»... das zarteste Buch, das ich seit einer Ewigkeit gelesen habe ...« Monika Helfer
Zeljko, der von allen »Jimmy« genannt wird, ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Martha hat, was Zeljko sich sehnlichst wünscht: Bücher, Bildung und Souveränität. Mit Martha besucht er zum ersten Mal ein Theater, sie spricht mit ihm, wie sonst niemand mit ihm spricht. Mit Marthas Liebe wächst Zeljkos Welt. Doch welche Welt ist es, die er da betritt und wen lässt er dafür zurück? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung?
Ein zärtlicher und mitreißender Roman über Machtverhältnisse und über die Frage nach dem Gleichgewicht der Welt.
>Einwanderungsland Deutschland< zu sagen gäbe, all die Hierarchien, Schmerzen und Spuren, herrlich beiläufig und furchtlos zielgenau.« Lena Gorelik
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Käufer-Bewertung: Peppi
Jimmy, der eigentlich Zeljko Drazenko Kovacevic heißt, lebt mit seinen Eltern und den zwei Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Die Familie ist aus Herzegowina in die BRD ausgewandert. Die Familie ist nicht reich und die Eltern müssen hart arbeiten, um ihren Kindern einen gewissen Lebensstandard bieten zu können.
Für Jimmy ist Bildung der Schlüssel zur Integration. Aus Altpapiertonnen und Papierkörben holt er sich Zeitungen, um lesen zu können.
Als er 15 Jahre alt ist lernt er die Professorin Martha kennen, für die seine Mutter putzt. Zwischen beiden entsteht eine Beziehung. Martha verschafft ihm Zugang zu Kultur, Literatur und unterstützt ihn später auch finanziell. Ich bin mir nicht sicher, was bei Jimmy überwiegt. Liebe, Bewunderung oder ist es eine Art Abhängigkeit?
Ähnlich, wenn auch nicht körperlich ,ist seine Beziehung zu seinem späteren Professor Alex Donelli.
Großartig erzählt von Martin Kordić. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir.
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Käufer-Bewertung: Quincyliest
Der Autor Martin Kordic erzählt die Geschichte einer ungleichen Beziehung. Zeljko, der von allen nur "Jimmy" genannt wird, verliebt sich mit 15 in die vierzigjährige Martha Gruber. Sie ist Professorin in Heidelberg. Zwei unterschiedliche Welten prallen aufeinander, dennoch beginnen die beiden eine Beziehung. Zeljko lebt mit seiner Familie in beengten Wohnverhältnissen, die Eltern müssen hart arbeiten, ihr Wohlstand ist dennoch bescheiden.
Der Roman ist Liebesgeschichte, Einwanderungsgeschichte und Bildungsroman zugleich. Das Finden seiner Rolle als Kroate in Deutschland wird vom Autor authentisch dargestellt. Er will unbedingt dazugehören, ist ehrgeizig, strebt nach Bildung. Durch seine Beziehung zu Martha nähert er sich dieser bisher verborgenen Welt, zu der Wohlstand und Ansehen gehören, an. Doch kann so eine ungleiche Beziehung gut gehen? Immer wieder nimmt die Handlung unvorhersehbare Wendungen und verläuft nie gradlinig.
Der Roman liest sich leicht und zügig, wird mir aber nicht ewig in Erinnerung bleiben.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Jahre mit Martha, mit diesem Buchtitel und dem atmosphärischen Cover lockt das Buch zielsicher seine Leser an.
Der Erzähler ist ein kroatischstämmiger Mann namens Zeljko. Seine Erinnerungen gingen in die Zeit, als er ein 15jähriger Junge war und Matha kennen lernte, eine verheiratete Frau mit Kind. Sie beginnen eine Liebesbeziehung.
Später geht er als Student nach München.
In München wird ausserdem sein Professor sehr wichtig für ihn.
Martin Kordic beschreibt die problematische Beziehung zwischen dem Jungen und Martha einfühlsam und lässt sie sich wiedertreffen, als er in seinen zwanziger Jahren ist.
Zwischen ihnen ist eine große Verbundenheit.
Martin Kordic schafft auch einige gute Formulierungen über alltägliches und aus vielen Sätzen sieht man Zeljkos instabilen emotionalen Zustand.
