Fünf Generationen zwischen Deutschland und Russland: Alexander Osang schreibt den Roman des 20. Jahrhunderts.
Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen - hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat? Mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen.
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Käufer-Bewertung: raschke64
Russland im Februar 1905. Der Vater von Elena wird von einem wütenden Mob hingerichtet. Er hat sich gegen den Zaren aufgelehnt und mehr zufällig Reformen gefordert. Die Mutter flieht mit Elena und deren Bruder in die nächstgrößere Ortschaft. Elena ist zweieinhalb. Bald hat sie einen Stiefvater, lernt ihren deutschen Ehemann kennen und zieht Mitte der 1930er Jahre nach Berlin. Später geht sie zu den Schwiegereltern nach Schlesien. Inzwischen hat sie fünf Töchter und als der zweite Weltkrieg zu Ende ist, muss sie fliehen. Eine Tochter ist im Krieg gestorben. Die anderen lässt sie in Bayern bei Bauern zurück und sie selbst geht wieder nach Berlin
Das Buch soll eine große Familiengeschichte sein. Doch ehrlich gesagt, lässt sie mich ziemlich verwirrt zurück. Die Geschichte wird in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit erzählt. Einmal von Elena selbst, dann auch von ihrem Enkel Konstantin. So ziemlich niemand in der Familie ist irgendwie sympathisch. Die Enkelgeneration bekommt nichts auf die Reihe, ihre Mütter sind untereinander zerstritten und ziemlich gehässig, Elena als Oma erzählt sich ihre Geschichte, wie sie sie gerade braucht und wie sie ihr passt. So bleibt man als Leser mit vielen ungeklärten Fragen zurück, die Geschichten passen irgendwie nicht wirklich zusammen.
Man weiß am Ende überhaupt nicht mehr, was ist Wahrheit, was ist erfunden. Darüber habe ich mich stark geärgert.
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Käufer-Bewertung: Pedi
Es reicht für mehr als ein Leben, was Elena Silber, geborene Jelena Krasnow, im Verlauf des 20. Jahrhunderts an Erfahrungen macht. Angelehnt an das Schicksal seiner eigenen Großmutter erzählt Alexander Osang in seinem für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 nominierten Roman „Die Leben der Elena Silber“ davon.
Geboren 1902 im russischen Gorbatow, früh Halbwaise und mit ihrer Mutter und dem älteren Bruder auf der Flucht vor den zaristischen Mördern ihres Vaters, dann in der Sowjetunion Tochter eines bolschewistischen Märtyrers, Ehefrau eines deutschen Textilingenieurs in Niederschlesien, Mutter von fünf Töchtern, nach dem Krieg alleinerziehend, da der Mann spurlos verschwand, und auf der Flucht nach Westen.
Auf einer zweiten Erzählschiene Konstantin, der Enkel, mäßig erfolgreicher Filmemacher und recht orientierungslos im Berlin des Jahres 2017 begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit der Großmutter und das eine oder andere Familiengeheimnis.
Klingt jetzt nicht besonders originell, ist aber sehr gut konstruiert und erzählt, interessant und aufschlussreich und hätte für meinen Geschmack durchaus den Sprung auf die Shortlist verdient gehabt.
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Käufer-Bewertung: MiB
Auf den knapp über 600 Seiten ist Alexander Osang ein großer Wurf gelungen. Als Kriegsenkel bgibt er sich - wohl durch die eigene Familiengeschichte inspiriert - in seinem Roman auf die Suche nach der Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen. So ergründet der Protagonist Konstantin Stein, Filmemacher, die Geschichte seiner Familie, in der Hoffnung auf einen Filmstoff, dabei ausgehend von seiner russischen Großmutter Jelena, deren Name im Verlauf immer mehr Buchstaben verliert: So wird aus Jelena Elena und schließlich Lena. Parallel zur Mehrung des Wissens über die Vergangenheit der Familie vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis ins Jahr 1990 verliert Konstantins Vater demenzbedingt zunehmend seine Erinnerung. Wir lernen zudem eine weitere Form des Vergessens kennen. Wir erfahren, wie Elena unerträgliche Erinnerungen durch Verdrängung dem Vergessen anheimgibt. "Die Menschen erinnern sich nur an das, was in ihre Lebensgeschichte passt." Es ist fantastisch beschrieben, wie sich bei Elena mit dem Näherrücken des Todes die Erinnerungen dann doch wieder einstellen und die Gegenwart nicht mehr der zentrale Orientierungspunkt ist. Insgesamt ein sehr vielschichtiges Buch über das Erinnern und das Vergessen, über das Begreifen der eigenen Familiengeschichte als einer Entdeckungsreise die versöhnen kann. Unbedingt lesenswert!!!
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Käufer-Bewertung: begine
Der Journalist und Schriftsteller Alexander Osang schreibt seinen Roman „Die Leben der Elena Silber“ wunderbar flüssig.
Es gibt zwei Erzählebenen, die Vergangenheit und die Gegenwart.
Der Roman spielt ab Anfang des 20. Jahrhundert in einer kleinen Stadt in Russland. Elena ist noch jung als ihr Vater der Revolutionär Victor hingerichtet wird. Später wird ein Gedenkstein für ihn errichtet.
Elena heiratet einen Deutschen, den Robert Silber. So kommt sie mit ihren Töchtern 1936 mach Berlin. Das Leben spielt ihr ordentlich mit. Vor ihren Töchtern hält sie einige geheim.
