Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst.
»Ein wirklich bewegender, aber auch instruktiver Text. Ein großer Gewinn! Für einen Dreiundzwanzigjährigen ein ganz erstaunliches Werk.«
Brigitte Kronauer
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.
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Käufer-Bewertung: Hennie
Ulrich Alexander Boschwitz (Pseudonym John Grane) war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller, wurde 1915 in Berlin geboren und starb im Oktober 1942 bei der Überfahrt von Australien nach Europa. Ein deutsches U-Boot torpedierte das britische Passagierschiff Abosso und mit Boschwitz ging auch sein überarbeitetes Manuskript zum Reisenden unter. Das Buch schrieb er als 23jähriger, ein erstaunlich reifes Werk. Nach 80 Jahren des Erscheinens in englischer Sprache übernahm Peter Graf die Überarbeitung des Buches, was nun hier vorliegt.
Inhalt lt. Klappentext:
Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst.
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.
Meine Eindrücke:
Das Buch erzählt von den Novembertagen des Jahres 1938. Es beginnt einen Tag nach der „Reichsprogromnacht“ und führt den Leser mit der Hauptfigur Otto Silbermann durch die Wochen danach. Der jüdische Geschäftsmann wird auf brutale, unwürdige Weise von einem Moment auf den nächsten aus seinem normalen Alltag gerissen. Verzweifelt versucht er seine menschliche Würde zu bewahren. Es war für mich schrecklich zu lesen, wie er von Angst und Zweifeln geplagt, seine Entscheidungen ständig hinterfragt, wieder verwirft im wirren Wechsel. Ich fühlte mich wie in einem Strudel mit hineingezogen und konnte seine widersprüchlichen Gefühle verstehen. Man muss sich das mal vorstellen: von jetzt auf gleich alles zu verlieren! Er hatte alle Grundlagen eines normalen Lebens eingebüßt, nicht zuletzt seine Heimat. Seine Aktionen mit dem Zug durch Deutschland zu fahren, waren eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Doch wie er sich selbst immer wieder etwas vormacht, seine Lage nicht erkennt, zeigt dieses Zitat:
"Es sind zu viele Juden im Zug, dachte Silbermann. Dadurch kommen wir alle in Gefahr. Euch anderen habe ich es überhaupt zu verdanken. Wenn ihr nicht wärt, dann könnte ich in Frieden leben. Weil ihr aber seid, falle ich in eure Unglücksgemeinschaft! Ich unterscheide mich durch nichts von anderen Menschen, aber vielleicht seid ihr wirklich anders und ich gehöre nicht zu euch. Ja, wenn ihr nicht wärt, würde man mich nicht verfolgen. Dann könnte ich ein normaler Bürger bleiben. Weil ihr existiert, werde ich mit ausgerottet."
Fazit:
„Der Reisende“ ist ein brisantes, sehr bewegendes und ausserordentlich beeindruckendes Buch. Ich empfinde die Geschichte als hochaktuell, anschaulich und informativ und empfehle sie für den Schulunterricht. Mein Dank gilt Peter Graf und dem Verlag für diese aufsehenerregende Wiederentdeckung eines literarischen Zeugnisses der Ereignisse, die dem Holocaust vorangingen! Das Nachwort liefert wichtige Informationen des Herausgebers!
Ich beurteile dieses Buch mit der Höchstnote.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Der Reisende ist ein Roman, der in erster Fassung 1940 in den USAS erschien. Er schildert exemplarisch anhand der Hauptfigur Otto Silbermann, ein jüdischer Geschäftsmann, die Verfolgung der Juden in Deutschlands schlimmster Zeit.
Das Buch ist somit ein Zeitdokument. Der Roman überzeugt auch literarisch, da er dicht und konzentriert geschrieben ist. Als Leser folgt man dem Protagonisten, der auf seiner Flucht kreuz und quer mit Zügen durch Deutschland reist. Einmal versucht er an der belgischen Grenze das Land zu verlassen. In Frankreich lebt sein Sohn, der ihm eine Hoffnung auf ein mögliches neues Leben gibt. Doch er wird entdeckt und zurückgeschickt. Man spürt den Druck, den Silbermann ausgesetzt ist und sieht, wie die Hoffnungslosigkeit und sein Entsetzen zunimmt.
Ein beeindruckender Roman, der in den heutigen Zeiten, in denen die Flüchtlingspolitik wieder mitleidslos und gnadenloser wird, gebraucht wird.
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Käufer-Bewertung: begine
Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz wurde erst jetzt 80 Jahre nach dem Entstehen des Romans in Deutschland veröffentlicht. Wenn ich dann noch von dem Schicksal dieses Autors lese, bin ich erschüttert.
Der Roman fängt im November 1938 in Deutschland an. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann hat seinen Prokurist als Sozius eingesetzt. Aus der Geschichte wissen wir, das das nichts rettet.
Der Autor lässt die Gedankengänge des Mannes bildhaft werden. Aus seinen eigenen Erfahrungen kann er alles so intensiv beschreiben. Er zeichnet eindrucksvoll das Ergehen Otto Silbernanns, besonders treffend hat er das Wesen eines etwa 60jährigen Mannes getroffen. Dessen Gespräche im Zug sind manchmal erschreckend und dann mal humorvoll. Mit der Zeit verliert Silbermann immer mehr von seiner Persönlichkeit. Mit dieser bedrückenden Ungewissheit und der ewigen Angst vor Entdeckung kann keiner leben. Die Konflikte mit anderen Personen sind geprägt von dem politischen Klima.
Dieser Roman ist ein wichtiger Klassiker, den man lesen sollte, damit nichts in Vergessenheit gerät.
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Ulrich Alexander Boschwitz, geboren am 19. April 1915 in Berlin, emigrierte 1935 gemeinsam mit seiner Mutter zunächst nach Skandinavien, wo sein erster Roman erschien. Der Erfolg ermöglichte ihm ein Studium an der Pariser Sorbonne. Während längerer Aufenthalte in Belgien und Luxemburg entstand »Der Reisende«, der 1939 in England und wenig später in den USA und in Frankreich veröffentlicht wurde. Kurz vor Kriegsbeginn wurde Boschwitz in England trotz seines jüdischen Hintergrunds als »enemy alien« interniert und nach Australien gebracht, wo er bis 1942 in einem Camp lebte. Auf der Rückreise wurde sein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und ging unter. Boschwitz starb im Alter von 27 Jahren, sein letztes Manuskript sank wohl mit ihm.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3608110111 |
10-stellige ISBN | 3608110119 |
Verlag | Klett-Cotta Verlag |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Deutsch |
Auflage | 1. Auflage im Jahr 2018 |
Anmerkungen zur Auflage | Dieses E-Book beruht auf der aktuellen Auflage der Printausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufs |
Editionsform | Non Books / PBS |
Einbandart | E-Book |
Typ des digitalen Artikels | ePub |
Copyright | ePub Watermark |
Erscheinungsdatum | 10. Februar 2018 |
Seitenzahl | 304 |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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Simone S. aus Betzigau
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Matthias M.