Zeljkos Entwicklung und auch seine Irritierungen mit seiner Rolle als Kroate in Deutschland wird glaubhaft gezeigt. Ich mag den ruhigen Erzählfluss, in dem die Handlung treibt.
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Käufer-Bewertung: ulla
Der fünfzehnjährige Zeljko, Jimmy genannt, findet in Martha eine mütterliche Freundin. Martha ist eine wohlhabende Professorin in Heidelberg bei der Jimmys Mutter neben mehreren anderen Stellen putzt. Jimmy ist ein Einwanderarbeiterkind, den Eltern fehlt es an Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern. Martha zeigt ihm eine andere Welt mit Büchern und Opernbesuch. Mit den Jahren verändert sich ihre Beziehung, eine sexuelle Komponente kommt mit ins Spiel. Auch auf die Entfernung, Jimmy studiert mit Marthas finanzieller Hilfe in München Literatur, halten sie Kontakt. Obwohl Jimmy in Deutschland geboren wurde fühlt er sich zwischen zwei Stühlen sitzend. Ein Teil seines Herzens schlägt für Deutschland, ein anderes für die Kultur seiner Eltern, für Kroatien.
Wir erleben in diesem aufwühlenden Roman das Erwachsenwerden mit, die Verwandlung von einem Arbeiterkind zu einem Akademiker, der seinen Platz im Leben sucht. Es wird eine Liebesbeziehung erzählt, bei der man nicht weiß, wer wen benutzt oder ausnutzt. Die Lebensgeschichte von Jimmy/ Zeljko geht unter die Haut.
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Käufer-Bewertung: begine
Der Schriftsteller Martin Kordic beschreibt in seinem Roman “Jahre mit Martha“ eine Jugend und dem Erwachsenwerden.
Der Roman fängt ganz gut an, aber leider verliert der Autor im Laufe des Lesens an Esprit.
Die Eltern des 15jährigen Zeljko sind Gastarbeiter aus Serbokroatien. Sie arbeiten viel um die Familie durchzubringen.
Zeljko wird Jimmy genannt, er ist ein kluger wissbegieriger Junge.
Seine Mutter putzt an drei Stellen, eine ist das sie bei Martha putzt. Am vierzigsten Geburtstag der Mutter lernen sie sich kennen.
Die Beziehung zwischen den Beiden ist eigenartig. Sie sehen sich oft Jahre nicht.
Es wäre schöner gewesen, wenn der Autor Zeljko etwas Entschlusskrafttiger dargestellt hätte.
Er konnte studieren und verzettelt sich, in dem er sich ausnutzen lasst.
Schade das der Roman nach und nach nachlässt.
Trotzdem ist der Roman nicht schlecht geschrieben, nur mich konnte er nicht richtig erreichen.
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Käufer-Bewertung: raschke64
Zeljko, genannt Jimmy, ist der Sohn eine Familie aus Herzegowina, die nach Deutschland ausgewandert ist. Sein Vater arbeitet auf diversen Baustellen, seine Mutter hat mehrere Putzstellen, u. a. bei einer Professorin in Heidelberg. Diese lernt Jimmy mit 15 kennen und er verliebt sich in Martha. Vorerst bleibt die Liebe platonisch, doch mit Mitte 20 ändert sich das. Das sehr ungleiche Paar ist fasziniert voneinander. Jimmy ist begeistert von der Bildung, der Kultur und dem Wissen von Martha. Diese sieht in ihm wohl so eine Art Sohnersatz – jedenfalls anfangs. Und so sind sie verbunden über viele Jahre lang…
Das Buch hat mir gut gefallen. Zum einen ist es sehr gut lesbar, besonders am Anfang hat es auch einen sehr warmherzigen Humor. Zum anderen erzählt es eine interessante Geschichte über ein „Einwandererkind“. Und auch eine Suche nach sich selbst und seinen Platz in der Familie und in Deutschland. Anfangs ist Jimmy sehr strukturiert und versucht alles, um an Bildung zu gelangen, teilweise auch zum Unverständnis seiner Familie. Später verliert er sich eigentlich in sich selbst. Er hat alles erreicht und weiß auf einmal nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll und wie er glücklich werden kann. Auf dieser Suche kann man ihn begleiten. Das ist wunderbar beschrieben und gibt Einblicke in die Welt dieses Menschen. Gleichzeitig wird auch das Leben in Deutschland automatisch reflektiert. Ich kann dafür nur eine Leseempfehlung aussprechen.
