Vorstellung einer Frau, Mutter und Schwiegertochter, die merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legt. Von einem Moment auf den anderen schlüpft sie, Kim Jiyoung, wohnhaft am Rande der Metropole Seoul, im hoch technisierten Südkorea, ohne erkennbaren Grund in die Rolle von Frauenfiguren aus ihrem familiären Umfeld und ahmt diese nach. Der Jiyoung betreuende Psychologe erzählt ihre Geschichte.
Chronologisch, vom Kleinkindalter bis ins heute, berichtet er protokollartig, extrem präzise, ohne jegliche Schnörkel von Schlüsselsituationen aus Kim Jiyoungs Leben. Der reduzierte Schreibstil bewirkt eine gewisse Distanz zur Protagonistin, lenkt gleichzeitig höchste Konzentration auf die Situation.
Zugegeben, ich wurde im ersten Drittel des Romans komplett von der Unterdrückung der Frauen in Südkorea überrollt. Naiver Weise hätte ich ein derart antiquiertes Frauenbild eher einem totalitären Regime zugeschrieben. Südkorea hatte ich mir, beeinflusst durch die Technisierung des Landes, auch in dieser Hinsicht modern und die Frauen emanzipiert vorgestellt. Deshalb war gerade der Einstieg in den Roman überraschend, spannend und sehr aufregend für mich. Ein bisschen schade ist, dass nach der ersten Hälfte des Romans nicht mehr wirklich etwas Neues kommt. So entstehen Längen, die durch weitere Aneinanderreihung von alltäglicher Diskriminierung gekennzeichnet sind. Natürlich erzeugt Cho Nam-Joo durch die schiere Anzahl von Negativbeispielen eine gewisse Steigerung in der Erkenntnis der Thematik, was ich auch als wichtig empfinde, weil erst dadurch die Situation der Frauen tatsächlich transparent wird. Trotzdem schmälert diese Art der Aufbereitung das Lesevergnügen.
Schön herausgearbeitet finde ich die Doppelmoral. Menschen, die bereits die Einsicht zu den Folgen der herrschenden Selbstverständlichkeit einer unbegrenzten Selbstaufgabe von Frauen nach Heirat haben, handeln trotzdem unter wirtschaftlichem Druck entgegen der eigenen menschlichen Überzeugung. So kann der Teufelskreis nicht durchbrochen werden.
Ich spreche dem Buch eine wichtige Rolle im Sinne der Aufklärung und Bewusstmachung von Zuständen in der modernen Welt zu. Ich sehe durchaus Parallelen bei uns in Europa. Daher empfehle ich den Roman insbesondere Müttern und Vätern, vielleicht hilft die Lektüre aus vererbten Verhaltensmustern auszubrechen.
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Käufer-Bewertung: nil_liest
Nachdem man diesen Roman gelesen hat, wundert einen das bei weitem nicht mehr. Wer will sich schon auf eine Ehe einlassen, in der Frau nur Nachteile hat, wenn sie sich dann auch noch darauf einläassr Kinder zu bekommen! Natürlich wie immer und mit allem im Leben – es gibt sicher auch in Südkorea Ausnahmen an Vorzeigemännern. Aber die scheinen in der Tat sehr rar zu sein.
„Schicht für Schicht legte sich die Enttäuschung auf ihre Beziehung wie Staub auf den Kühlschrank oder das Badezimmerregal, für jeden erkennbar, aber unangetastet.“ (Seite 139)
Cho Nam-Joo veröffentlichte diesen Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ 2016 in Südkorea. Der Roman wurde ein Megaseller in Südkorea und ist mittlerweile ein Weltbestseller. Im Land hat dieses Buch sicherlich aufgewühlt und aufgeweckt was viele Frauen bisher nur dachten und nicht in Worte fassen konnte, obwohl es ihnen Tag für Tag im Alltag begegnete: die Ungleichbehandlung.
„Manche Menschen schaffen es, andere zu beleidigen, und halten sich dabei vor lauter Gedankenlosigkeit auch noch für rücksichtsvoll.“ (S. 115)
Die Autorin schöpft aus ihren eigenen zutiefst negativen Erfahrungen und erschüttert uns mit diesem sachlichen Roman über eine Frau die exemplarisch und stellvertretend für alle Koreanerinnen steht: Von der Wiege (1982) bis zur eigenen Mutterschaft (2015) begleiten wir sie. Erst als Enttäuschung, weil es ein Mädchen ist, dann als Schülerin und Studentin, die härter arbeiten muss als ihre männlichen Mitstreiter und dann in der Arbeitswelt, wo sie mit sexueller Belästigung und einem massiven pay gap zu kämpfen hat. Und zu guter Letzt als Hausfrau und Mutter, weil es angeblich nicht anders geht.
