Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird?
Mit einer enormen erzählerischen Kraft zeichnet Yaa Gyasi die Wege der Frauen und ihrer Nachkommen über Generationen bis in die Gegenwart hinein. >Heimkehren< ist ein bewegendes Stück Literatur von beeindruckender politischer Aktualität.
New-York-Times-Bestseller
Das Hörbuch erscheint am 4. August bei DAV, gelesen von 14 Sprecherinnen und Sprechern:
Bibiana Beglau, Wanja Mues, Britta Steffenhagen, Götz Schubert, Johann von Bülow, Stefan Kaminski, Felix Goeser, Bjarne Mädel, Max Mauff, Rike Schmid, Jodie Ahlborn, Jule Böwe, Judith Engel, Lisa Wagner
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Käufer-Bewertung: Emmmbeee
Rückkehr war schon immer schwierig, das wissen wir spätestens seit Heinrich Böll und Wolfgang Borchert. Das Heimkehren im vorliegenden Buch hat jedoch zusätzliche Dimensionen. Denn Welten liegen zwischen den beiden Zweigen einer Familie, zudem haben sich die Schwestern, nun Stamm-Mütter des jeweiligen Familienclans, nie gekannt. Aber was den Platz in der Gesellschaft, die persönliche Identität betrifft, hatten beide schwer zu kämpfen.
Man liest viel über die düstere Zeit und die Greuel des Sklaventums in Amerika, über die immer noch währenden Rassendiskriminierungen, auch über das Leben von Farbigen in Europa. Yaa Gyasi fügt noch weitere Facetten zu unseren Kenntnissen. Auch das afrikanische Dorfleben, von dem wir ohnehin nicht viel wissen, zeigt sich von einer neuen Seite. Anette Grube als bewährte Übersetzerin mach dieses starke Werk zu einem möglichen Bestseller.
Feuer und Wasser auf dem Cover sind mehrfach zu deuten, in der Aussagekraft stark und mächtig, ein passender erster Eindruck.
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Käufer-Bewertung: Pedi
Als 1977 die Serie „Roots“ nach dem gleichnamigen Roman von Alex Haley ausgestrahlt wurde, war ich zwölf Jahre alt. Ich weiß noch, wie tief mich die Geschichte um Kunta Kinta, den im 18. Jahrhundert nach Amerika verschleppten und versklavten Mann aus Gambia, damals erschüttert hat. Das Wissen um das große Leid der Sklaven, die Unfassbarkeit der Sklaverei in Amerika insgesamt und die Nachwirkungen, die sie bis heute hat, die Rassentrennungen, die Emanzipationsbewegungen, der Hass und die fortbestehenden Ungerechtigkeiten, haben mich niemals wieder ganz losgelassen. Immer wieder erschienen dazu auch packende Romane, sei es das Werk der großartigen Toni Morrison, „Die Farbe Lila“ von Alice Walker, „Die bekannte Welt“ von Edward P. Jones.
Vielleicht ist es die unselige Lage in den USA mit ihren aktuellen Entwicklungen, der Polizeigewalt, die immer wieder besonders afroamerikanische Opfer fordert, und ihrem immer offener gezeigten Rassismus in großen Bevölkerungsgruppen, die gerade wieder einige Romane zum Thema Sklaverei hervorbrachte. Besonders prominent ist zum Beispiel von Colson Whitehead „Underground Railroad“, der unlängst auch auf Deutsch erschien und 2016 gleichzeitig den National Book Award und den Pulitzer Prize gewann.
Auch Yaa Gyasis Debütroman „Heimkehren“ war ein großer Erfolg und erhielt einige Preise. Es ein ist für einen Debütroman ehrgeiziges Projekt, denn der Roman umfasst, genau wie einst „Roots“, die Geschichte von sieben Generationen, hier aus Ghana stammender, Menschen und beginnt wie dieser im 18. Jahrhundert, umspannt also einen weiten Bogen. Es ist ein Roman in Geschichten. Jeweils zwei Figuren aus je einer der sieben Generationen stehen dabei im Mittelpunkt. Verbunden sind sie durch die Nachfahren, die diese Figuren zeugen. Das Besondere am Roman ist, dass eben jeweils zwei Vertreter jeder Generation porträtiert werden, da sich die Familie sehr bald in zwei Zweige teilt, die nichts voneinander wissen und sich erst ganz zum Schluss wieder treffen.
