»Bioökonomie« klingt zunächst harmlos. Unter dieser Bezeichnung arbeitet jedoch ein Bündnis aus Biotechnologie-, Pharma-, Chemie-, Nahrungsmittel- und Agrarunternehmen an der kommerziellen Inbesitznahme alles Lebendigen. Die aktuelle Bundesregierung unterstützt diese Bestrebungen, etwa im Rahmen des Programms »Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030«.
Anita Krätzer und Franz-Theo Gottwald beleuchten ein Feld an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Forschung, das in den Medien noch selten thematisiert wird. Die Autoren machen auf Basis der zentralen Aktionsfelder der Bioökonomie auf Weichenstellungen aufmerksam, die Tiere und Pflanzen erklärtermaßen zur »Biomasse« degradieren - eine Entwicklung, die letztlich auch vor dem Menschen nicht haltmacht.
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Bewertung aus dem buch7-Team: Isabella Sadlo
Jahr für Jahr werden weltweit rund dreihundertzwanzig Milliarden – in Zahlen: 320?000?000?000 – Kilogramm Fleisch zum Zweck des Verzehrs produziert. Aufeinandergetürmt ergäben diese ein Gebirgsmassiv aus Tierleibern, dessen Gesamtgewicht das der Weltbevölkerung überstiege. Diesen Fleischberg bilden 65 Milliarden Mitgeschöpfe. Tagtäglich werden 35?000 Hektar Wald gerodet, jeden Tag wird die Biodiversität um 150 Arten reduziert. Gleichzeitig wuchern monokulturelle Agrarwüsten mit totgespritzten Böden, auf denen ohne Kunstdüngung kein Blatt mehr wüchse. Leben – von der genmanipulierten Zelle zum »Humankapital« – ist nichts Heiliges mehr, sondern wird zu »Biomasse«, die beliebig instrumentalisiert und kapitalisiert werden kann: Willkommen in der schönen neuen Welt der »Bioökonomie«!
Man sagt, der beste Trick des Teufels war es, der Welt weiszumachen, es gäbe ihn gar nicht. Einen teuflisch cleveren Winkelzug ersonn auch der von der Bundesregierung eingerichtete »Bioökonomierat«: Angesichts der begrenzten gesellschaftlichen Akzeptanz von Gentechnik, Massentierhaltung und Monokulturanbau wurde die totale Kapitalisierung des Lebens in »Bioökonomie« umgetauft. Dieser wohlklingende Name hat nichts mit gutem Leben zu tun, sondern bezeichnet »die Umwertung alles Lebendigen auf den Rohstoff ›Biomasse‹«.
Nachzulesen ist diese verheerende Entwicklung in Franz-Theo Gottwalds und Anita Krätzers brisanter und aufschlussreicher Schrift »Irrweg Bioökonomie«. Bei aller Dringlichkeit und persönlichen Betroffenheit ist ihre »Kritik an einem totalitären Ansatz« sorgfältig recherchiert und argumentiert. Sie zeichnet unheilvolle Verflechtungen zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung nach und deckt Infiltration und Desinformation auf. So entlarvt das Autorenduo das Vokabular der Bioökonomie als Orwell’sches »Neusprech«: aus »Lobbyist« wird »Politikberater«, aus »Mitgeschöpf« »Nutztier«, aus »Ackergift« »Pflanzenschutzmittel«, aus »Genmanipulation« »Biotechnologie«, aus »Pflanze« »Bioenergiemasse« … Mit schönfärberischen Worten und demagogischen Parolen wird die Bioökonomie als alternativlos deklariert. Dabei gibt es durchaus Alternativen, wie Michael Braungarts »Cradle to Cradle«-Prinzip, Gunter Paulis »Blue Economy« und Karl Ludwig Schweisfurths »symbiotische Landwirtschaft«, die zu ignorieren »politisch fahrlässig« wäre, resümieren die Autoren.
Franz-Theo Gottwald und Andrea Krätzer eröffnen eine überfällige Debatte. Dafür gebührt ihnen Dank und Respekt – und auch dafür, dass sie ihr Buch, das sachgerecht die Realpolitik herausfordert, auf ethischen Überlegungen begründen, vor denen ihr persönlicher Schmerz über die Entwicklung erkennbar wird. Die Frage, auf welcher ethischen Grundlage eine Gesellschaft gedeihen könnte, die Leben nicht ausbeutet, sondern fördert, steht somit im Raum. Eine solche – noch zu verfassende – Ethik wäre eine wünschenswerte Ergänzung zu dieser mutigen, augenöffnenden und höchst lesenswerten Streitschrift.
Eine Rezension aus der Zeitschrift Oya (www.oya-online.de) von Matthias Fersterer, verfügbar unter der Lizenz »CC BY-NC-SA«.
Franz-Theo Gottwald leitet die Münchener Schweisfurth-Stiftung, lehrt an der HU Berlin und der Hochschule für Politik in München und berät Politiker, Verbände und Unternehmen im Bereich nachhaltige Entwicklung.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3518733806 |
10-stellige ISBN | 351873380X |
Verlag | Suhrkamp Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 1. Auflage im Jahr 2014 |
Anmerkungen zur Auflage | Originalausgabe |
Editionsform | Non Books / PBS |
Einbandart | E-Book |
Typ des digitalen Artikels | ePub |
Copyright | ePub Watermark |
Erscheinungsdatum | 20. Januar 2014 |
Seitenzahl | 200 |
Warengruppe des Lieferanten | Naturwissenschaften - Naturwissenschaften allg. |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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Sie und Ihr Team zeigen mit Ihrem Engagement, dass es Sinn macht, über den Tellerrand der reinen Ökonomie hinaus zu schauen.
Ich wünsche Ihnen viele treue Kunden und ein unüberhörbares Echo in der Medienwelt.
Heinz-Ulrich P. aus Aurich
Nie wieder bei den Ausbeutern von A... bestellen! Yeah! Ihr seid die Besten :-)
Marcella von der W. aus Berlin
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Carmen S.
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L. F. aus Ingolstadt