Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben - auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.
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Käufer-Bewertung: Lesendes Federvieh
Wie wäre das Leben verlaufen, wenn man sich in diesem einen Moment anderes entschieden hätte? Wäre man an dem gleichen Ort wie heute, mit den gleichen Freunden, der gleichen Vergangenheit? Wäre man glücklich in dem Leben, das man sich ausgesucht hat?
Äußerst feinfühlig, lebensklug wie melancholisch nähert sich Matt Haig in „Die Mitternachtsbibliothek“ den Fragen des Lebens, indem er seine Protagonistin Nora ausgehend von der Mitternachtsbibliothek in verschiedene Versionen ihres Lebens eintauchen lässt. Obwohl für mich von den ersten Seiten an klar war, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln würde und ich am Ende tatsächlich recht behalten sollte, so hatte diese Vorhersagbarkeit auch etwas Beruhigendes. Denn jedes Kapitel stimmt auf seine Art nachdenklich, ist es doch gefüllt mit verstrichenen Gelegenheiten voller Bedauern, nie ausgelebten Träumen und letztlich voller Weisheit.
Insbesondere die erste Hälfte ist durchtränkt von schwerer Traurigkeit, lähmender Hoffnungslosigkeit und stummer Resignation beinahe so als läge ein mattierender Filter auf Noras Wahrnehmung. Doch genau jener am eigenen Körper spürbare Schwermut verleiht dieser Erzählung ihre eindrucksvolle Authentizität und Glaubhaftigkeit. Schließlich hat Nora insgeheim mit ihrem Leben abgeschlossen, leidet unter einer schweren Depression und sieht sich beruflich wie privat mit unüberwindbaren Hindernissen konfrontiert. Glaubhafte Heilung benötigt ihre Zeit, die sie in dieser Geschichte bekommt, sodass Noras Reise zu sich selbst inklusive der inneren Entwicklung empfindsam deutlich wird.
„Die Mitternachtsbibliothek“ lotet feinfühlig die Facetten der menschlichen Psyche vor dem Hintergrund getroffener Lebensentscheidungen aus und ist gleichzeitig eine lebensbejahende Ode an das Leben mitsamt seiner Schattenseiten.
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Käufer-Bewertung: Hennie
Nora Seed verzweifelt am Leben. Immer wieder versinkt sie in Depressionen. Ihr scheint nichts zu gelingen. Sie verliert ihre Arbeit und ihre heißgeliebte Katze. Die einzige Freundin lebt weit weg in Australien. Der Bruder ist mit ihr zerstritten. Die Eltern sind tot. Das ist nun genug und sie beschließt sich umzubringen, aber es gelingt ihr nicht zu sterben. Nora erwacht in der Mitternachtsbibliothek und die ihr gut bekannte, freundliche Bibliothekarin Mrs Elms heißt sie willkommen. Die Zeiger der Uhr stehen auf 0.00 Uhr und ab da stehen ihr alle Bücher ihrer möglichen Leben zur Verfügung.
Matt Haig hat auch mit dieser Geschichte wieder ein zauberhaftes Buch erschaffen. Mit einer einfühlsamen Sprache schildert er Noras Seelenlage und ihre tiefe Qual, nicht das richtige Leben zu führen. Das wird besonders deutlich im „Buch des Bereuens“, denn die junge Frau hat viel zu bereuen.
Faszinierend fand ich, wie der Autor seine Hauptfigur in immer neue Lebensläufe eintauchen läßt. Das war für mich sehr ansprechend zu lesen. Er erzählt in einem bildhaften Sprachstil und nutzt dabei Noras Talente für Lebensentwürfe in mehreren Paralleluniversen. Dabei werden tiefgreifende philosophische Fragen aufgeworfen. Wie wäre es, wenn man eintauchen könnte in eigene andere Leben? Hätte man es besser machen können? Macht es Sinn Vergangenes zu bereuen?...
Viele Fragen, auf die es keine Antworten zu geben scheint, die neue Fragen provozieren. Ich sehe eine Anleitung zur Selbsthilfe in der Geschichte. Ob es allerdings depressiven Menschen wirklich hilfreich sein kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
Fazit:
Noch lange nach der Lektüre wirkte die Mitternachtsbibliothek in mir nach. Für mich ein wahres Lesehighlight! Es ist ein fantastisches Buch, dass mit viel Einfühlungsvermögen erzählt wird. Es macht Mut und Hoffnung. Wechsel zum Guten sind zu jeder Zeit möglich. Eine eingeschlagene Richtung kann man ändern, wenn der Weg nicht der Richtige ist.
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Käufer-Bewertung: Kunde
Nora Seed ist depressiv. Alles erscheint ihr so ausweglos und nicht mehr lebenswert. Sie hat beschlossen, dass sie sich das Leben nehmen möchte. Als sie es vollziehen möchte, landet sie in der Mitternachtsbibliothek. Dort bleiben die Uhren immer auf Mitternacht stehen. Jedes Buch dort kann Nora in ein anderes Leben bringen, wo sie dann sieht, was passiert wäre, hätte sie manches anders in ihrem Leben gemacht. Die Frage ist auch, ob sie in einem anderen Leben glücklicher geworden wäre, wenn sie es nicht einmal in ihrem alten geschafft hat.