Effia und Esi sind quasi die „Urmütter“ der Geschichte, Halbschwestern, die eine von der Haussklavin Maame mit ihrem afrikanischen Herrn gezeugt und von dessen Frau widerwillig großgezogen, die andere nach der Flucht Maames mit einem Stammeshäuptling gezeugt. Es sind die Stämme der Fante und Asante/Ashanti, die sich seit jeher bekriegten und um die Macht an der Goldküste, dem heutigen Ghana kämpften. Und das ist auch das Besondere an Yaa Gyasis Roman, der nämlich die afrikanischen Völker mitverantwortlich macht für den groß aufgezogenen Sklavenhandel mit den Kolonialmächten. Innerhalb der einzelnen Stämme gab es schon lange Sklaven, wurden Menschen bei Raubzügen „erbeutet“, verkauft, getauscht. Mit den Kontakten zu den Briten wurde dieser Handel auf Europa und Amerika ausgeweitet. Asante und Fante wurden zu Menschenräubern und –händlern, die Briten machten mit der Verschiffung der Sklaven den großen Profit. Die Festung Cape Coast an der ghanaischen Küste war ein Zentrum dieses Handels. Ein Besuch Yaa Gyasis in den unterirdischen Verliesen, in denen unzählige Menschen vor ihrer Verschiffung schmachteten, gab ihr die Inspiration zu ihrem Buch. Sie selbst ist als Kind mit den Eltern nach Amerika ausgewandert und in Alabama großgeworden. Alabama, ein Bundesstaat, in dem man den Rassismus noch deutlich spürt. «Wäre ich nicht in Alabama aufgewachsen, hätte ich dieses Buch wohl nie geschrieben. « so die Autorin.
In ihren dichten, intensiven Porträts lässt sie nun die eine Schwester zur „Frau“ eines Briten (der natürlich in der Heimat eine „richtige“ Frau besitzt, hier in Afrika aber den moralischen Schein wahren will, eine anscheinend gängige Praxis) werden, die andere wird als Sklavin in die amerikanischen Südstaaten verschleppt. So gelingt es ihr, die Geschichte sowohl der afrikanischen als auch der amerikanischen Nachfahren zu erzählen. Sie macht das, wie gesagt, in 14 zeitlich chronologischen Abschnitten.
Da ist z.B. Quey, der Sohn von Effia und dem britischen Offizier, der aus der Tradition des Sklavenhandels aussteigt und in den ghanaischen Dschungel flieht; Ness, Esis Tochter, die zusammen mit ihrem Mann und kleinem Sohn von ihrer Plantage, auf der der weiße Herr grausamst wütet, zu fliehen versucht, aber teuer dafür bezahlen muss; ihr entkommener Sohn Kojo wird als Erster ein freier Mann in Birmingham; sein Sohn H wird erfahren, wie brüchig diese Freiheit ist, er wird willkürlich verhaftet und muss jahrelang als Sträfling in den Kohleminen schuften. Das Leiden der Menschen ist auch nach Beendigung der Sklaverei nicht zu Ende. Und Gleichheit gibt es bis heute nicht.
Ein Stammbaum am Ende des Buchs ermöglicht es der Leserin, dem Personenreigen gut zu folgen. Die einzelnen Kapitel sind zudem mit den Namen der einzelnen Protagonisten betitelt. Aus der Figurenfülle ergibt sich allerdings auch ein Problem des Romans. Irgendwann verliert die Reihe ein wenig an Dringlichkeit und der Leser ein wenig das Interesse. Zwar sind die Geschichten intensiv und erschütternd, reihen sich aber ein wenig wie eine Geschichtslektion aneinander. Ereignisse und Themen werden fortgeführt bis in die heutige Zeit, bis zu den Unabhängigkeitsbestrebungen, den Bürgerrechtsbewegungen, Drogen- und Kriminalitätsproblemen in New Yorks Stadtteil Harlem.