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Käufer-Bewertung: Bineira
Der 15 jährige Kroate Zeljko, genannt Jimmy, lebt mit seiner fünfköpfigen Familie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Ludwigshafen. Er wünscht sich mehr als alles andere Zugang zu Bildung und Unabhängigkeit. Als er die wesentlich ältere Professorin Martha, für die seine Mutter putzt, kennenlernt, öffnet sie ihm einen Spalt breit die Tür zu ihrer Welt. Er schafft das Abitur, studiert mit ihrer finanziellen Hilfe und findet doch nicht die gesuchte Freiheit. Immer wieder gerät er in fatale Abhängigkeiten.
Der Roman lässt mich etwas ratlos zurück. Martin Kordic lässt seinen Protagonisten erzählen, aber ich konnte dessen Gedankengängen oft nicht folgen. Zeljko redet sich zum Beispiel ein, dass er in seiner Beziehung zu Martha souverän ist, obwohl er fast ausnahmslos ihre Befehle erfüllt und von ihr im Gegenzug finanziell unterstützt wird. Ähnlich verhält es sich später mit seinem merkwürdigen Literaturprofessor. Der junge Mann lässt sich immerzu benutzen und dafür bezahlen. Für mich ist das eine Geschichte über Abhängigkeiten. Dazu passt auch, dass die Protagonisten exzessiv Marihuana rauchen.
Martin Kordics Schreibstil liest sich flüssig. Bis zur Hälfte hat der Roman eine erkennbare Richtung. Danach springt der Autor ohne erkennbaren roten Faden von Episode zu Episode, und mein Interesse am Fortgang der Geschichte ließ deutlich nach. So war es etwas mühsam, sie zu Ende zu lesen.
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Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Željko Kovačević, von allen nur Jimmy genannt, wächst in Ludwigshafen auf. Vom kroatischen Sohn eines Bauarbeiters und einer Putzfrau erwartet man nicht viel, schon gar nicht, dass er heimlich Zeitungen klaut, um neue Wörter zu lernen. Die geringe Erwartung der Welt spornt ihn an und die Arbeitgeberin seiner Mutter, Martha Gruber, ihrerseits Professorin, unterstützt ihn dabei. Es ist eine besondere Beziehung, die den 15-Jährigen mit der erwachsenen Frau verbindet und die fortbestehen wird, über seinen Schulabschluss und das Literaturstudium hinaus.
Der Lektor und Autor Martin Kordić beschreibt in seinen zweiten Roman „Jahre mit Martha“ eine Liebe, die nicht sein kann und den unbändigen Wunsch nach einem Leben, das für den jungen Željko nicht vorgesehen ist: Die Welt der Bildung, der Bücher und des souveränen Bewegens in der Mehrheitsgesellschaft. Es ist ein Roman über das Erwachsenwerden, des Aufeinandertreffens von Kulturen und der Suche nach dem Platz im Leben.
Jimmy reiht sich eine in eine ganze Riege von zweiter Generation von Einwanderern, die in den letzten Jahren literarisch verarbeitet wurden und die sich mit großen Steinen konfrontiert sehen, was ihre Zukunftschancen angeht. Sie bewegen sich sensibel zwischen den beiden Welten, zwischen dem Zuhause, das oftmals noch den Regeln des elterlichen Herkunftslandes folgt, und der Mehrheitsgesellschaft, für die sie Fremde sind. Treffen sie auf die richtigen Menschen, die sie als Mentoren fördern und den Zugang ermöglichen, öffnet sich ihnen eine neue Welt.