Matt Haig ist hier ein herausragender Roman gelungen. Für Leute, die selbst depressiv sind, ist das Buch nicht so gut, da sie dadurch noch mehr runtergezogen werden könnten. Die Vorstellung des Buches hat mir sehr gefallen, dass man durch unterschiedliche Bücher in ein anderes Leben kommen kann, um da zu sehen, ob man dort glücklicher gewesen wäre. Der Schreibstil ist sehr flüssig. In Nora konnte ich mich als Leser sehr gut reinversetzen, wie mies ihr es in ihrem alten Leben ging. Man begleitet Nora in die Mitternachtsbibliothek, wie sie in mehren Büchern sich in einem anderem Leben befindet. Ich habe mit Nora sehr mitgefiebert, dass sie wieder in ihr altes Leben zurückkehrt. Meiner Meinung nach hätten diese anderen Möglichkeiten des Lebens von Nora nur etwas ausführlicher beschrieben werden sollen. Leider war es da zum Teil sehr kurz gehalten. Besonders gefallen hat mir der Gedanke der Mitternachtsbibliothek, wo man erfahren kann, was passiert wäre, wenn man anders gehandelt hätte. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt und mir gezeigt, dass jede Entscheidung zu einem selbst dazu gehört.
Sehr schöne Idee der Mitternachtsbibliothek, wo man erfahren kann, was passiert wäre, wenn man andere Entscheidungen im Leben getroffen hätte.
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Käufer-Bewertung: Martje
Der Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig handelt von einer jungen Frau namens Nora Seed. In ihrem Leben ist sie sehr unglücklich. Ihre Katze stirbt, sie wird gekündigt, da der Ladenbesitzer denkt, dass sie die Kunden vergrault, und sie ist alleine. Sie hat das Gefühl, dass da nicht so richtig jemand ist, der sie liebt. Ihr Bruder ignoriert sie, weil er mit Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit gefällt hat, nicht zurechtkommt. Ihr Dad ist enttäuscht von ihr und lässt es sie immer etwas spüren. Sie beschließt, sich das Leben zu nehmen. Sie stirbt aber nicht direkt, sondern kommt in die Mitternachtsbibliothek. Da warten ganz viele verschiedene Leben auf sie, in denen sie Entscheidungen anders gefällt hat als in ihrem eigentlichen Leben.
Was macht das mit Nora Seed? Wird sie in einem von den Leben glücklich werden? Welche Entscheidungen bereut sie so sehr?
Mir gefällt die Idee des Buches sehr gut. Ich finde den Gedankengang sehr spannend und das Ende der Geschichte auch, aber ich finde die Umsetzung nicht so gut gelungen. Das Buch ließ sich schon gut lesen, aber an manchen Stellen fand ich es nicht so spannend und etwas schleppend. Immer wieder hatte man den Anfang der Geschichte, wo sie nicht wusste, wo sie ist usw. Das wurde mit der Zeit etwas langweilig und hat sich etwas gezogen.
Das Cover des Buches fand ich sehr gut gewählt und sehr schön illustriert.
Ich würde das Buch schon weiter empfehlen, da ich die Idee dahinter so gut finde.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
In Noras Leben läuft es nicht mehr rund. Als sie dann auch noch den Job verliert, will sie sich aus lauter Verzweiflung umbringen. Doch statt im Grab landet sie der Mitternachtsbibliothek, in dem Bücher stehen mit vielen möglichen Lebenswege und sie bekommt die Möglichkeit diese auszuprobieren.
Meine Meinung:
Was für ein tolles Buch, dass ich förmlich verschlungen habe. Es ist einfach ein zauberhaftes Buch, dass man einfach genießen kann oder auch als Botschaft verstehen kann. Alles, was wir erleben, macht uns zu dem was wir sind und wir können jederzeit auch dem Leben eine andere Wendung geben. Ich fand es sehr gut geschrieben und zwar in jeglicher Hinsicht. Eine schöne Geschichte, interessante Protagonisten und ein wunderbarer Schreibstil. Ich habe das Buch in weniger als einem Tag gelesen und das will schon was heißen. Ganz klare Leseempfehlung.
Fazit:
Toll!
Käufer-Bewertung: Sara H.
Der Titel des Buches hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Cover ist wunderschön. Der Klappentext hörte sich nach einer einzigartigen Geschichte an. Daher habe ich mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen.
Die Frage nach dem Wenn und Aber ist für uns Menschen gut verständlich und eignet sich gut als Hauptkontext für einen tiefgründigen Roman, aus dem man Lehren ziehen kann.
Der Text ist einfach geschrieben und angenehm zu lesen.
Die Protagonistin ist Nora und ihr Leben ist bedrückend, trist und nicht mit Lebensfreude gefüllt.
Nachdem sie sich das Leben nimmt, kommt sie in die Mitternachtsbibliothek und erhält in dieser „Zwischenstation“ Einblicke in alternative Leben ihrer selbst.
Die Geschichte regt einen zum Nachdenken über das eigene Leben und generell über Entscheidungsfindung an.
Immer wieder werden Zitate großer Persönlichkeiten gennant, nach jeden Ausprobieren eines anderen Lebens von Nora. Die „Weisheiten“ tragen wenig aussagekräftig und wiederholen sich in ihrer Bedeutung. Ihre Stimmung verändert sich stets schlagartig zum Positiven. Ihre mentale Krankheit wird nur sehr oberflächlich behandelt und als „kleiner Makel“ dargestellt, den man mit ein paar Änderungen eliminieren kann. Auch die Aussage des Buches, dass man in einem anderen Leben sein Glück findet, gefällt mir nicht, da dies impliziert, dass das reale Leben keinen Sinn hat und man sowieso nie Glück erfahren kann, ohne die Experimente in der Mitternachtsbibliothek.