„Geschichte ist Geschichtenerzählen“ meint die Autorin und so reicht sie den Erzählstab von Generation zu Generation weiter. Das Ende führt zu einer Begegnung von Marcus und Marjorie in Cape Coast. Es ist fast hoffnungsvoll, beide sind gut ausgebildet, modern, aufgeschlossen und selbstbewusst.
Aber die Vergangenheit ist auch hier nicht vergangen, noch nicht einmal ordentlich aufgearbeitet.
„Warum sollte ein Schwarzer schwimmen wollen? Der Boden des Ozeans sei übersät mit schwarzen Leichen (…) Sein Vater hasste die Weißen abgrundtief. Es war ein Hass wie eine mit Steinen gefüllte Tasche, ein Stein für jedes Jahr, in dem die Ungleichheit weiterhin die Norm in Amerika war. Diese Tasche trug er immer mit sich.“
Damit schlägt die Autorin ihren großen Geschichtsbogen bis in die Gegenwart. Die Wahl Trumps und die Entwicklungen danach waren bei Beendigung des Buches noch nicht abzusehen. Aber umso wichtiger ist diese Beleuchtung der Vergangenheit, dieser Blick tief in die Geschichte der Sklaverei, der Beziehungen zwischen schwarzer und weißer Bevölkerung.
„Das ist das Problem mit Geschichte. Was wir selbst nicht gehört oder erlebt haben, können wir nicht wissen. Wir müssen uns auf die Berichte anderer verlassen.“
„Wir glauben dem, der die Macht hat. Er darf seine Geschichte schreiben. (Ihr müsst) euch deswegen immer fragen: Wessen Geschichte bekomme ich nicht zu hören?“
Diese Geschichten hörbar zu machen ist Anliegen von Yaa Gyasis gelungenem Roman.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Heimkehren ist ein richtig komplexer Roman, da er seine Themen durch einen großen Zeitraum transportiert und dabei die handelnden Figuren relativ rasch wechseln. In der Regel tauchen die alten Personen in den neuen Kapitel auch nur selten auf, dennoch gibt es offensichtlich ganz starke Verbindungen.
Das sich der Ton der Geschichten im Verlaufe der Zeit verändert, merkt der Leser erst allmählich, zum Beispiel in Teil 2 mit H. als Protagonist 1880 spürt man eine andere Sprache als noch zu Anfang des Buches. Natürlich ist da auch zwischen den afrikanischen und den amerikanischen Abschnitten zu unterscheiden
Auch inhaltlich gibt es Veränderungen, das wird z.B. deutlich im Abschnitt als Willie und Robert nach Harlem gehen und die Beschreibungen des Jazzclubs Jazzing.
Auch die Geschichte von Yaw und der Entstehung seiner Brandnarbe oder von Sonny und seine Arbeit für das NAACP sind beeindruckend. Das gilt auch für die Geschichte von Marjorie und Marcus, mit der der Roman schließlich schließt..
Es gibt in fast allen dieser Episoden so viel zu entdecken und manche hätten das Potential für eigene Romane.
Diese Romankonzeption ist ein großer, umfassender Ansatz um die Geschichte der Sklaverei zu erzählen und die Autorin hat die entsprechenden Mittel.
Wenn eine junge Autorin so schreiben kann, darf man viel von ihr erwarten. Es sei denn, das war schon ihr wichtiges Thema, mit dem sie sich dann ausgeschrieben hat.
Das muss man abwarten.
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Käufer-Bewertung: lesebiene
Inhalt :
Effia und Esi sind Schwestern, doch sie wissen nichts, von ihrer Existenz.
Denn die harte Zeit des 18. Jahrhunderts forderte früh ihren Tribut , weshalb sich ihre Lebenswege nie bewusst kreuzten.