Doch zwischen Jimmy und Martha besteht keine platonische Beziehung, sondern eine einzigartige Liebe, die über Jahre dauert und nie wirklich ausgelebt werden kann. Es ist fast so, als sei da immer ein Band gewesen, dass sie verbindet, unsichtbar für die Außenwelt, mal lockerer, mal enger. Auch wenn man als Leser zunächst stutzt aufgrund des Altersunterschieds und der Tatsache, dass Jimmy bei ihrer Begegnung minderjährig ist, so ist es doch eine intellektuelle Verbindung, von Bewunderung des Jungen geprägt, an der nichts falsch zu sein scheint.
Ein Roman, in dem man sich sofort verliert und dessen junger Protagonist von der ersten Seite an begeistert.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Zeljko, der nur Jimmy genannt wird, verliebt sich in die Professorin Martha und das obwohl er erst 15 Jahre alt ist. Er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung. Martha hat alles, was Jimmy sich selbst wünscht: Bücher, Bilder, Souveränität. Martha spricht mit ihm wie kein anderer und sein Welt wird durch Martha größer und schöner.
Meine Meinung:
Das Buch hat was besonderes. Irgendwie hat ja die Beziehung zwischen einem anfangs 15jährigen und der Professorin Martha etwas anrüchiges aber ich habe das durch die Art der Erzählung gar nicht so wahrgenommen. Irgendwie hatte das Buch etwas poetischen, zeitweise fühlte es sich wie eine Biografie an. Die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen und ich habe sie gerne eine Weile begleitet. Der Schreibstil hat eine Art Sogwirkung und hat mir gut gefallen.
Fazit:
Hat mir gefallen
Käufer-Bewertung: Schmökerwürmchen
Zeljko, der von allen der Einfachheit halber Jimmy genannt wird, begegnet Martha zum ersten Mal mit 15, als seine Mutter ihren 40. Geburtstag feiert. Martha verkörpert Wohlstand und Bildung, Zeljko ist auf eine noch unbestimmte Art fasziniert von ihr. Denn er lebt mit seine Eltern und den beiden Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen, der Vater arbeitet unter der Woche auf diversen Baustellen, die Mutter hat mehrere Putzstellen. Als Gastarbeiterfamilie haben sie keinen einfachen Stand in der Gesellschaft, doch den Kindern soll es später besser gehen. Ursprünglich stammen sie aus der Herzegowina. Zeljko ist in Deutschland geboren und Inhaber eines deutschen Passes, doch seine Wurzeln legen ihm immer wieder Steine in den Weg und er muss um einiges mehr für seine Wünsche kämpfen. Martha dagegen ist Professorin, bewohnt eine Villa mit Pool in Heidelberg, besitzt Bildung und eine Bibliothek. Unter anderem putzt seine Mutter für Martha Gruber. In jenem Sommer, als Zeljko ihr zum ersten Mal begegnet, bietet sie ihm einen Ferienjob an. Dadurch eröffnet sich ihm eine völlig neue Welt, Martha ermöglicht ihm uneingeschränkten Zugang zur Bibliothek, nimmt ihn mit in die Oper und zeigt ihm ihre Welt. Sie unterstützt ihn. Doch inwieweit handelt es sich um tatsächliche Liebe?
Dieser Roman hat mir außerordentlich gut gefallen. Das Buch wird aus Zeljkos Sicht geschrieben und liest sich schon fast wie eine Autobiografie. Vor allem die poetische Sprache hat es mir angetan, der Autor versteht es wunderbar, immer im richtigen Moment die Emotionen an den LeserIn heranzutragen, ganz große Klasse. Man begleitet Zeljko bis in sein Erwachsenenalter, immer wieder kommt es zum Kontakt mit Martha, doch dazwischen vergeht immer wieder mal einige Zeit.
Es handelt sich nicht um einen reinen Liebesroman, viele Themen werden hier behandelt. Besonders die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen der Bildungselite und den Einwanderern wird hier deutlich und hat mir nochmal eine andere Perspektive eröffnet und mich zum Nachdenken angeregt.
Der Protagonist ist auf der Suche nach sich selbst, begegnet immer wieder Vorurteilen und muss für Bildung deutlich mehr kämpfen als andere.
Besonders gefallen haben mir die immer wiederkehrenden Bezüge zur Literatur. Vor allem die Texte von Hertha Kräftner haben es nicht nur Zeljko angetan, beschreiben diese doch auf so wunderbare Weise den Lauf des Lebens.