Dieses Buch beschäftigt einen auch wenn man Lesepausen einlegt, es arbeitet weiter im Kopf und macht einen ohnmächtig wütend über diese traditionell verhafteten Strukturen. Dieses Buch regt zum Nachdenken, zum Debattieren, zum Diskurs ein und auch, wenn wir meinen in Europa schon einen langen Weg der Emanzipation gegangen zu sein, was ist mit den unzähligen anderen Ländern und Kontinenten, die noch einen langen Weg vor sich haben?
Fazit: Exemplarisch nüchtern anhand einer Frau erzählt, aber eine Anklage an die gesamte Struktur der Gesellschaft!
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Käufer-Bewertung: Lialuna
Über das Leben von Frauen in Südkorea wusste ich vor diesem Buch praktisch nichts. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht.
Kim Jiyoung hat gerade ihr erstes Kind geboren und ihren Job aufgegeben um sich ganz um die Familie zu kümmern. Doch sie entwickelt eine Psychose und ihr Mann schickt sie zum Psychiater. Dort erzählt sie von ihrem Leben.
Sie erzählt von allen großen und kleinen Ungerechtigkeiten, die sie erlebt hat.
Auch von ihrer Mutter, die gerne Lehrerin geworden wäre, aber dann Geld verdienen musste um ihren Bruder bei seiner Ausbildung zu unterstützen. Kim Jiyoung war in Schule, Studium und Beruf Tag für Tag Vorurteilen, Schuldzuweisungen und Belästigungen ausgesetzt. Nüchtern beschreibt die Autorin an ihren Beispiel den Alltag koreanischer Frauen.
Das Cover mit der Frau ohne Gesicht passt sehr gut.
Das Buch ist kein richtiger Roman, manchmal wirkt es mehr wie eine Aneinanderreihung von Zeitungsartikel. Auch wenn ich etwas anderes erwartet habe, hat mich die Lektüre sehr bewegt. Lesenswert!
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Käufer-Bewertung: Sara H.
Ein Buch, was die Ungleichbehandlung von Frauen in Südkorea behandelt. Die Protagonistin is Kim Jiyoung. Bereits in ihrer Kindheit beginnen die Benachteiligungen. Diese ziehen sich ins Erwachsenenalter weiter. Auch innerhalb ihrer Familie erlebt sie diverse Ungerechtigkeiten. Sie hat die beste Bildung genossen und dennoch ist es ihr als Frau kaum möglich eine Arbeit zu finden. All dies geschieht ausschließlich aufgrund ihres Geschlechts.
Sexismus und Degradierung müssen gezwungenermaßen ertragen werden, da ansonsten kein Job von ihr ausgeübt werden kann. Ein Aufstieg in der Karriere ist so gut wie unmöglich.
Jiyoung begibt sich nach Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung in Therapie.
Das Buch ist sehr nüchtern geschrieben worden. Es ist der Bericht ihres Psychiaters und der von Emotionen befreite Text ist an dieser Stelle sehr passend. So kann man sich selbst ein Bild über die Geschichte machen und kommt in Gedanken zu subjektiven Interpretationen. Dies gibt dem Leser eine gute Basis für eine Identifikationsmöglichkeit.
Dieser Text trägt immense Bedeutung. Die Geschichte hätte sich an einem beliebigen Ort abspielen können. Dieses Buch öffnet einem die Augen und weist explizit auf die Missstände in diversen Gesellschaften hin. Wunderbares Buch!
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Käufer-Bewertung: Mondtaube
Kim Jiyoung, eine junge Frau, glücklich verheiratet und Mutter einer jungen Tochter. Man könnte glauben, ihr Leben wäre perfekt. Doch als sich bei ihr Anzeichen einer Persönlichkeitsstörung zeigen, zerbricht dieses perfekte Scheinbild in Scherben.
Am Anfang der Geschichte werden wir direkt in eine Situation geworfen, in welcher wir das Ausmaß der gespaltenen Persönlichkeiten von Kim Jiyoung miterleben. Daraufhin beginnt erst die eigentliche Geschichte, in welcher wir das komplette Leben der Protagonistin, von Kindheit an, miterleben dürfen. Denn wie konnte es überhaupt erst so weit kommen?