Eine gewisse Spannung bestand schon, dennoch fand ich die Umsetzung lückenhaft und ich hätte mir Tiefe in dem Sinne gewünscht, dass Noras Krankheit mehr beleuchtet und die Ursachen hierfür näher beleuchtet werden.
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Käufer-Bewertung: MiB
Wie macht der Typ das bloß? Soviel Lebensklugheit auf unterhaltsame Weise in einen Roman zu gießen! Matt Haig lädt uns Leser*innen in seinem neuen Buch dazu ein, über unser Leben neu nachzudenken - insbesondere bei latent vorhandner Unzufriedenheit. Er führt den Beweis, dass insbesondere die Vorstellung, es müsse das perfekt glückliche Leben geben, die größte Quelle für zunehmende Unzufriedenheit und vielleicht sogar für Lebensüberdruss darstellt. Er stärkt unseren Glauben daran, dass Glück nur da existieren kann, wo auch Traurigkeit seinen Platz haben darf! Ich weiß, das klingt jetzt nach 'Hermann Hesse' mit einem Schuss 'François Lelord', aber was solls - die Frage nach dem richtigen Leben ist immer eine Neuauflage wert! Nora Seed ist unzufrieden mit ihrem Leben und es gibt ne Menge, was sie rückblickend bereut - kein Wunder also, dass die in Richtung Zukunft zu tragende Last eines Tages so schwer ist, dass sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Doch statt zu sterben erhält sie in der 'Mitternachtsbibliothek' die Chance, sich alternative Lebensverläufe auszuwählen und auch auszuprobieren; ganz nach dem Motto 'Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben eine andere Abzweigung genommen hätte?' Nach der Idee des 'Multiversums' gibt es gleichzeitig unzählige Möglichkeiten... Natürlich braucht es zuweilen die lebensbedrohliche Begegnung mit einem Eisbären, um zu merken, wie sehr man dann doch am Leben hängt. Das Ende darf leider nicht verraten werden: Ein wunderbares Buch!
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Käufer-Bewertung: Karenina
Nora will nicht mehr leben. Nach einem Selbstmordversuch findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder - einem Ort zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit in andere Parallelleben zu schlüpfen. Denn jede Entscheidung, die wir treffen, führt uns in ein anderes Leben.
Ein wunderschönes, berührendes Buch. Über Lebensentscheidungen, Bedauern und neue Anfänge. Der Autor lädt uns ein unser eigenes Leben zu überdenken: Was macht uns wirklich glücklich? Worum geht es im Leben eigentlich? Und wäre wirklich alles besser, wenn.... In unserer Gesellschaft ist es nicht immer einfach, den eigenen Weg zu finden und sich sein Glück selber zu definieren. Glaubt man doch oft, den Erwartungen anderer gerecht werden zu müssen.
Ich mag Matt Haig's Schreibstil und die Themen, die er aufgreift. Das Ende war vielleicht etwas zu vorhersehbar, aber gleichzeitig auch das einzige, was gepasst hätte.
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Käufer-Bewertung: Anna625
In Noras Leben ist nichts mehr so, wie sie es mal wollte. Hinter ihr liegen zahlreiche Entscheidungen, die sie im Nachhinein bereut: etwa, dass sie das Schwimmen aufgegeben hat, obwohl sie großes Potenzial hatte. Oder, dass sie aus der Band ihres Bruders ausgetreten ist; dass sie doch nicht Gletscherforscherin geworden ist und dass sie eine Einladung zum Kaffeetrinken ausgeschlagen hat. Schon lange hat Nora mit Depressionen zu kämpfen. Als sie dann auch noch ihren Job verliert und ihr Kater stirbt, weiß Nora: Sie kann das nicht mehr. Sie beschließt, sich umzubringen, indem sie eine Überdosis Tabletten schluckt - und erwacht plötzlich in einer endlosen Bibliothek wieder. Dort trifft sie auf ihre ehemalige Schulbibliothekarin, die ihr eröffnet, jedes der Bücher berge ein alternatives Leben, ein Paralleluniversum, in dem Nora gelandet wäre, wenn sie einzelne Entscheidungen anders getroffen hätte. Nora hat nun die Möglichkeit, in diese Leben hineinzuschlüpfen, so lange, bis sie das Leben findet, das sie sich tief im Inneren wünscht.
Der Gedanke hinter dem Buch gefällt mir ausgesprochen gut - wer hat sich noch nie gefragt, was gewesen wäre, wenn man sich bei dieser einen Sache anders entschieden hätte? Ob man damit auf Dauer nicht glücklicher geworden wäre? Wie das das Leben beeinflusst hätte, wem man dann alles begegnet wäre und wem nicht, wo man dann wohl gerade wäre etc. Schon kleinste Entscheidungen können das Leben enorm beeinflussen. Wäre der Tag gleich verlaufen, wenn ich morgens 10 Minuten früher oder später aus dem Haus gegangen wäre? Wie spannend es wäre, all das herausfinden zu können!
Dennoch hat mich vor allem eines gestört: Nora bekommt zwar die Möglichkeit, einen Einblick in all diese Leben zu erhalten, aber oft sind es nur Kleinigkeiten, die am Ende dazu führen, dass sie sich gegen das jeweilige Leben entscheidet. Sobald sie auf etwas stößt, dass nicht perfekt ist, landet sie wieder in der Mitternachtsbibliothek. Muss denn wirklich alles perfekt sein, damit ein Leben "richtig" für uns ist? Kommt es wirklich darauf an, dass wir mit jedem noch so kleinen Aspekt vollkommen glücklich und zufrieden sind? Diese Botschaft hat mich dann doch ein wenig irritiert.