Mir hat sich zwischendurch immer wieder die Frage gestellt, ob es sich um eine ernsthafte Liebe handelt. Sicher, Zeljko ist fasziniert von Martha, doch inwieweit spielt sie mit ihm, nutzt ihn aus, hält ihn für käuflich? Jedoch wird hier niemals der moralische Zeigefinger erhoben.
Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen, wollte immerzu wissen, wie es mit dem Protagonisten weitergeht, ob er seine Ziele erreicht, wie sich die Bindung zu Martha letztendlich entwickelt. Und auch das Ende war für mich absolut perfekt und setzt dem ganzen die Krone auf. Ein Buch, das sicherlich noch lange nachhallen wird.
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Käufer-Bewertung: dj79
Željko Drazenko Kovačević, genannt Jimmy, ist Kind von Einwanderern, die zum Arbeiten nach Ludwigshafen gekommen sind. Auf dem Bau und beim Putzen verdienen Jimmys Eltern gerade so viel, dass sie ihre fünfköpfige Familie versorgen und in einer Zweizimmerwohnung unterbringen können. Beim vierzigsten Geburtstag seiner Mutter lernt der 15-Jährige Martha Gruber, Professorin in Heidelberg, kennen. In seinen Sommerferien kümmert sich Jimmy um den Garten der Grubers. Marthas Anziehungskraft ist riesengroß. Željko verliebt sich.
Ich mochte Željko. Er ist klug, forscht Themen aus, die er nicht kennt. In der Bibliothek schlägt er Fremdwörter nach, wodurch er vermutlich mehr davon beherrscht als Gleichaltrige mit deutschen Wurzeln. Željko merkt schnell, dass ihm aufgrund seiner Herkunft Steine im Weg liegen, und weiß sehr genau, dass Bildung die Hürden überwinden kann.
In Martha konnte ich mich gut hineinversetzen. Mit beruflich erfolgreichem Werdegang, Mann und Kind steht sie mitten im Leben als sie Jimmy kennenlernt. Vielleicht ist dieses sorglose Leben mit Putzfrau, verwöhntem Kind und regelmäßig abwesenden Mann von einer gewissen Kälte durchdrungen, die durch eine Dankbarkeit und Zuneigung, die Jimmy ihr entgegenbringt, vertrieben werden kann.
So entwickelt sich eine Liebe zwischen den beiden, die manchmal kindlich in einem Rülpswettbewerb endet, die mütterlich wirkt, wenn Martha ihm Bücher schenkt, die aber vor allem von unterdrückter Leidenschaft und Entbehrung geprägt ist. Nur selten geben sich die Liebenden vollends hin. Das macht das Lesen sehr reizvoll und spannend.
Ganz nebenbei taucht man in das Schicksal der Gastarbeiterfamilien und ihren in Deutschland geborenen Kindern ein. Sie sind die Fremden, die mit Vorurteilen bedacht werden und sich doppelt anstrengen müssen, um sich zu bewähren. So tut Željko alles, um sich maximal zu integrieren und ein anerkannter Bürger zu sein. Dabei droht er sich selbst, seine Identität und seine Persönlichkeit, zu verlieren. Das hat mich stark berührt und lässt mich meine empfundene Toleranz neu reflektieren.
Martin Kordić verbindet gekonnt Liebesgeschichte, Gesellschaftskritik und Zeitgeist. Angenehm in Erinnerung bleiben wird mir die Einbettung seiner Geschichte in das Zeitgeschehen. Seine Ausführungen zu Michael Jackson und zur Fußball-WM in Deutschland haben mich selbst zurückversetzt und das jüngere Lebensgefühl wieder aufleben lassen. Kordićs attraktive, wunderbar lesbare Sprache bildet den perfekten Rahmen für seinen Roman.
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Käufer-Bewertung: Bücherfreundin85
Der Fischer Verlag hat nach "Wie ich mir das Glück vorstelle", dem ersten, mehrfach ausgezeichneten Roman von Martin Kordic, nun dessen zweites Buch "Jahre mit Martha" veröffentlicht.