Auf die, in der Inhaltsangabe angegebenen, verschiedenen Persönlichkeiten von Kim Jiyoung wurde in dem Buch, abgesehen vom Anfang, nur noch einmal ganz kurz am Schluss eingegangen. Wer sich also aufgrund dieses Themas für das Buch interessieren sollte, wird eventuell von dem Inhalt enttäuscht sein.
Anfangs dachte ich mir, dass dieses Thema aufgrund dessen, dass es anscheinend keine größere Rolle in dem Roman einnimmt, überflüssig wäre. Um so mehr ich darüber nachdenke, um so mehr wurde mir jedoch bewusst, wie passend es ist. Das Kim Jiyoung sich als mehr als eine Person sieht, kann nämlich sinnbildlich dafür gesehen werden, dass es sich hierbei nicht nur um die Geschichte einer Frau handelt, sondern um die Geschichte tausender verschiedener Frauen. Ebenfalls sehr passend dafür ist auch das Buchcover selbst, auf dem eine Gesichtslose Frau zu sehen ist. Denn die eigentlichen Themen des Buchs sind Belästigung, Misogynie und die Diskriminierung von Frauen in unserer Gesellschaft. Themen, welche leider zum Alltag von Frauen überall auf unserer Welt gehören.
Trotz der Thematik möchte die Geschichte nicht mit besonders tragischen Momenten schockieren, sondern nur den normalen Alltag einer jungen Frau zeigen. Obwohl die Geschichte in Südkorea spielt und dort die Problematik noch größer zu sein scheint, als zum Beispiel in Deutschland, findet man dennoch erschreckend viele Parallelen.
So liest man zum Beispiel von einigen Momenten im Leben von Kim Jiyoung, in denen sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert und belästigt wird. Das erschreckende daran ist jedoch nicht, dass diese Vorfälle passieren. Das erschreckende ist, dass einem als Leser diese Vorfälle fast schon normal vorkommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wirklich jeder Leserin einige Situationen aus diesem Buch (egal ob selbst erlebt oder von anderen mitbekommen), sehr bekannt vorkommen werden.
Sehr gut gefallen hatte mir auch, dass man während des Lesens immer wieder kleine Anmerkungen finden konnte. Durch diese wurde noch einmal genauer, zum Beispiel durch das Erwähnen von Studien, auf die angesprochene Thematik eingegangen. Dadurch wurde noch mehr verdeutlicht, dass dieses Buch nicht einfach nur ein Buch ist, sondern sich genau solche Geschichten tagtäglich in unserem Leben wiederfinden.
Fazit:
Anhand der Geschichte von Kim Jiyoung wird aufgezeigt, mit welchen Situationen tagtäglich tausende von Frauen zu kämpfen haben. Besonders die Selbstverständlichkeit und Normalität, mit welcher die Geschichte erzählt wird, schafft es zu berühren. Das Buch regt zum Nachdenken und vergleichen mit selbst erlebten Situationen im eigenen Leben an.
Ob das Buch einem selbst gefallen wird, kommt darauf an, warum man es lesen möchte. Das heißt, wer sich vor allem wegen der gespaltenen Persönlichkeit von Kim Jiyoung für das Buch interessieren sollte, wird vollkommen enttäuscht werden. Wer sich jedoch mit Feminismus auseinandersetzt und mehr über die alltägliche Diskriminierung von Frauen erfahren möchte, wird gefallen an diesem Buch finden.
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Käufer-Bewertung: Karenina
Die Geschichte von Kim Jiyoung steht beispielhaft für die Diskriminierung die Frauen in der ganzen Welt erfahren. Auch wenn die Geschichte in Korea stattfindet, ist vieles von dem was sie erfährt leider universel.
Das Buch hat nur 207 Seiten und ist schnell gelesen. Es beginnt damit, dass Kim Jiyoung plötzlich mentale Probleme aufweist. Der Leser wird im Unklaren gelassen, was dies bedeutet und was genau passiert. Stattdessen wird nun die ganze Lebensgeschichte, von Beginn an, aufgerollt.
Der Schreibstil ist sachlich, so wie man sich die asiatische Kultur auch vorstellt: nach außen bloss keine Emotionen zeigen, sondern immer funktionieren. Disziplin. Einerseits scheint es - so können wir es auch Dialogen in Kims Familie entnehmen - grosse Fortschritte in der Gleichberechtigung der Geschlechter gegeben zu haben. Aber in der Realität - immer wieder durch Statistiken in den Fussnoten unterlegt - sieht es jedoch immer noch anders aus.