Gegen Ende des Buches geht dann auch plötzlich alles ganz schnell - die Ausführlichkeit, mit der Haig zuvor die verschiedenen Leben beschrieben hat, geht plötzlich verloren und es wirkt auf mich so, als habe er das Ganze nun möglichst schnell zu Ende bringen wollen. Es wird plötzlich hektisch und chaotisch und das Buch endet recht abrupt.
Aber ich will mich nicht nur beschweren, über weite Strecken hat mir das Buch trotz allem gut gefallen, es bietet auf jeden Fall viel Stoff zum Nachdenken. Da Nora in ihrem Ursprungsleben Philosophie studiert hat, finden auch einige Philosophen wie insbesondere Thoreau, aber auch Russell, Platon oder Aristoteles Eingang in die Geschichte. Das Buch lässt sich sehr angenehm und zügig lesen und ist trotz der zugrundeliegenden Thematik Depression und Selbstmord sehr humorvoll geschrieben.
Insgesamt ein schönes Buch, das mich aber nicht vollkommen überzeugen konnte.
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Käufer-Bewertung: dj79
Matt Haig hatte mich 2018 mit seinem Roman „Wie man die Zeit anhält“ unendlich begeistert. Seine Betrachtungsweise des Übernatürlichen zog mich magisch an, war sehr faszinierend für mich. Mit einer ähnlichen Erwartung startete ich mein Leseerlebnis mit seinem neuen Werk, „Die Mitternachtsbibliothek“.
Nora Seed macht das Leben überhaupt keinen Spaß mehr. Nachdem die sozialen Kontakte ihrer Schulzeit in alle Welt zerstreut sind, verliert sie ihren Job im Plattenladen. Als dann noch ihre Katze stirbt, empfindet sie nur noch Einsamkeit und Verzweiflung. Ihr Leben scheint lediglich eine Aneinanderreihung von verpassten Chancen und falschen Entscheidungen zu sein, die reinste Qual. Nora beschließt, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Statt ins Jenseits hinüber zu driften, landet Nora Seed in der Mitternachtsbibliothek, wo sämtliche alternative Leben als Bücher in den Regalen stehen.
In dieser Ebene zwischen Leben und Tod wartet Matt Haig mit philosophischen Gedanken auf. Was braucht ein Leben, um lebenswert zu sein? Kann es Glück ohne Unglück geben? Welchen Preis sollte man bereit sein zu zahlen, um seine Ziele zu erreichen? Was will man eigentlich wirklich? Tut man das, was man tut, weil es von einem erwartet wird oder weil es tatsächlich dem eigenen Wunsch entspricht? Der Autor verpackt diese Fragen in die potenziellen Leben der Protagonistin. Die Beantwortung überlässt er weitestgehend den Leser*innen. Dennoch gibt er Denkanstöße zur Orientierung in unserem modernen Leben, das uns schier unendliche Möglichkeiten bietet, die aber unmöglich alle nutzbar sind. Man muss sich eben entscheiden, zwischen Alternativen abwägen, Fehler machen.
Was thematisch komplex klingt oder vielleicht ein bisschen nach Selbsthilferatgeber, liest sich trotzdem sehr angenehm, so wie ich es eben von einem Roman erwarte. Die verschiedenen Leben, die Nora Seed durchwandert, knüpfen geschickt an die Informationen, die uns vor ihrem Suizidversuch präsentiert worden sind, an. Der Autor schreibt dicht an der bekannten Realität entlang, wodurch ich auch recht unwahrscheinlichen Alternativen Glaubwürdigkeit zugestehen konnte. Matt Haig bedient sich einer ansprechenden, nicht zu anspruchsvollen Sprache. Dadurch entstand eine Wohlfühlatmosphäre, in der ich mich gern mit seinen Gedanken beschäftigt habe. Besonders mochte ich die Parallelen zum Schachspiel, die vergleichend an einigen Stellen eingeflossen sind, sowie die Einbindung des Gedankenexperiments Schrödingers Katze.
Insgesamt hat mir „Die Mitternachtsbibliothek“, die sich irgendwo zwischen Glaube und Quantenphysik bewegt, sehr gut gefallen. Wieder war das nicht greifbare Übernatürliche, hier die Sphäre zwischen Leben und Tod, überaus interessant für mich. Gern empfehle ich den Roman weiter.
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Käufer-Bewertung: Sophie H.
Für mich war „Die Mitternachtsbibliothek“ das erste Buch von Matt Haig und ich war hellauf begeistert!
Nora befindet sich in einer depressiven Phase. Sie hat das Gefühl, ihr Leben völlig vergeigt zu haben, weil sie an entscheidenden Weggabelungen die falsche Entscheidung getroffen hat. Als dann noch ihr Kater ums Leben kommt und Nora denkt, dass sie selbst zu blöd ist, um sich richtig um eine Katze zu kümmern, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung: Sie versucht sich das Leben zu nehmen. Doch das klappt nicht. Nora findet sich in einer Bibliothek wieder und trifft dort auf ihre ehemalige Schulbibliothekarin Mrs. Elm. Nora erfährt, dass sie die Möglichkeit hat, alle Entscheidungen, die sie in ihrem Leben bereut hat, rückgängig zu machen und das Leben zu leben, das sie gelebt hätte, wenn sie sich damals anders entschieden hätte. So schlüpft Nora in ihre verschiedenen Leben und landet jeweils in einem Paralleluniversum. Dort muss sie sich erst einmal zurechtfinden, was viele komische Situationen heraufbeschwört. Doch schon nach kurzer Zeit muss Nora erkennen, dass jedes noch so tolle Leben auch seine Schattenseiten hat.