Effias Stamm der Fante in Ghana ist am Sklavenhandel mit den Briten beteiligt und versklavt tausende hilflose Menschen, doch obwohl ihre Nachfahren offensichtlich jahrelange davon profitieren, hat auch der Profit seine Schattenseiten, denn auch Leid und Unglück legt sich über die Generationen Effias.
Esi und ihre Nachkommen, kämpfen hingegen Tag für Tag ums Überleben in den Städten Amerikas. Esis Nachkommen sind von großem Leid, aber auch großer Willensstärke gezeichnet.
Doch wie wird sich das Leben zweier Schwestern , und vorallem deren nachfolgenden Generationen im Laufe der Jahre entwickeln, über die Zeit in Ghana, bis in die Kohlenmienen Alabamas bis in die Jahre 1960 verändern ?
Und schließt sich irgendwann der Kreis, der getrennten Familien ?
Meinung:
Wow!
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisches Meisterwerk bekommen würde, war mir nicht bewusst.
Zu Anfang der Geschichte lernen wir die beiden Schwestern Effia und Esi kennen, beide wachsen getrennt voneinander auf und wissen nichts von der Existenz der jeweils anderen. Bereits auf den ersten beiden Kapiteln brachte mich die Autorin zum Weinen, denn die Autorin schafft es auf bemerkenswerte Weise, das Leid der Sklaven und die bestehende Gewalt so zu schildern, dass sie eigentlich sprachlich gesehen, gar nicht hochemotional wirkt, aber gerade diese leichte Zartheit mit ganz präzise eingesetztem Gefühl, packte mich emotional ganz tief innen.
Die Besonderheit ist, dass wir jeden Charakter nur 1 Kapitel lang betrachten, nach jedem Kapitel lernen wir einen neuen Protagonisten kennen, alle zwei Kapitel eine neue Generation. Insgesamt haben wir also 7 Generationen und 14 Charaktere die wir begleiten. Und gerade hier liegt das unfassbare Können der Autorin verborgen, mit welcher Raffinesse, sie es schafft jeden Charakter miteinander zu verbinden und dabei nie das wesentliche, die Aussage des Grauens, welches durch den Sklavenhandel entstand, aus den Augen zu verlieren, zeugt von großem schriftstellerischen Talent.
Denn sie weist nicht nur auf das große ganze hin, Nein sie entwickelt Einzelschicksale, die so nah an Realität sind, so gut recherchiert sind , dass eben vor allem das Leid in den kleinen Situationen des Lebens bemerkbar wird. Aber vor alle schafft sie Charaktere die so authentisch, so eigen sind, so vielschichtig, wie ich es selten erlebt habe.
Es gab so viele Momente, die im kleinen so tragisch waren, dass mir die ein oder andere Träne, über die Wange lief.
So faszinierend, feinfühlig und mit großen Können, hat wohl selten eine Autorin über die Misstände so vieler Jahre hingewiesen und dem Leser dabei nochmals die Augen geöffnet, doch vor allem das Herz !
Fazit :
Eine große, laute und feinfühlige neue Stimme am Literaturhimmel.
Ein Buch welches man dieses Jahr gelesen haben muss, ein Buch welches zum Klassiker werden könnte !
Eine Geschichte über die man noch lange reden und nachdenken wird.
Ganz ganz großes Kino
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Käufer-Bewertung: begine
Yaa Gyasi hat mit ihrem Debütroman „Heimkehren“ einen
einzigartigen, einmaligen, packenden, grandiosen Generationsroman geschrieben. Die Autorin lässt ihn in ihrem Geburtsland Ghana beginnen.
Der Roman befasst sich mit den Spuren der Sklaverei. Der Status Schwarze und Weiße ist ein Problem bis in die heutige Zeit.
Der Handel der Sklaven boomte, aber wie die Ware, wie sie genannt wurden, so unwürdig und grausam behandelt wurde, ist unvorstellbar.
Die Engländer kauften sich auus den Dörfern Frauen, die sie angeblich heiraten, obwohl die Männer zu Hause Frauen hatten. Was für eine Moral, aber Tatsache.