Ein wichtiges Thema. Auch hier bei uns im Westen. Aber ehrlich gesagt, bin ich trotzdem verwundert, dass dieses Buch überall so angepriesen wird. Denn eigentlich sollte uns der Inhalt weder überraschen noch schockieren. Schließlich erleben wir es selber tagtäglich. Daher ist es für mich eher schockierend, dass darüber noch ein Buch geschrieben werden musste, um noch mehr Menschen aufzurütteln.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Kim Jiyoung führt ein Leben, das für Frauen in Südkorea typisch ist. Schon sehr früh bekommt sie die ungleiche Behandlung von Jungen und Mädchen zu spüren, wenn sie sich mal wieder mit ihrer Schwester etwas teilen muss, während der jüngere Bruder bevorzugt behandelt wird. Auch in der Schule sind es stets die Mädchen, die einstecken müssen. Was in der Kindheit begonnen hat, setzt sich im Erwachsenenalter fort: Trotz sehr guter Studienabschlüsse und höherer Qualifikationen sind es zumeist Männer, die für Jobs infrage kommen, einzige Begründung: Die Frau fällt aus, sobald sie ein Kind bekommt. Enormer Leistungsdruck, Ungerechtigkeiten und Demütigungen bis hin zu ausgeprägtem Sexismus sind am Arbeitsplatz die Regel, doch bleibt den Frauen kaum eine andere Wahl, als dies zu ertragen, denn die Chance, überhaupt irgendeinen Job zu ergattern, ist gering. So ist es kein Wunder, dass Jiyoung eines Tages aufgrund dieser extremen psychischen Belastung eine Persönlichkeitsstörung zu entwicklen beginnt, die sie zu einem Psychater führt. Aus dessen Sicht erhalten wir einen Einblick in das bisherige Leben Jiyoungs.
An ihrem Beispiel wird in eher nüchterner Sprache das typische Leben einer Südkoreanerin nachgezeichnet, das geprägt ist von der Notwendigkeit, immer das Allerbeste und im Idealfall noch mehr zu geben, und der Erfahrung, dass selbst dies meist nicht ausreicht. Von der Erkenntnis, dass Männern immer mehr zuzustehen scheint und sie das auch ganz genau wissen, und dass die Frau kaum Aufstiegsmöglichkeiten hat - entweder gilt sie dafür als nicht schlau genug, oder sie ist im Gegenteil so schlau, dass sie einem gefährlich werden könnte und daher kleingehalten werden muss.
Ich finde den Schreibstil sehr passend für dieses Buch, er ist nicht emotional, sondern eher sachlich gehalten und lässt das, was er beschreibt, für sich sprechen. Das ist vollkommen ausreichend, denn es sind teilweise wirklich erschreckende Fakten, die hier angeführt werden. Wie wenig Frauen in manchen Kulturen heutzutage noch immer wert sind und was das bedeutet, wird während des Lesens mit jeder Seite deutlicher.
Ein sehr wichtiges Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann!
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Käufer-Bewertung: La Calavera Catrina
„Auch wenn sich viel in der Welt getan hatte in puncto Gleichberechtigung, all die kleinen Regeln, Selbstverständlichkeiten oder Gewohnheiten innerhalb der Gesellschaft hatten sich nicht erkennbar geändert.“ S. 156
„Kim Jiyoung, geborgen 1982“ beginnt im Herbst 2015: wie die meisten koreanischen Mütter hat sie ihren Job aufgegeben, um sich ganz ihrem Baby zu widmen. Plötzlich benimmt sie sich seltsam: verrückt, beinahe rebellisch, und verändert phasenweise ihre Persönlichkeit. Ihr besorgter Ehemann schickt sie zu einem Psychiater. Dieser erzählt chronologisch das gewöhnliche Leben seiner Klientin nach: Kim Jiyoungs Erziehung, ihre Kindheit, ihr Bildungsweg, ihr Leben als Frau und Mutter geprägt von Ungerechtigkeit, Frustration und Ohnmacht gegenüber den gesellschaftlichen Bewertungen und Erwartungen.