Das tolle, ansprechende Cover und der schöne Vorsatz sind für den Inhalt sehr passend gestaltet. Der Schreibstil von Matt Haig ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Sehr gut haben mir die recht kurzen Kapitel gefallen, weil man so auch zwischendurch schnell mal ein paar Seiten lesen kann. Das Buch ist kein seichter Roman, aber will auch nicht als Ratgeber verstanden werden. Es ist anspruchsvoll und gespickt mit philosophischen Zitaten, die sehr gut zum Inhalt des Buches passen. Auch die tiefgründigen Gespräche mit Mrs. Elm zwischen den einzelnen Reisen haben mich sehr angesprochen. Ich hatte befürchtet, dass mich das Ende des Buches ratlos zurücklässt, aber auch dieses ist Matt Haig überzeugend gelungen! Insgesamt hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt. Ich denke, dieses Buch wird mich noch lange gedanklich beschäftigen und begleiten. Wer Anspruchsvolles nicht scheut, dem kann ich es nur wärmstens empfehlen!
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Käufer-Bewertung: La Calavera Catrina
„Ich war in Gedanken gerade woanders - worüber haben wir noch mal gesprochen?“
Zwischen Leben und Tod - dieser Roman lädt zu vergnüglichen Experimenten mit den unendlichen Möglichkeiten der eigenen Vorstellungskraft ein.
„Wir alle haben die Wahl. (…) Es gibt so etwas wie einen freien Willen“, sagt einer der Protagonisten zu Beginn und seine Worte brutzeln wie Grashalme unter dem Vergrößerungsglas, denn schnell wird klar: Manchmal hat man keinen freien Willen mehr. Matt Haig schreibt philosophisch von einem Leben tiefer Verzweiflung, von Einsamkeit und Depressionen, die jeden hoffnungsvollen Gedanken unter sich begraben, und der Angst, geliebte Menschen, und sich selbst, zu enttäuschen. Mithilfe berühmter Zitate erzählt Haig auf inspirierende Weise, obwohl das Thema durchaus deprimiert. Es beginnt mit einer erschütternden Nachricht, bei einer Schachpartie in der Bibliothek, die Noras Leben völlig durcheinander bringt. Seit diesem schicksalhaften Tag, packt sie immer mehr die Lebensangst. Neunzehn Jahre später kommt der Tag, an dem einfach alles schief läuft und der sehnsuchtsvolle Tod zur verlockenden Erlösung wird. Doch statt zu sterben, findet sie sich in dieser besagten Bibliothek wieder, in der sie einst Schach spielte, voller Bücher, die ihr unendliche Versionen ihres Lebens zeigen, wie es hätte sein können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. „Die Wissenschaft sagt uns, dass die Grauzone zwischen Leben und Tod ein geheimnisvoller Bereich ist.“
Die Kapitel sind sehr kurz - anfangs manchmal nur zwei Seiten - und tragen eine Kapitelüberschift, die Handlungsschwerpunkte in Aussicht stellt. Das hat mir gut gefallen, weil es eher ungewöhnlich ist. Die Kapitel, in denen Nora mit der Bibliothekarin Mrs Elm spricht, sind vor allem philosophisch, tiefgründig und therapeutisch. Hier entsprangen die Schach-Metaphern, die ich sehr mochte. Es sind die Herausforderungen, in die Nora geworfen wird, die das Buch interessant machen. Sie wird einfach in das jeweilige Leben katapultiert - ihr fehlt jegliches Vorwissen. Man fragt sich unweigerlich, wie man selbst entscheiden würde. Ich konnte einige Impulse für mich mitnehmen. Allerdings fand ich nicht jede dieser Paralleluniversen gelungen und manche davon waren besonders vorhersehbar und klischeehaft - aber glücklicherweise bin ich mit dem Ende sehr zufrieden. Der Anfang der Geschichte war logischerweise etwas schwermütig, weshalb ich schwieriger in die Geschichte fand - das hat sich aber schnell gegeben. Den Rest des Buches habe ich fast am Stück weggelesen.
Fazit: Eine therapeutische Reise, in die Viele-Welten-Interpreation der Quantenphysik - inspirierend, philosophisch und lehrreich zugleich. Faszinierendes Thema und das perfekte Mutmach-Buch für schwere Zeiten.
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Käufer-Bewertung: Tintenherz
Das dunkelblaue Cover mit den glitzernden Sternen und dem beleuchteten und nach oben offenen Gebäude spiegelt die Handlung des Buches super wider.
Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und der Text ist in kurze Kapitel unterteilt.
Nora Seed, Mitte 30, ist einsam, todessehnsüchtig und leidet unter Depressionen. Sie will ihrem Leben ein Ende bereiten, da sie von niemandem gebraucht wird und landet in einer Zwischenwelt: Der Mitternachtsbibliothek. Dort wird sie durch die Bibliothek geführt, um Einblicke in verschiedene Leben zu bekommen, die sie hätte leben können.
Nora steht sich selbst im Weg. Ihr fehlt die Ausdauer im Leben. Sie versucht sich zu akzeptieren und ist verzweifelt und ängstlich. Der Leser ist gespannt, welchen Weg sie einschlägt.