Der Roman erzählt die Geschichte des zu Beginn des Buches 15jährigen Schülers Zeljko, der mit seiner Familie, die aus Herzegowina stammt, in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen lebt. Der Vater ist Bauarbeiter und während der Woche auf Montage, die Mutter hat mehrere Putzstellen. Zeljko hat einen älteren Bruder, Krudo, und eine kleine Schwester namens Ljuba. Auf dem 40. Geburtstag seiner Mutter lernt Zeljko Martha Gruber kennen. Martha ist Professorin für Literatur und lebt in Heidelberg. Regelmäßig fährt Zeljkos Mutter nach Heidelberg, um Marthas Haus zu putzen. Während eines mehrwöchigen Ferienjobs bei Martha lernt Zeljko diese näher kennen. Er ist fasziniert von ihrer Bildung und ihrem Leben und verliebt sich in sie. Martha gewährt ihm Zugang zu ihrer umfangreichen Bibliothek, und Zeljko kann seinen literarischen Hunger stillen. Während der letzten Woche seiner Tätigkeit bei Martha kommen sie sich nach einem Opernbesuch näher, an einem Badesee kommt es zum ersten Kuss. Danach trennen sich ihre Wege.
Zeljko ist ein hervorragender Schüler, der dank des Einsatzes einer Lehrerin von der Realschule auf das Gymnasium wechselt. Nach dem Abitur erhält er ein Stipendium der Universität München. Martha, die er seit Jahren nicht gesehen hat, verhilft ihm durch eine Bürgschaft zu einer Unterkunft. An der Universität lernt er den angesehenen Literaturprofessor Alex Donelli kennen, der ihm eine Stelle als persönlicher Assistent verschafft. Es kommt zum Zerwürfnis, nachdem Donelli Zeljko die Zustimmung zur Prüfung seiner Abschlussarbeit verweigert.
Martha und Zeljkos Liebe entwickelt sich sehr langsam, zwischen ihren Begegnungen liegen manchmal Jahre. Es ist Martha, die ihn zur Feier seines Studienabschlusses begleitet und die ihm beim Tod eines Familienmitglieds zur Seite steht.
Der Eintritt ins Berufsleben gestaltet sich schwierig, und nach Jahren der Suche findet Zeljko endlich berufliche Erfüllung ....
Das Buch ist in der Ich-Form aus der Perspektive Zeljkos geschrieben. Der intelligente Erzählstil ist ganz wunderbar, das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autor beschreibt sehr liebevoll die Verbindung zwischen Zeljko und Martha, aber schildert auch auf sehr eindrucksvolle Weise die Schwierigkeiten, die sich für Zeljko aus seiner Herkunft ergeben und das damit verbundene Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören in diesem Land, in dem er aufgewachsen ist.
Der Roman, der mich zutiefst berührt hat, ist bereits jetzt für mich ein Lesehighlight dieses Jahres, und ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Martin Kordic. Unbedingte Leseempfehlung von mir für diesen wunderbaren und beeindruckenden Roman mit Tiefgang und wohlverdiente 5 Sterne!
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Martin Kordi wurde 1983 in Celle geboren und wuchs in Mannheim auf. Er studierte in Hildesheim und Zagreb. Seit über zehn Jahren arbeitet er als Lektor in Buchverlagen, zunächst in Köln, heute in München. Für seinen Debütroman »Wie ich mir das Glück vorstelle« erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis sowie die Alfred-Döblin-Medaille. 2022 erschien sein zweiter Roman »Jahre mit Martha«, für den er mit dem Tukan-Preis der Stadt München sowie dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2023 ausgezeichnet wurde.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3103971637 |
10-stellige ISBN | 310397163X |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 01. September 2022 |
Seitenzahl | 285 |
Format (L×B×H) | 12,9cm × 20,4cm × 3,1cm |
Gewicht | 380g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
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Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
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Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
Vielen Dank, dass Sie so eine nette Alternative zu Amazon anbieten.
Kathrin H. aus Barsbüttel
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Ich freue mich jedesmal, wenn ich Ihre Website öffne, dass es Sie gibt, neben all den Raffgeiern in der Wirtschaft. Als mich ein Freund, auf Ihre Seite aufmerksam machte, war ich erstaunt, dass es Menschen wie Sie gibt.
T.B.
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.