Die Autorin hat Interviews mit Frauen geführt und dessen Erfahrungen in ihre Geschichte einfließen lassen. Einige dieser Szenarien kommen Leserinnen bestimmt bekannt vor: wenn sich Familie und Beruf nicht mehr vereinbaren lassen, wenn nach dem Karriereabbruch ein Wiedereinstieg erfolglos bleibt, die ungerechte Lohnverteilung der Geschlechter oder anzügliche und abfällige Äußerungen von Männern am Arbeitsplatz.
„Ohne dass die jungen Mädchen sich dessen bewusst waren, führten derartige Ereignisse im Laufe der Zeit dazu, dass sie Männern gegenüber hauptsächlich Enttäuschung und Angst empfanden.“ S. 71
Beim Lesen ging es mir wie der Autorin Cho Nam-Joo beim Schreiben: ich hatte Mitleid mit Kim Jiyoung und empfand den nüchternen Schreibstil als bedrückend. Diese Einblicke in das koreanische Leben von Frauen schärfen das eigene Unrechtsbewusstsein und decken das Schicksal vieler Frauen auf, die trotz aller Bemühen den starren gesellschaftlichen Normen und Diskriminierungen hilflos gegenüberstehen.
Fazit: Anspruchsvolle Gegenwartsliteratur über die Diskrimierungen und Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen, die mehr Gleichberechtigung der Geschlechter in den Fokus rücken lässt. Ein kleines Buch das sachlich und provokant in seiner Struktur vielschichtig ist. Das Lesen lohnt sich spätestens dann, wenn man entweder tiefe Dankbarkeit für die eigenen Chancen verspürt oder den Antrieb, für eine gerechtere Welt zu kämpfen.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Romane aus Asien, in diesem Fall Südkorea, sind oft von den gesellschaftlichen Konventionen geprägt. Ein Fall ist die Rolle der Frau in der Gesellschaft, in der klare Erwartungen gesetzt sind. Das beginnt schon in der Kindheit, wenn Mädchen gegenüber dem Bruder zurückstehen müssen.
Wobei, Geschlechterungleichheit und Diskriminierung gibt es in anderen Ländern natürlich auch und dieser Roman hat letztlich einen universalen Ansatz.
Es ist eine sachliche Berichtsform mit der erzählt wird. Das ändert aber nichts daran, das es beim Lesen im inneren brodelt.
Kim Jiyoung scheint mit ihrem außergewöhnlichen Verhalten ein Sonderfall, aber offenbar zeigt sich an ihr das ganze nur beispielhaft. Dass das in einer auffälligen Psychose endet, ist vielleicht kein Wunder.
Es werden die Stationen ihres Lebens gezeigt, die sie bestimmen und prägen wird.
Dabei zeigt die Autorin die entsprechenden Strukturen in Schule, Ausbildung und Beruf Familie und Ehe sehr deutlich. Zum Teil belegt sie das sogar mit statistischen Zahlen. Was mir nicht ganz klar wurde ist, ob diese Benachteiligungen vor allen Frauen der Generation der in den Achtziger Jahren in Korea geborenen Frauen betrifft und ob es bei jüngeren Verbesserungen gibt.
Literatur aus Südkorea war in den letzten Jahren oft auch auf dem Deutschen Buchmarkt erfolgreich, vor allen Dank Han Kang und ihrem Bestseller Die Vegetarerin. Die Schriftstellerin Cho Nam-joo ist die neueste Entdeckung.
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Käufer-Bewertung: lesen-ist-leben
„Kim Jiyoung, geboren 1982“ ist ein 208 seitiger Roman von Cho Nam-Joo. Das Buch erschien am 11.02.2021 bei Kieperheuer & Witsch.
Zusammenfassung:
In diesem Buch berichtet ein Psychiater von einer seiner Patientinnen, Kim Jiyoung. Sie wurde durch ihren Ehemann zu ihm gebracht, da sie sich immer seltsamer benahm und unter einer Persönlinchkeitsstörung zu leiden scheint. Der Arzt erzählt aus Jiyoungs Leben in Südkorea. Als Leserin erfährt man unter welchen Umständen sie aufgewachsen ist und welche Stellung sie in Familie und Gesellschaft hat. Ein Leben voller Verzicht, Erniedrigungen und Zurückweisungen, dass nicht nur Frauen aus Südkorea bekannt vorkommen könnte.