Der Handlung ist gut zu folgen. Sie ist zwar etwas verrückt, aber sehr philosophisch mit einem Lerneffekt. Das Buch zeigt auf, worauf es im Leben ankommt und lässt den Leser nachdenklich zurück.
Fazit:
Eine interessante Variante über die Überwindung von Lebensängsten!
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Käufer-Bewertung: Hortensia13
Nora Seed sieht keine Zukunft mehr vor sich. Zwischen Leben und Tod landet sie in einer unendlich grossen Bibliothek, die alle Bücher beinhaltet, die ihr Leben hätten sein können. Solange es Mitternacht bleibt, kann Nora alle Lebenswege ausprobieren, ob sie glücklicher gewesen wäre, wenn sie an einer Stelle eine andere Entscheidung getroffen hätte. Doch wird man am Ende glücklicher, wenn alles perfekt zu sein scheint?
Der Autor Matt Haig hat sich in diesem Roman einem Thema angenommen, dass viele beschäftigt. Was würde passieren, wenn ich eine Entscheidung im Leben anders getroffen hätte? Das Lesen dieser Geschichte lässt den Leser über sein eigenes Leben nachdenken. Was bereut man im Leben? Gibt es wirklich das perfekte Leben? Oder ist man selbst des Glückes Schmid? Das Buch fand ich daher sehr philosophisch anregend. Auch wenn sich kleine Passagen wiederholen (es geht ja immer um das Leben von Nora), fand ich den Schreibstil tiefsinnig und doch flüssig zu lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 7 Sterne.
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Käufer-Bewertung: Wortschätzchen
Die Welt der Mittdreißigerin Nora Seeds gerät aus den Fugen und das macht sie so schwach, dass sie beschließt, nicht mehr leben zu wollen. Auf dem Weg ins Jenseits landet sie in der Mitternachtsbibliothek. Hier trifft sie auf die Bibliothekarin ihrer Schulzeit, Louise Elm. Diese erklärt ihr, dass sie in dieser Bibliothek die Bücher ihrer nicht gelebten Leben findet. Jede Entscheidung, die man trifft, führt zu einem anderen Parallel-Leben im Universum. Nora hat nun die Möglichkeit, in jedes dieser Leben zu schlüpfen, um zu einer endgültigen Entscheidung zu gelangen und das Leben zu leben, das perfekt für sie ist. Nora ist fasziniert und weiß gar nicht, wo sie anfangen soll …
Matt Haig hat eine wunderbare Gabe, völlig unrealistische Dinge so zu erzählen, dass sie möglich werden. Man versinkt in seinen Romanen geradezu. Er zeichnet mit Worten herrliche Bilder, lässt neue Welten entstehen und geht sogar noch darüber hinaus, lässt das Universum wachsen und den Leser darin reisen.
Nora ist mir von Anfang an sympathisch und ebenso schnell geht es mir ans Herz, wie unglücklich sie ist. Dabei empfinde ich kein Mitleid, denn das wäre unpassend. Aber in mir ist der Wunsch, Nora zu helfen, glücklich zu werden. Sie auf den Reisen durch ihre möglichen Leben zu begleiten ist sehr aufschlussreich und lässt mich über mich selbst vieles lernen. Auch die Sicht auf mein eigenes Leben wurde durch Matt Haigs Roman und seine wunderbare Protagonistin Nora – aber auch durch Mrs Elm – verändert. Das muss ein Autor erst mal schaffen!
Die Personen, denen Nora in ihren unterschiedlichen Leben begegnet, bereichern ebenfalls. Jede einzelne trägt dazu bei zu beeinflussen, welche Entscheidung Nora am Ende trifft. Viele Stellen sind herzergreifend traurig, aber es gibt, wie im wahren Leben, auch viel Freude und Spaß, Gefühle jeglicher Art und insgesamt eine Menge Arbeit.
Die einzelnen Aufenthalte in den Leben sind teils extrem kurz, doch das genügt völlig. Viel längere Schilderungen hätten mich nur gelangweilt. Ab einem gewissen Punkt hatte ich sogar das Bedürfnis, Nora mitteilen zu dürfen, dass sie in diesem gewählten Leben, das sie gerade probiert, nicht wirklich gut aufgehoben ist. Nach und nach erkennt der Leser, welches Leben Nora wählen sollte und ab da ist es spannend zu beobachten, ob sie diese Erkenntnis auch haben wird.
Ein Hauptthema ist Reue. Wie Haig dies behandelt, zeigt, dass er dieses Gefühl sehr gut kennt und weiß, wie sehr es einen fesseln, ausbremsen, blockieren und vor allem deprimieren kann. Wie man loszulassen lernt und sich selbst verzeiht und eine neue Chance gibt, davon handelt dieses Buch auf wunderbare, zauberhafte und unendlich liebenswerte Art. Dass er selbst gegen Depressionen ankämpft, macht ihn quasi zum Experten auf diesem Gebiet. Umso wunderbarer ist es, wie viel Kraft und Mut er mit diesem Buch zu machen imstande ist.
Ein liebenswertes Buch, das tief unter die Haut und mitten ins Herz geht und da ganz lange nachhallt! Ganz klare sieben Sterne von mir und mein Januar-Highlight.