Dieser Roman fängt im 18. Jahrhundert mit Effia und Esi, Schwestern, die sich aber nicht kannten, an und endet am Ende des 20. Jahrhunderts.
Effia heiratet den englischen Sklavenhändler James, Esi wird als Sklavin verkauft.
Die Ahnentafel ist hilfreich beim Lesen, denn jedes Kapitel beschreibt eine neue Person, abwechselnd von Nachkommen von beiden Seiten und hat die Namen als Überschrift.
Das Schicksal und die vielen verschiedenen Charakteren sind erschütternd.
Besonders, weil so die Realität ist.
Yaa Gyasi hat diesen wichtigen Roman ehrlich und direkt geschrieben.
Besonders interessiert hat mich auch das Interview mit der Autorin, so lernt man sie und ihren Roman noch mehr zu schätzen.
Mich hat der Roman vom Anfang bis zum Ende gefangen genommen.
Er ist ein Stück Kulturgeschichte
Heimkehren ist für mich das Jahreshighlight.
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Käufer-Bewertung: cosmea
Yaa Gyasis Debütroman “Heimkehren“ erzählt die Geschichte der Halbschwestern Effia und Esi und ihrer Nachkommen über sieben Generationen, von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Schwestern begegnen einander nie und dennoch sind sie für kurze Zeit einander räumlich sehr nahe, als Effia den reichen britischen Geschäftsmann und Gouverneur James Collins heiratet und in der Festung Cape Coast Castle lebt und ihre Halbschwester dort im unterirdischen Verlies auf ihre Verschiffung nach Amerika wartet.
Die erst 26jährige aus Ghana stammende Autorin erzählt einmal mehr die Geschichte des Sklavenhandels und seiner Folgen für Sklavenhändler und Versklavte. Neu war für mich, in welchem Maße die Afrikaner selbst an diesem lukrativen Geschäft beteiligt waren. Kriegerische Stämme – hier die Asante und die Fante – hatten einander schon immer erbittert bekämpft. Nun wurden die Gefangenen, aber auch andere missliebige Personen an den Meistbietenden verkauft, in der Regel an die Engländer. Dabei gingen die Schwarzen nicht weniger unmenschlich und grausam mit ihren Landsleuten um als die weißen Händler und Soldaten.
Gyasis wählt eine komplizierte Erzählstruktur für ihren Roman. Kapitelweise wechselnd und immer zur jeweils folgenden Generation springend erzählt sie die Geschichte der Halbschwestern und ihrer Nachkommen, wobei sie immer einen direkten Nachfahren und seine Perspektive in den Mittelpunkt stellt. Das ergibt immer neue Schauplätze und eine Vielzahl von Personen. Ohne den Familienstammbaum am Ende des Buches würde der Leser schnell den Überblick verlieren. Der Verzicht auf eine zentrale Figur und Erzählkontinuität ist auf jeden Fall etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch ist der Autorin ein berührender Roman gelungen, der das unendliche, von der Sklaverei verursachte Leid für den Leser spürbar macht und ihm vor Augen führt, dass die Schwarzen noch heute unter den Folgen leiden. Mich hat der gut recherchierte und hoch interessante Roman überzeugt.
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YAA GYASI, 1989 in Ghana geboren, ist im Süden der USA aufgewachsen. Sie hat Englische Literatur an der Stanford University studiert und einen Abschluss des Iowa Writers` Workshop. Ihr Debüt Heimkehren (DuMont 2017), das in den USA und England wochenlang auf den Bestsellerlisten stand, wurde in über 20 Sprachen übersetzt und ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden, u. a. dem Pen/Hemingway Award. Yaa Gyasi lebt in Brooklyn/New York.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3832198381 |
10-stellige ISBN | 3832198385 |
Verlag | DuMont Buchverlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 22. August 2017 |
Seitenzahl | 416 |
Beilage | mit farbigem Vorsatz und Lesebändchen |
Originaltitel | Homegoing |
Format (L×B×H) | 21,3cm × 14,1cm × 3,5cm |
Gewicht | 565g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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