Meine Meinung:
Das Buch zeigt offen, wie gleichgültig, desinteressiert und sogar abweisend sich eine patriarchische Gesellschaft gegenüber Frauen verhält. Bereits vor ihrer Geburt werden Mädchen schlechter gestellt, als Jungen. Durch die Geburt eines Jungen steigt der soziale Status einer Familie, weswegen Jungen im allgemeinen bevorzugt und verwöhnt werden. Oft verzweifeln Frauen, wenn sie beim Arzt die Botschaft erhalten, dass das Baby in ihrem Bauch ein Mädchen und kein Junge ist. Die Leserin erfährt durch den Psychiater was Jiyoung in der Schule, dem Studium und im Arbeitsalltag für Erfahrungen machte. Ein Konglomerat an Geschichten über männliche Arbeitskollegen die Frauen ignorieren, verhöhnen und unterdrücken.
Das Problem ist ganz offensichtlich, dass Frauen nicht zusammen halten und sich für ihre Töchter stark machen, sondern auch heute noch den Jungen den Vorzug geben und somit das Spiel der Patrilinearität mitspielen. Das Frauen ganz offensichtlich viel gesellschaftliche Arbeit übernehmen und dafür noch immer keine bis wenig Wertschätzung erfahren. Das ist allerdings nicht nur in Südkorea ein Problem, sondern weltweit. Es ist an der Zeit, dass sich das ändert.
Fazit:
Das Buch vermittelt realistisch, wie Frauen weltweit noch heute kämpfen müssen, um ihre Rechte durchzusetzen. Insgesamt ein ruhiges, sachliches und sehr lesenswertes Buch.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Als Frau hat man es in Korea nicht leicht, dennoch gelingt es Kim eine gute Schulbildung und später einen Beruf zu erlangen. Als sie dann ein Kind bekommt, sieht sie dich gezwungen den Job aufzugeben, denn das wird von den Frauen in Korea so erwartet. Doch dann beginnt sie sich plötzlich zu verändern und tut sonderbare Dinge. Aus der Sicht ihres Psychiaters wird ihre Geschichte sachlich erzählt.
Meine Meinung:
Was für eine ungewöhnliche, aber überaus interessante Geschichte. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dieses Buch gerade auch in Korea riesiges Interesse findet, denn es zeigt wahrscheinlich die Lebenswirklichkeit vieler koreanischer Frauen und legt einen Finger auf eine schwelende Wunde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich so manches mit westlichem Auge nicht nachvollziehen kann. Der Schreibstil ist sehr gut und liest sich sehr gut. Schade, dass das Buch so kurz war.
Fazit:
Beklemmend
Käufer-Bewertung: begine
Die koreanische Schriftstellerin Nam-Joo Cho hat einen brillanten Stil.
In ihr Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ zeigt sie die Lage der koreanischen Familien.
Jiyoung ist 30 Jahre alt, als die ihren Job aufgab, weil sie ein Baby hat. Ihr Mann wollte das so. Die Frauen müssen da meist zurücksecken.
Aber nur mit dem Baby in der kleinen Wohnung füllte sie nicht aus.
Er schickte Jiyoug zum Psychologen als es schlimmer wurde.
Dann erfahren wir von ihrer Schulzeit.
Wie es in der Jugend ihrer Mutter zuging war noch schlimmer. Sie und ihre Schwester gingen früh in die Fabrik und der Verdienst wurde für die Ausbildung der Brüder gebraucht.
Dafür müssen sie alles aufgeben und der Dank ist ungewiss.
Die Autorin schafft es gut die Situationen mit sprachlicher Lebendigkeit zu erzählen.
Sie spricht die sozialen Probleme Kenias. an
Der Roman ist einfach großartig..
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Käufer-Bewertung: Sina2608
In diesem Buch beschreibt die Autorin Cho-Nam-Joo das Leben von Jiyoung, einer koreanischen Frau, geboren 1982.
Die Handlung beginnt im Herbst 2015 zu einem Zeitpunkt, als es bei Jiyoung innerhalb ihrer Elternzeit zu Veränderungen ihrer Persönlichkeit kommt und sie nicht mehr sie selbst ist, sondern andere (ihr bekannte) Persönlichkeiten annimmt.
Die Autorin nimmt uns von da mit in Jiyoungs Leben und wir begleiten über die Jahre 1982-2016 den scheinbar recht gewöhnlichen Lebensweg einer koreanischen Frau. Dieser Weg ist, bereits in jüngster Kindheit beginnend, von schrecklichen Ungerechtigkeiten und unschönen Erlebnissen geprägt.
