Fleisch und Wurst haben in Karl Ludwig Schweisfurths Leben immer eine bedeutende Rolle gespielt: Er erlernte den Beruf des Metzgers, bereiste in jungen Jahren die USA, wo er die Möglichkeiten einer industriellen Produktionsweise erkannte und nach seiner Rückkehr zu nutzen wusste - aus dem elterlichen Familienbetrieb schuf er den Fleischgiganten Herta. Doch mit dem Erfolg kamen die Zweifel und ihm wurde klar, »dass Fleisch von derart hoch gezüchteten und gequälten Tieren keine lebensfördernde Nahrung sein kann«. 1984 steig er aus der industriellen Fleischerzeugung aus und fing mit den Herrmannsdorfer Landwerkstätten noch einmal neu an: ökologisch, handwerklich und regional.
Im vorliegenden Buch schildert er seinen Lebensweg vom Großmetzger zum Bio-Unternehmer und »Auswärtsvegetarier«. Eindrücklich zeigt er auf, dass Fleischkonsum auch ohne Reue möglich ist - nämlich immer dann, wenn wir weniger, dafür aber Fleisch hoher Qualität verzehren, wenn wir die Tiere achten und artgerecht halten.
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»Herta, wenn’s um die Wurst geht!« Dieser Werbespruch begleitete meine Kindheit im Ruhrgebiet, wo Herta, die führende Fleischfabrik Westdeutschlands, ihren Sitz hatte. In den 1970er Jahren kamen Herta und der Unternehmer Karl Ludwig Schweisfurth mit der Aktion »Kunst geht in die Fabrik« in die Schlagzeilen. Dabei mauerte der Fluxus-Künstler Wolf Vostell einen alten Buick als Mahnmal gegen die industrielle Fleischproduktion in eine Zementwand und legte ein ausgestopftes Kalb unter dessen Räder.
Hier deutete sich schon an, dass der Unternehmer Karl Ludwig Schweisfurth bereit war, sich den Widersprüchen der eigenen Person und der Gesellschaft zu stellen, auch wenn er gewiss noch nicht ahnte, dass er als gelernter Metzgermeister zum »Auswärtsvegetarier « mutieren würde. Er hatte den Familienbetrieb in den Jahren des Wirtschaftswunders von seinem Vater übernommen. Der hatte den jungen Karl Ludwig schon 1953 in die USA geschickt, um die industrialisierte Fleischproduktion zu bestaunen: »Wir sahen […] erstmals lange Fließbänder, auf die tote Schweine fielen. Männer beidseits des Bandes zerteilten die Schweinehälften, sie taten es mit automatenhaft schnellen, exakten Bewegungen. Wenn man die Augen zu Schlitzen verengte, verschwammen Maschine und Mensch zu einer einzigen Mega-Zerhackmaschine.« Der junge Student der Betriebswirtschaftslehre war fasziniert vom amerikanischen »Größer, Höher, Weiter« und skizzierte schon auf dem Rückflug die Umsetzung dieser Ideen für den Familienbetrieb. Am Ende führte der Unternehmer Schweisfurth einen europäischen Fleischkonzern mit 5500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden D-Mark. Das Ende – das war der Verkauf des Unternehmens, mit zitternder Hand besiegelt. Aber – so Schweisfurth –: »Nach diesem Handschlag war mir leicht.«
1985 folgte ein neuer Anfang mit der Gründung der Schweisfurth Stiftung, die eine notwendige ökologische Verantwortungsethik formulierte, sowie den Hermannsdorfer Landwerkstätten, in denen beispielhaft vorgemacht wird, wie symbiotische Landwirtschaft funktionieren kann: mit Tieren auf der grünen Weide, die gemeinsam mit Regenwürmern und Billionen von Mikroorganismen immer wieder neuen Humus schaffen – unser aller Lebensgrundlage. Detailreich und spannend beschreibt Karl Ludwig Schweisfurth seinen langen Weg vom profitgetriebenen Fleischfabrikanten zu einem Menschen, der Achtsamkeit als neuen Wegweiser entdeckt – zu sich selbst und einer Welt, die besser, schöner und würdevoller gestaltet werden kann.
Eine Rezension aus der Zeitschrift Oya (www.oya-online.de) von Farah Lenser, verfügbar unter der Lizenz »CC BY-NC-SA«.
Karl Ludwig Schweisfurth gilt als Pionier auf dem Gebiet der ökologischen Erzeugung von »Lebens-Mitteln«. Der ehemalige Eigentumer von Herta, des einstmals größten industriellen Fleischproduzenten Europas, grundete Mitte der 1980er Jahre die Herrmannsdorfer Landwerkstätten und die Schweisfurth-Stiftung.
Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gelten als »Leuchtturm« und Beispielbetrieb fur andere Formen des Lebens und Arbeitens mit der Natur; im Zentrum steht vor allem die artgerechte Haltung der Nutztiere. Die Schweisfurth-Stiftung fördert innovative Ansätze in Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung, die fur die Entwicklung einer Kultur der Nachhaltigkeit wegweisend sind.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3865814708 |
10-stellige ISBN | 3865814700 |
Verlag | Oekom Verlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 17. März 2014 |
Seitenzahl | 240 |
Format (L×B×H) | 20,8cm × 13,9cm × 2,8cm |
Gewicht | 402g |
Warengruppe des Lieferanten | Sozialwissenschaften - Politik, Soziologie |
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Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Ich bin mit dem von Ihnen immer wieder erbrachten Service mehr als zufrieden und empfehle Sie mit bestem Gewissen bei jeder Gelegenheit weiter. Neben dem kontinuierlich erbrachten "Sterne-Service" schätze ich besonders die nette und freundliche Art des Kontakts.
C. A.
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Helmut L.