J. M. Coetzees großer Roman »Die Kindheit Jesu« ist ein dunkler Meteor voller Überraschung, Schönheit und Intensität.
Ein Mann und ein Kind kommen in ein fremdes Land. Sie haben keine genaue Erinnerung an ihr früheres Leben, erhalten neue Namen, müssen eine neue Sprache erlernen und sich seltsam unvertrauten Sitten anpassen. Und der Mann muss dem Kind die Mutter suchen, die es auf der Flucht verloren hat. Selbst als das zu gelingen scheint, werden sie wieder gezwungen, ihr Flüchtlingsdasein fortzusetzen und aufs Neue nach einer Heimat zu suchen.
Emigration, Einsamkeit, die Rätsel einer Ankunft. In einem dunklen Glas spiegelt der Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee unsere Welt, so dass sich alles Nebensächliche unseres Umgangs verliert und die elementarsten Gesten sichtbar werden.
»Die Kindheit Jesu« ist der Auftakt einer Trilogie, deren Fortsetzung 2017 unter dem Titel »Die Schulzeit Jesu« bei S. Fischer erschien.
»Wundervoll und wunderlich.«
Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel
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Bewertung aus dem buch7-Team: Isabella Sadlo
Ein Mann und ein Junge erreichen ein fremdes Land. Der Junge wurde von seinen Eltern getrennt, der Mann nimmt sich seiner mit zarter Bestimmtheit an. Über das Au anglager Belstar erreichen sie die Stadt Novilla. Jeder kam hier einst als Fremder an, niemand erinnert sich an ein Davor. Wie allen werden ihnen Namen zugewiesen: »Símon« dem Mann, »David« dem Jungen. Alles wirkt seltsam schal und blutleer. Das Leben wird von einer universellen Gerechtigkeit beherrscht, die in ihrer Gleichmacherei und Ordnungssucht an eine kafkaeske Bürokratiemaschinerie erinnert. Trotz ihrer Erinnerungslosigkeit tragen die beiden Gewissheiten in sich: Der Mann weiß, er wird die Mutter des Jungen erkennen, wenn er sie sieht, der Junge sprengt aus innerer Notwendigkeit heraus alle Konventionen samt Schulsystem dieses Nicht- Orts. Am Ende werden sie Novilla auf dem Weg in ein neues Leben verlassen.
Das neue Werk des Literaturnobelpreisträgers J. M. Coetzee ist zutiefst rätselhaft. Besser, man versucht gar nicht erst, daraus schlau zu werden. Dennoch stellt sich bald das Gefühl ein, alles sei exakt am rechten Platz in diesem Roman, vom dem ein opakes Leuchten ausgeht, dem man sich schwer entziehen kann. Durchgängig bewegt sich der formal streng realistische Erzählmodus atmosphärisch dicht am Sur realen, etwa wenn von einem riesigen Getreidesilo voller Ratten oder einem sterbenden Pferd, dem der Junge neues Leben einhauchen will, erzählt wird. An einer bezeichnenden Stelle warten die Neuankömmlinge auf Einlass in eine abgeschlossene Zwischenunterkunft. Ob es keinen »Universalschlüssel « gäbe, fragt der Mann in gebrochenem Spanisch, der Landessprache. Einen »Generalschlüssel«, wird er in korrektem Spanisch verbessert, gäbe es nicht, und so etwas wie ein »Universalschlüssel« existiere nicht. – »Hätten wir einen Universalschlüssel, wären all unsere Sorgen vorüber.« Ähnlich mag es Lesern ergehen, die versuchen, Coetzees Roman zu ergründen. Kein Schlüssel will so recht ins Schloss passen: Flüchtlingsgeschichte, apokryphe Dichtung, Parabel auf diesen oder jenen Ismus – jeder Versuch einer Einordnung stößt bald an Grenzen. Den vielleicht besten Lektüreschlüssel lieferte der Autor selbst bei einer Lesung in seiner Geburtsheimat Kapstadt: »Ein wenig im Dunkeln zu tappen, hat noch niemandem geschadet.« Dieser Weg durchs Dunkel ist in jedem Fall ein Gewinn.
Eine Rezension aus der Zeitschrift Oya (www.oya-online.de) von Matthias Fersterer, verfügbar unter der Lizenz »CC BY-NC-SA«.
J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren ist und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für ›Leben und Zeit des Michael K.‹ und 1999 für ›Schande‹. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.
Literaturpreise:
u.a.:
Lannan Literary Award 1998, Booker Prize 1983 (für ›Leben und Zeit des Michael K.‹), Booker Prize 1999 (für ›Schande‹), Commonwealth Writers Prize 1999 (für ›Schande‹), ›Königreich von Redonda-Preis‹ 2001, Literaturnobelpreis 2003
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3100108258 |
10-stellige ISBN | 3100108256 |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 23. Oktober 2013 |
Seitenzahl | 350 |
Originaltitel | The Childhood of Jesus |
Format (L×B×H) | 21,1cm × 13,4cm × 3,0cm |
Gewicht | 454g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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