Nüchtern und auch recht emotionslos und doch weit entfernt von einem Sachbuch, handelt die Autorin in ihrem gesellschaftskritischen Roman wichtige Themen ab – hiervon sind einige sehr landesspezifisch, viele andere sind durchaus auch auf den Rest der Welt übertragbar.
So werden in diesem kompakten Roman auf knapp 200 Seiten Themen wie das Abtreibungsrecht weiblicher Föten, die Bevorzugung von Jungen/Männern (im Elternhaus, in der Schule, später in der Universität und der Berufswelt), Mobbing und sexuelle Belästigung, die ständig von außen erzeugte Erwartungshaltung aller und vor allem eine Art selbstverständlich vorliegende Feindlichkeit gegenüber Frauen und insbesondere nochmal Müttern behandelt. Der ewige Druck, unter welchem die Protagonistin steht, wird sehr deutlich dargestellt.
Ich mochte den durchaus nüchternen Erzählstil und auch die Art, wie das Buch aufgebaut ist – eben dieser Durchlauf durch Jiyoungs Leben. Trotz des ruhigen Erzählstils entwickelte sich durchgehend eine riesen Wut in meinem Bauch…unglaublich! Und bei dem einen oder anderen Erlebnis von Jiyoung findet sich ganz sicher nahezu jede Frau wieder!
Gerne hätte ich persönlich noch ein wenig mehr über das „Jetzt“ von Jiyoungs Leben erfahren – das bleibt allerdings auch mein einziger Kritikpunkt.
Insgesamt sind die hier aufgegriffenen Themen alle so unglaublich wichtig und sollten immer und immer und nochmal wieder angesprochen werden – die ganze Welt muss hier einfach noch so viel aufmerksamer und sensibler werden. Ich hoffe sehr, dass das Buch in weiteren Ländern an seinen bisherigen Erfolg anknüpfen kann.
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Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Nach der Geburt ihrer Tochter und, aus Mangel an Betreuungsmöglichkeit, der Aufgabe ihres Berufs ist Kim Jiyoung etwas verloren. Die postnatale Depression wirft sie schließlich ganz aus der Bahn. Ihre Psyche schlüpft in den Charakter von Menschen in ihrem Umfeld, ihre eigene Persönlichkeit verschwindet dahinter. Ein Psychologe ergründet die Ursache und blickt dabei auf das typische Leben koreanischer Frauen. Schon vor der Geburt beginnt der Wettlauf mit dem anderen Geschlecht. Sollten sie überhaupt die Geburt erleben, erwartet sie ein Leben in zweiter Reihe.
Nam-joo Chos Roman ist ein globales Phänomen, das einen sehr speziellen Beitrag zur Feminismusdebatte und einen Einblick in eine aus westlicher Welt sehr befremdliche Gesellschaft liefert. Zwar ist die Geschichte als Roman angelegt, zahlreiche Fakten untermauern jedoch die Schilderungen.
Man kann vor Entsetzen nur staunen über die Ungerechtigkeit, die mit Tradition begründet und immer weiter verfestigt wird. Bei den Kindern schon werden die Jungen bevorzugt: erhalten die besseren Zimmer, mehr Essen und Bildung, die ihnen die Schwestern finanzieren müssen, auch wenn diese intelligenter sind. In der Schule genießen sie mehr Freiheiten, die Mädchen erleben frühzeitig schon sexuelle Grenzüberschreitungen, die jedoch abgetan werden – sie gehören halt einfach dazu. Auch im Alltag erlebt Jiyoung zahlreiche Übergriffe, wobei man ihr dafür meist die Schuld zuschreibt, was muss sie auch abends noch draußen rumlaufen oder einen Rock tragen?
Auch der Start ins Berufsleben ist beschwerlich, die Universitäten unterstützen nur die männlichen Studierenden bei der Jobsuche und Frauen werden auf Einstiegspositionen nicht nur schlechter bezahlt, sondern wiederum schlechter behandelt und wie Freiwild behandelt. Peinliche Situationen wechseln sich mit Demütigungen ab, aber nur wenige stellen sich dagegen; der Kampf für mehr Gerechtigkeit ist hart und beschwerlich und endet in der Regel dann doch mit der Resignation der Frauen. Spätestens mit der Frage nach der Familiengründung - genauestens beäugt von den Familien, die für sich das natürliche recht der Einmischung beanspruchen - ist unweigerlich der Abschied angesagt. Infrastruktur und Verständnis für arbeitende Mütter sind nicht vorhanden.