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Käufer-Bewertung: chipie
Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich las, dass Matt Haig ein neues Buch veröffentlicht! Die Mitternachtsbibliothek ist nach „Wie man die Zeit anhält“ mein zweites Buch von diesem außergewöhnlichem Autor und als ich den Klappentext gelesen habe, war es um mich geschehen. Auch das Cover ist einfach bezaubernd und ich finde es wunderschön, wie der Schutzumschlag glitzert. In diesem Werk geht es um Nora Seed, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht. Mehr noch, sie wünscht sich zu verschwinden, einfach nicht mehr da zu sein und versucht, sich das Leben zu nehmen. Doch anstatt tot zu sein, findet sie sich in einer Bibliothek wieder. Und dort hat sie plötzlich die unfassbare Möglichkeit herauszufinden, was alles passiert wäre, wenn sie im Leben andere Entscheidungen getroffen hätte. Jedes einzelne Buch bringt sie in ein anderes Leben und sie kann sich unendlich ausprobieren. Findet sie in einem der Bücher ihr Wunschleben? Kann man überhaupt in einem anderen Leben glücklich sein, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe das Buch gerade beendet und es hat mich tief berührt. Schon immer hat mich dieser „Butterfly Effect“ fasziniert… die unendlichen Möglichkeiten, die sich einem im Leben auf tun. Dieses „was wäre wenn“. Auch wenn ich nicht an meinen eigenen Entscheidungen zweifle und alles nochmal genauso machen würde: Dieses Thema hat etwas Fesselndes. Und Matt Haig hat in seinem Buch diesen Bereich so unglaublich berührend beleuchtet. Nora Seed habe ich von der ersten Seite gemocht und der Autor hat mit ihr eine total authentische Figur geschaffen. Ihre Verzweiflung ist in jeder Silbe zu spüren und ich konnte mir richtig vorstellen, Nora wirklich zu kennen. Sie ist Mensch durch und durch und ich habe sie so wahnsinnig gerne auf ihrem Weg begleitet. Ich hatte ständig das Gefühl, Nora Seed könne auch in meinem Umfeld existieren. Dieses Buch ist nur 320 Seiten dünn, hat teilweise extrem kurze Kapitel und normalerweise lese ich so ein Buch in einem Rutsch durch. Dies ging aber mit der Mitternachtsbibliothek nicht, denn diese Geschichte ist so berührend, so tief, dass ich manche Kapitel erst sacken lassen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei irgendeinem anderen Buch so oft innehalten musste. Schon in „Wie man die Zeit anhält“ fiel mir Matt Haigs melancholischer Schreibstil auf und dies ist auch hier der Fall. Ich liebe seine Art zu schreiben einfach! Er versteht es meisterhaft, seine Leser nachdenklich zu stimmen… Seiten im Leben aufzuzeigen, an die man vor lauter Alltag gar nicht mehr denkt und tief in einem verschüttet sind. Er zeigt auf eine wahnsinnig empathische Art und Weise auf, was im Leben wirklich wichtig ist. Nora Seed wird vielen Lesern eine gute Freundin werden, aber nicht nur sie ist eine bedeutende Figur in diesem Buch. Nein, auch die Bibliothekarin Mrs Elm ist mit Tiefe und einem „Wohlgefühl“ von Matt Haig gezeichnet worden. Sie habe ich ebenso wie Nora sofort ins Herz geschlossen und ich wünsche jedem im Leben eine Mrs Elm.
Fazit:
Dieses Buch hat die Kraft, Leben zu ändern. Ich habe selten ein Buch gelesen mit dieser Art der Tiefe und ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen! Lasst euch verzaubern von Nora Seed und der Mitternachtsbibliothek, die so viel in euch bewegen kann. Für mich gehört dieses Werk definitiv zu meinen Herzensbüchern! DANKE Matt Haig!
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: raschke64
Nora ist an einem Tiefpunkt angekommen: Job verloren, Nebenjob verloren, Katze tot … alles kommt zusammen. Und dabei fühlt sie sich eigentlich ihr ganzes Leben lang schon als Verliererin. Sie singt nicht mehr in der Band, sie hat keinen Kontakt mehr zu Freunden und Bruder, sie ist nicht Olympiasiegerin im Schwimmen geworden, nicht nach Australien ausgewandert. Sie ist immer nur „nicht“. Und davon hat sie jetzt genug und begeht Selbstmord. Doch sie landet in einer Art Zwischenwelt – in der Mitternachtsbibliothek. Dort trifft sie ihre Schulbibliothekarin wieder und darf alle ihre versäumten Leben nachholen und ausprobieren.
Die Frage „Was wäre wenn …“ hat sich wohl schon jeder mal gestellt. Eine andere Entscheidung im Leben und es wäre ganz anders ausgegangen. Hier nun werden die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt und man stellt fest: auch in der schönsten Vorstellung ist man oft dann wirklich nicht zufrieden. Immer ist da irgendein ein Stück, was nicht passt, nicht glücklich macht. Statt dessen sollte man aus dem, was man hat, das beste machen und da ist es egal, ob man Olympiasieger wird oder einfach nur glückliche Hausfrau. Es muss zu einem selbst passen. Ich finde das als sehr wichtig. Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und die Unzufriedenheit mit Veränderungen ändern. Also rein inhaltlich gibt es für mich für das Buch die volle Punktzahl.
Aber auch handwerklich: das Buch ist gut lesbar. Kurze Kapitel mit den verschiedenen Leben, kleineren Zwischenkommentaren. Auch mit vielen philosophischen Anregungen und Gedanken. Nachvollziehbar und allgemeinverständlich.
