Das turbulenteste und spannendste Jahr der Weimarer Republik
1923 ist das Jahr der Hyperinflation, in der Angestellte die Geldscheine eines Wochenlohns mit der Schubkarre transportierten. 1923 ist das Jahr der Besetzung des Ruhrgebiets und einer heftigen Streikwelle. 1923 ist das Jahr von blutig niedergeschlagenen kommunistischen und nationalsozialistischen Aufstandsversuchen. Und es ist das Jahr radikaler Gegensätze zwischen bitterer Armut einerseits und einer orchideenhaft blühenden Unterhaltungskultur.
1923 ist in seiner Ambivalenz das Ende der Nachkriegszeit und der Auftakt zu den Goldenen Zwanzigerjahren der Weimarer Republik.
Christian Bommarius setzt das Panorama eines Jahres der Extreme durch eine Vielzahl meisterhaft erzählter Geschichten und Porträts zusammen.
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Käufer-Bewertung: ulla
In diesem Sachbuch erleben wir das Jahr 1923 von Januar bis Dezember. Aus der Sicht verschiedenster Menschen, Künstler wie Marlene Dietrich, Elisabeth Bergner und Marcellus Schiffer, Schriftsteller und Journalisten wie Heinrich und Thomas Mann, Joseph Roth und Franz Kafka mit seiner Lebensgefährtin Dora Diamant, Politiker wie Gustav Stresemann, Carlo Schmid und auch Wilhelm II, der abgedankte Kaiser kommen zu Wort. Das Leben dieser bekannten Menschen wird über das ganze Jahr hinweg beschrieben, doch auch der einfache, durchschnittliche Bürger mit seinen Wünschen, Hoffnungen und Problemen sind Inhalt des Buches. Im Jahr 1923 begann die galoppierende Inflation, die gesundheitlichen Probleme und Nachwirkungen des ersten Weltkrieges sind überall spürbar und jetzt kann man sich noch nicht mal sein Brot leisten. In diesem Umfeld wird mit den Juden schnell ein Schuldiger an der Not der Bevölkerung gefunden, der Boden für den Aufkommenden Nationalismus wir bereitet.
Die einzelnen Episoden werden sehr geschickt kombiniert, Statistiken mit eingebunden. Mit einigen Vorkenntnissen konnte ich den Geschichten gut folgen. Das Buch ist eine Bereicherung für den Geschichtsunterricht.
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Käufer-Bewertung: buchverrückt
Öfter mal etwas Neues probieren war mein Motto für dieses Buch. Daher widme ich mich diesmal einem Sachbuch zur deutschen Geschichte, genauer gesagt zum Jahr 1923, obwohl ich Geschichtsbüchern seit der Schulzeit bewusst aus dem Weg gehe. Das Cover spricht mich nicht direkt an, was aber wie gesagt an meiner offenkundigen (früheren) Abneigung gegenüber Geschichtsbüchern liegt. Dafür bin ich absoluter Fan der goldenen Zwanziger und um es vorweg zu nehmen: jetzt auch von Geschichtsbüchern, wenn sie so geschrieben sind wie dieses hier.
Die Aufteilung des Buches nach Kalendermonaten spricht mich direkt an und passt hervorragend zur restlichen sehr guten Strukturierung dieser Lektüre. Die Schwarzweiß-Fotos zu Beginn der Kapitel sind mit einer liebevollen und informativen Bildbeschreibung versehen und heben sich auf schwarzem Hintergrund sehr schön ab.
Wie bereits erwähnt bin ich im Geschichtsbereich wirklich nicht bewandert, daher war ich umso gespannter, ob dieses Buch mich zu fesseln vermag. Die kurzen Einführungen in kursiver Schrift vor jedem Monat und die prägnanten Erklärungen sind auch für Geschichtslaien verständlich formuliert. Mit einer Prise Humor und Sarkasmus kommen die kurzen, intelligent formulierten Sätze daher.
Vielleicht ist es sogar von Vorteil, dass ich einige Personen nicht kenne, so hat man eine vorurteilsfreie Sicht auf die Geschehnisse. Das Buch ist voller schöner Sätze wie „wer die Welt von unten kennt, kennt die Sehnsucht nach ganz oben!“. Treffende Formulierungen, die wunderbar in die damalige Zeit passen. Das Buch bietet Informationen wie am Fließband, ohne auch nur einmal überladen zu wirken, im Gegenteil, es ist äußerst fesselnd. Die Übergänge sind fließend, eine Formulierung ist gekonnter, als die andere.
Es macht absolut Lust auf deutsche Geschichte, immer wieder habe ich es zur Seite gelegt, um noch mehr Hintergründe zu recherchieren. Bereits im Monat Februar war ich überwältigt davon, was in einem Jahr alles geschehen kann. Die Inflation wird immer wieder eingebracht und steht für die Schnelligkeit und den Verfall der Werte.