2017 macht sich ihr Enkel Konstantin auf den Weg der Familiengeschichte nach zu forschen.
Er versucht seine Tanten und seine Mutter wieder zusammen zu bringen Dann sucht er nach den Verwandten seines Großvaters. Zum Schluss fährt er sogar nach Russland in die Heimat seiner Großmutter.
Ich konnte Elenas Aktionen nicht immer gut heißen, aber sie hatte es meistens ziemlich schwer. Das Schicksal Elenas und ihrer Töchter berührt.
Der Autor hat einen einfühlsamen Schreibstil.
Er versteht es einen Sog hinein zu legen. Der Roman ist eine empfehlenswerte Lektüre.
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Käufer-Bewertung: buch7 Kunde
Ein schweres Schicksal, aufgefächert und lebendig erzählt.
Elena ist zweieinhalb Jahre alt, als ihr Vater als angeblicher Wiederständler brutal zusammengeschlagen und letztendlich vom wütenden Mob hingerichtet wird. Die Familie hat nur wenig Zeit, so schnell wie möglich den Hof zu verlassen. Denn die Mörder wollen keinen übrig lassen, der sich am gewaltsamen Tod des Vaters rächen könnte. dreizehn Jahre später kehrt die Mutter mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Elena, einem weiteren Kind und dem neuen Ehemann zurück, in der Hoffnung von der Dorfgemeinschaft reuevoll und ehrerbietig empfangen zu werden. Doch allein das Schweigen herrscht unter den übrig gebliebenen.
Elena hat noch die Stimme ihres geliebten Vaters im Gedächtnis jedoch kann sie sich weder auf den damals fluchtartig verlassenen und nun wieder "eroberten" Ort ihrer Heimat, noch den Stiefvater wirklich einlassen. Und doch verarbeitet sie intensiver als die Mutter, deren Gefühlsregungen auf ein Minimum reduziert sind.
Die Erkundung Elenas Schicksal, wird vom Autor später dem Enkelsohn "in die Hände gelegt". Dieser versteht seine eigene Mutter erst nicht, wie sie handelt, wie sie sich ausdrückt. Ein ständiges Konfliktpotential herrscht zwischen den beiden. Der Vater ist dement und verliert den Bezug zum Jetzt. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt. Nur so kann der Sohn verstehen.
Mir hat der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist sehr dick, liest sich aber flüssig. Nichts wird verkompliziert. Aber es gelingt dem Autor Momente so auszudehnen, dass ich als LeserIn das Gefühl bekomme mittendrin zu sein und die Ereignisse förmlich vor mir ablaufen sehe. Eine Prise (bitterer) Humor ist trotz aller Tragik auch eingestreut.
Ein tolles Buch welches ich unbedingt empfehlen möchte, nicht nur Lesern, welche ihre eigene Familiengeschichte ergründen wollen.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt: Lena hat es nicht leicht im Leben. Ihr Vater wird in Russland als Revolutionär hingerichtet, sie heiratet einen Deutschen, folgt diesem nach Berlin und Schlesien, muss nach dessem Verschwinden die vier Töchter allein durchbringen und hat es dadurch schon sehr schwer. Fast 20 Jahre nach Lenas Tod will ihr Enkel Konstantin die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen. Meine Meinung: Was für ein gewaltiger Roman und dass meine ich nicht nur in Bezug auf die gewaltige Anzahl der Seiten des Buches. Es ist ein wortgewaltiges Buch, die Geschichte ist fesselnd und teilweise schon ziemlich bedrückend. Man möchte mit Jelena sicherlich nicht tauschen. Besonders lebendig wird das Buch natürlich auch durch die Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Obwohl das Buch teilweise schon schwere Kost ist, ist es dennoch gut lesbar, da es ein angenehmen Schreibstil hat, der einen durch die doch vielen Seiten trägt. Fazit: Wortgewaltig und intensiv.
Alexander Osang, geboren 1962 in Berlin, studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete nach der Wende als Chefreporter der Berliner Zeitung. Für seine Reportagen erhielt er mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. Alexander Osang schreibt heute für den ›Spiegel‹ aus Tel Aviv, davor lebte er in Berlin und acht Jahre lang in New York. Sein erster Roman ›die nachrichten‹ wurde verfilmt und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Grimme-Preis, ausgezeichnet. Im S. Fischer Verlag und Fischer Taschenbuch Verlag sind darüber hinaus die Romane ›Comeback‹, ›Königstorkinder‹, ›Lennon ist tot‹ und ›Die Leben der Elena Silber‹ erschienen, die Reportagenbände ›Im nächsten Leben‹ und ›Neunundachtzig‹ sowie die Glossensammlung ›Berlin - New York‹.
Literaturpreise:
Theodor-Wolff-Preis 1995
Egon-Erwin-Kisch-Preis für die beste deutschsprachige Reportage 1993, 1999 und 2001
Reporter des Jahres 2009
TAGEWERK-Stipendium der »Guntram und Irene Rinke Stiftung« 2010
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3103974232 |
10-stellige ISBN | 310397423X |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 14. August 2019 |
Seitenzahl | 624 |
Format (L×B×H) | 21,8cm × 14,9cm × 4,0cm |
Gewicht | 750g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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