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Käufer-Bewertung: bine525
Das anfangs eher traurig auf mich wirkende Buch hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt und mir gezeigt, dass viele unterschiedliche Facetten im Leben eines Einzelnen einfach dazugehören.
Als die depressive Nora Seed sich zum Selbstmord entschliesst, hätte ich das Buch fast zur Seite gelegt da es sich einfach unglaublich traurig anfühlt. Doch in der Hoffnung dass sich vieles im Leben doch zum Guten wendet habe ich dennoch weiter gelesen.
Das Buch gibt Hoffnung das sich zum Schluss alles zum Guten wendet, auch wenn nicht alles im Leben aus Sonnenschein und wunderschönen Tagen besteht, denn Hell und Dunkel, Schön und Nichtschön ergänzt sich einfach wie Yin und Yang im Leben und einfach dazugehört ob man will oder nicht. Am Tag ist es einfach hell und Nachts wird es dunkel, und nur die Hoffnung auf eben genau diese Regelmässigkeit hält uns doch ehrlich gesagt alle am Leben. Bis zum Tod, aber auch das gehört zum Leben aber die Zeitspanne dazwischen können wir zwar verkürzen aber sicher nicht verlängern.
Jedes Leben hat sein Plus und sein Minus und genau das ist in diesem Roman auf wunderschöne Weise beschrieben und gibt Hoffnung.
Der Lebensweisheitsroman ist nicht gerade leichte Kost, aber am Ende wird er nicht schwer im Magen liegen und dennoch eine Zeit brauchen um richtig verdaut zu werden.
Meiner Meinung nach eignet sich dieses Buch sehr gut auch als Geschenk für Menschen die mit dem Leben hadern und Zuspruch brauchen.
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Käufer-Bewertung: Sina2608
Wüsstet Ihr gerne, was wäre, wenn ihr zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben eine andere Entscheidung getroffen und einen anderen Weg eingeschlagen hättet?
In Matt Haigs neuem Roman 'Die Mitternachtsbibliothek' geht es um Nora und genau um diese Fragen.
Nora ist unglücklich, leidet an Depressionen und fühlt sich ungebraucht. Da sie denkt, alle sind ohne sie besser dran, beschließt sie sich das Leben zu nehmen und landet daraufhin in der Mitternachtsbibliothek- hier hat man- zwischen Leben und Tod, die Möglichkeit in die Leben einzutauchen, die entstanden wären, wenn man eben zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen hätte.
Und so beginnt Noras Reise durch ihre alternativen Leben.
Sie erkennt nach und nach, dass auch die Alternativen, die so attraktiv zu sein scheinen, Haken haben und lernt, dass man nicht alles bereuen sollte, sondern möglicherweise die Perspektive der Betrachtung ändern sollte.
Irgendwann auf dieser Reise merkt Nora, dass sie gar nicht sterben will und sucht fortan nach einem für sie lebenswerten Leben...
"Man sollte die Bedeutung nebensächlicher Dinge nie unterschätzen."
Ganz nach diesem Motto baut Matt Haig baut viel Philosophisches ein und wirft dadurch Fragen auf, die nicht nur Nora, sondern auch uns als Leser ans Nachdenken bringen. Haigs Schreibstil gefällt mir sehr gut und er nimmt mich schnell mit in die Geschichte- und dies blieb über das ganze Buch so.
"Man sollte die Bedeutung nebensächlicher Dinge nie unterschätzen."
Die Mitternachtsbibliothek ist tatsächlich kein gemütliches Buch, denn Noras Stimmung und ihre Depressionen spürt der Leser ganz besonders in der ersten Hälfte merklich, erst zur Mitte hin ändert sich dies, durch Noras neuentdeckten Lebenswillen.
Mir hat das Buch sehr gefallen und es war mit Sicherheit nicht das letzte, was ich von Matt Haig gelesen habe.
Übrigens finde ich, dass das Buch auch optisch einiges hermacht- es hat ein tolles Cover- aber noch viel schöner ist der Bucheinband gestaltet- wenn man den Umschlag entfernt, trifft man auf einen Sternenhimmel- wie schön ist das denn bitte?
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Matt Haig, Jahrgang 1975, ist ein britischer Autor. Seine eigenen Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen sind auch stets ein zentrales Thema in seinen Büchern. Zuletzt sind von ihm die Romane "Ich und die Menschen" (2014), "Wie man die Zeit anhält" (2018) und "Die Mitternachtsbibliothek" (2021), sowie die Sachbücher "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" (2016) und "Mach mal halblang" (2019) erschienen. Matt Haig lebt mit seiner Familie in Brighton.
Sabine Hübner übersetzt seit 1989 Sachbücher, Belletristik und Lyrik, u.a. von Mark Haddon, Michael Frayn und Edward St. Aubyn.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3426282564 |
10-stellige ISBN | 3426282569 |
Verlag | Droemer HC |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 1. Februar 2021 |
Seitenzahl | 318 |
Originaltitel | The Midnight Library |
Format (L×B×H) | 21,1cm × 13,4cm × 3,5cm |
Gewicht | 461g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Unsere Warengruppen | Belletristik - Romane & Erzählungen |
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Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
DANKE, dass es noch engagierte Leute gibt, die über den eigenen Tellerrand denken, die auch noch eine Alternative bieten, zu etwas, das ich immer mit schlechtem Gewissen genutzt habe. Ich hoffe, dass ihr immer bekannter werdet!
L. F. aus Ingolstadt
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.
Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Vielen Dank für die tolle Alternative zu amazon!
Johannes Wagner