Die Visualisierung von Gehirnprozessen hat in der Geschichte der Hirnforschung regelmäßig große Erwartungen geweckt. Cornelius Borck stellt mit der Registrierung elektrischer Hirnströme eine Aufzeichnungstechnik ins Zentrum seiner Untersuchung, mit der sich seinerzeit die Hoffnung verknüpfte, das Gehirn in seiner eigenen Sprache schreiben zu lassen und so seine Funktionsweise lesbar zu machen. Er verfolgt die vielfach widersprüchlichen Deutungen zur Elektroenzephalographie von den Versuchen des deutschen Psychiaters Hans Berger und seiner Veröffentlichung eines menschlichen EEG im Jahr 1929 bis zu ihrer internationalen Ausbreitung und Konsolidierung als klinische Diagnosemethode in der Mitte des 20sten Jahrhunderts. Borcks These lautet, daß die Schrift des Gehirns in lokalen Forschungskulturen je spezifische Konturen annahm, aus deren Widerstreit ein neues wissenschaftliches Objekt, das elektrische Gehirn hervortrat.
Wenn sich in Borcks Analyse Differenzen und Divergenzen in der Hirnforschung als Effekte lokaler Interaktionen verschiedener Akteure erschließen, liefert er damit zugleich einen Beleg für die kulturelle Formbarkeit des Gehirns. Das elektrische Gehirn ist in einem historisch präzisierbaren Sinne erst das Produkt seiner elektrotechnischen Erforschung. Das Wissen vom Gehirn und Theorien über dessen Funktionieren sind von den Maschinen geprägt, denen sich dieses Wissen verdankt. Es stellt sich deshalb vielmehr die Frage, was sich eigentlich darin manifestiert, daß sich die erhobenen EEG-Befunde immer wieder den vorgelegten Theorien und Deutungen entzogen.
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Cornelius Borck ist Wissenschaftshistoriker und leitet seit 2007 das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck. Daneben ist er Sprecher des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL). Nach einem Studium der Medizin und Philosophie waren Stationen seines akademischen Werdeganges das MPI für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, die Bauhaus Universität Weimar und die McGill University in Montreal. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Zeitgeschichte der Medizin; Hirnforschung zwischen Medientechnik und Neurophilosophie; Mensch-Maschine-Verhältnisse in Kunst und Wissenschaft und die Epistemologie des Unscheinbaren.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3835317925 |
10-stellige ISBN | 383531792X |
Verlag | Wallstein Verlag |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Taschenbuch |
Erscheinungsdatum | 28. September 2015 |
Seitenzahl | 384 |
Beilage | Paperback |
Format (L×B×H) | 22,0cm × 14,0cm × 2,7cm |
Gewicht | 551g |
Warengruppe des Lieferanten | Naturwissenschaften - Medizin, Pharmazie |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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