Während des Lesens musste ich immer wieder an meine verstorbene Oma denken, die 1925 geboren ist. Wenn es ein Buch schafft, dass man sich herbeisehnt mit seiner Verwandtschaft nochmal über die Zeit zu sprechen und Fragen zu stellen, hat man als Autor alles richtig gemacht.
Jeder Bereich, sei es Literatur, Unterhalten, Landwirtschaft oder Kunst, ist unfassbar spannend erzählt. Da ich aus dem Ruhrgebiet komme ist der Bezug dazu ebenfalls ein weiterer interessanter Punkt.
In der aktuellen Situation ist es durchaus beklemmend über die grausamen Zustände zu lesen, gerade die Knappheit der Lebensmittel und die Inflation lesen sich wie ein worst case Szenario unserer baldigen Zukunft. Dennoch ist das Buch uneingeschränkt empfehlenswert und die Kurzbiografien und weiteren Werdegänge der deutschen Persönlichkeiten am Ende des Buches runden dieses großartige Buch erfolgreich ab.
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Käufer-Bewertung: Lymon
„Im Rausch des Aufruhrs“ heißt dieses erzählerische Werk, das die verschiedenen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Facetten des Jahres 1923 ins Visier nimmt. In kurzweiligen Episoden werden Begebenheiten aus dem Leben namhafter Künstler, Schriftsteller, Halbweltdamen und -herren neben Blitzlichtern auf Ereignisse, die als Vorboten des aufsteigenden Nationalsozialismus zu sehen sind, geboten. Der Hintergrund, auf dem dies gedeiht, ist unter anderem die drückende Last der Reparationsforderungen und die Hyperinflation. Wie ein roter Faden zieht sich durch das nach Monatskapiteln gegliederte Buch der immer weiter in die Höhe kletternde Preis für ein Brot, der zu Beginn des Jahres bei 250 Mark lag, im Dezember desselben Jahres aber den sagenhaften Wert von 399 Mill. erreicht hatte.
Sehr gut gewählt ist die Umschlaggestaltung, die das expressionistische Lebensgefühl der Zeit gut widerspiegelt.
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Käufer-Bewertung: Quincyliest
Christian Bommarius erzählt chronologisch nach Monaten geordnet über das spannende und ereignisreiche Jahr 1923.
Bunt gemischt sind seine Anekdoten, Porträts und Erzählungen. Es wird episodenhaft über viele Schriftsteller aus der Zeit kurz berichtet, bspw. über Stefan Zweig, Hans Fallada, Thomas Mann oder auch Bertolt Brecht. Die Texte sind eine Mischung aus Wissenswertem und Bedeutsamem und stets unterhaltend. Das Sachbuch enthält viele historisch relevante Fakten, aber auch über Alltägliches wird berichtet. Die extrem steigende Inflation wird anhand des Brotpreises, der Monat für Monat erwähnt wird, besonders deutlich.
Das Hyperkrisenjahr wird von Bommarius sehr anschaulich geschildert, er hat ein vielschichtiges und realistisches Panorama der Zeit entworfen und konnte damit voll und ganz überzeugen.
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Käufer-Bewertung: Bücherwelt1967
Der Jurist, Journalist und Autor Christian Bommarius erzählt informativ und unterhaltsam in seinem Sachbuch über das schicksalhafte Jahr 1923 in Deutschland.
In kleinen Geschichten und Anekdoten schildert der Autor die Geschehnisse und Ereignisse aus den Bereichen Kultur, Politik und Alltagsleben. Der Lesende erfährt bspw. etwas über die dramatisch steigende Inflation, aber auch die sich politisch zuspitzende Situation spielt eine Rolle.
Christian Bommarius berichtet authentisch und nimmt die Rolle eines rückblickenden Beobachters der Zeit ein.
Das Buch ist nach Monaten geordnet und wirkt dadurch trotz der vielfältigen Beiträge und Inhalte sehr strukturiert.
Mir hat das Buch aufgrund seines unterhaltenden Charakters gut gefallen und ich empfehle es allen Lesenden, die sich für Zeitgeschichte interessieren.
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Christian Bommarius, Jahrgang 1958, studierte Germanistik und Rechtswissenschaft. Nach journalistischen Stationen, etwa als Korrespondent beim Bundesverfassungsgericht, war er von 1998 bis 2017 Redakteur der Berliner Zeitung, anschließend Kolumnist der Süddeutschen Zeitung und ist seither freier Publizist. Für sein publizistisches Werk wurde Bommarius der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3423290043 |
10-stellige ISBN | 3423290048 |
Verlag | dtv Verlagsgesellschaft |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 16. März 2022 |
Seitenzahl | 352 |
Format (L×B×H) | 20,8cm × 13,2cm × 2,9cm |
Gewicht | 450g |
Warengruppe des Lieferanten | Geisteswissenschaften - Geschichte |
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Geisteswissenschaften - Geschichte
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J. H.
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
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Carmen S.
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Birgit H. aus Troisdorf