Man fühlt sich nicht um Jahrzehnte, sondern um Jahrhunderte zurückversetzt. Gleichberechtigung ist eine Fehlanzeige und selbst junge Männer mit progressiver Haltung fallen doch immer wieder in klassische Muster zurück oder merken gar nicht, dass ihr vermeintliches Entgegenkommen unter der Oberfläche ebenso diskriminierend ist wie das Verhalten der vorherigen Generationen.
Ein bemerkenswertes Buch, das nicht so sehr durch sprachliche Finesse oder Figurenentwicklung, sondern durch die Darstellung der koreanischen Gesellschaft beeindruckt. Dass Frauen weniger berufliche Chancen haben, trotz besser Leistungen in Schule und Universität, ist dabei nicht so sehr verwunderlich, das verhält sich ja bei uns nicht grundlegend anders, es ist viel mehr die Grundhaltung, die in der nicht nur patriarchalen, sondern offen misogynen Gesellschaft als völlig normal angesehen wird.
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Käufer-Bewertung: MiB
Welch bedeutsames Büchlein! Eine Pflichtlektüre für die Männer dieser Welt und eine Bestärkung für die Frauen dieser Welt, ihren Weg weiterhin konsequent fortzuführen; bis sich dann eines Tages endlich Frau und Mann auf Augenhöhe begegnen können. Die Geschichte ist eigentlich recht einfach erzählt: Wir dürfen teilhaben an der Lebensgeschichte der Südkoreanerin Kim Jiyoung, geboren 1982. In der Erzählebene der Gegenwart ist sie eine verheiratete Mutter, die - obwohl sie studiert hat - lediglich 'dazuverdient', um der Familie ein Auskommen zu ermöglichen. Ihr Mann beobachtet in letzter Zeit seltsame Veränderungen bei Kim - sie spricht aus der Perspektive anderer Frauen...
Sie kommen überein, dass Kim einen Psychiater aufsucht, um sich einer Behandlung zu unterziehen. Der Bericht des Psychiaters bildet den Kern des Buches - es wird die Geschichte von Kim erzählt; über die Familie, die Schulzeit, das Verhältnis von Jungen und Mädchen, über die Zeit des Studiums und die Versuche in einer männerdominierten Welt einen ausbildungsentsprechenden Beruf zu erlangen, über männliches Machgebaren und sexuelle Übergriffigkeit; bis hin zur aktuellen Phase in Kims Leben, in der sie ihren Mann kennengelernt und eine Tochter zur Welt gebracht hat.
Gerade die Form des fast schon kühl-distanzierten Berichts macht auf subtile Weise deutlich, wie groß das Ausmaß der Geschlechterungerechtigkeit (immer noch!) ist; wie stark der Druck sozialer Erwartungen auf Kims Psyche einwirkt und sie an sich selbst zweifeln lässt; wie sie mit übergroßer Anstrengung versucht, sich einen Platz im Leben zu erarbeiten, der eben nicht nur die Rolle einer ewig dienenden, sich für Mann und Familie aufopfernden, sich selbst beständig zurückstellenden Frau ist. Und die weltweite Resonanz des Buches verdeutlicht in unübersehbarer Weise, dass es zu einfach wäre, lediglich zu behaupten, dass die dargestellte Problematik ja schließlich nur den koreanischen Kulturraum beschreibe...
Als männlichem Leser, der von sich glaubt, mit seinen Überzeugungen an der Seite der Frauen zu stehen, überfiel mich zuweilen ein Gefühl von Scham für mein Geschlecht. Also bitte dieses Buch lesen!
Ein kleiner Punktabzug in der B-Note: In einigen Abschnitten wird die reine Erzählebene aufgelöst und es sind fachbuchartige Aussagen und Statistiken zu Geschlechterungerechtigkeit eingefügt - das hätte man besser im Anhang platziert. Aber vielleicht ist diese kleine Kritik nur Ausdruck meines Männerhirns, welches um seine Überlegenheit fürchtet, wenn es eigentlich rückhaltslos sagen müsste: Ausgezeichnetes Buch!!!
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Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982« hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und war auch in Deutschland ein großer Bestseller. Cho Nam-Joo lebt in Korea.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3462053289 |
10-stellige ISBN | 3462053280 |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch GmbH |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Koreanisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 11. Februar 2021 |
Seitenzahl | 208 |
Originaltitel | Kim Jiyoung, Born 1982 |
Format (L×B×H) | 19,3cm × 11,8cm × 2,5cm |
Gewicht | 269g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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