Die Wiederentdeckung aus Italien: eine melancholische Liebesgeschichte im Rom der siebziger Jahre im Stil von Fellinis "La Dolce Vita"
Rom, Anfang der siebziger Jahre: Der junge Leo Gazzarra kommt aus Mailand in die Ewige Stadt, die ihm alles zu bieten scheint. Ein befreundetes Paar überlässt ihm seine Wohnung und verkauft ihm einen alten Alfa Romeo, ein anderer Freund verschafft ihm einen Job beim "Corriere dello Sport". Mühelos fast findet er Anschluss, frequentiert die angesagten Bars und begegnet eines Abends der so exzentrischen wie umwerfenden Arianna, die sein Leben umkrempelt.
Gianfranco Calligarich hat mit "Der letzte Sommer in der Stadt" einen Roman voller Wunder geschrieben, einen Roman, der auf jeder Seite Fellinis "La Dolce Vita" und Paolo Sorrentinos "La Grande Bellezza" heraufbeschwört und durch seine schwindelerregende Unrast fasziniert.
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Käufer-Bewertung: Bineira
Das Cover in Schwarz-gelb zeigt einen jungen Mann im Anzug und mit Sonnenbrille, der betont cool auf einer Balkonbrüstung sitzt und raucht. In Hintergrund erkennt man im Dunst die Dächer Roms.
Die Geschichte spielt Anfang der siebziger Jahre, die Originalausgabe von "Der letzte Sommer in der Stadt" erschien 1973 und wird erst jetzt in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.
Der junge Leo kommt aus Mailand nach Rom , wo er das wahre Leben sucht. Schnell findet er eine Wohnung, Freunde und einen Job bei einer Sportzeitung. Doch das alles bedeutet ihm nichts. Genau wie die anderen jungen Männer in seiner Clique lässt er sich treiben, trinkt und feiert er über seine Verhältnisse. Dann lernt Leo die undurchschaubare Arianna kennen, in die er sich hoffnungslos verliebt.
Der Roman ist in einer wunderschönen, bildhaften Sprache geschrieben. Karin Krieger hat ihn hervorragend ins Deutsche übersetzt. Die sommerglühende Stadt wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig, und die Melancholie des Scheiterns ist spürbar.
Dennoch hat mich die Geschichte nicht so fesseln können, wie ich nach dem sehr starken Anfang angenommen hatte. Zuviel Selbstmitleid war mir hier im Spiel, zu wenig sympathisch waren mir die Protagonisten.
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Käufer-Bewertung: Klaraelisa
Der junge Leo Gazzarra zieht von Mailand nach Rom, um bei einer Zeitung zu arbeiten. Bald wechselt er zum Corriere dello Sport. Er hat nie viel Geld, findet aber Freunde, die ihm eine Wohnung leihen und einen alten Alfa Romeo schenken. Vor allem zieht er mit ihnen durch die Bars, lernt jede Menge Frauen kennen und trinkt zu viel Alkohol. Er liebt Bücher, möchte selbst Schriftsteller werden oder einen Film drehen. Stattdessen lässt er sich ziellos treiben, statt seinen Tagen Struktur zu geben und sein Leben sinnvoll zu planen. Immer wieder macht er Versuche, sein Leben zu ändern, vor allem seinen Alkoholkonsum zu reduzieren, aber ohne nennenswerten Erfolg. Eines Tages lernt er bei einer Party die sehr attraktive, exzentrische Arianna kennen. Sie wird die Liebe seines Lebens, aber sie ist so wenig greifbar wie die Stadt, die er so sehr liebt.
Calligarichs 1973 erschienener Roman weist deutlich autobiografische Züge auf, denn sein Autor ging einen ähnlichen Weg wie der Ich-Erzähler Leo Gazzarra. Der Roman wurde gefeiert und zum Kultbuch ernannt, dann aber schnell wieder vergessen. Mich hat das Buch nicht begeistert, und es ist für mich schwer nachvollziehbar, was diesen Roman zum Meisterwerk macht. Die Identifikation mit den Figuren fällt schwer. Einzig das Porträt von Rom in den 70er Jahren mit seinen imposanten Bauwerken und der speziellen Atmosphäre bleibt mir positiv im Gedächtnis genauso wie die Beschreibungen des Meeres als Sehnsuchtsort des Protagonisten, aber das reicht mir nicht so ganz.
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Käufer-Bewertung: cosmea
Leo Gazzarra zieht als junger Mann von Mailand nach Rom. An Rom reizt ihn vor allem die Nähe zum Meer, das er über alles liebt. Freunde leihen ihm ihre Wohnung und verkaufen ihm für wenig Geld ihren alten Alfa Romeo. Er nimmt einen anspruchslosen Job beim Corriere dello Sport an, wo er lediglich die Texte anderer transkribiert. Er könnte sich vorstellen, Bücher zu schreiben oder Filme zu drehen, was aber nicht bedeutet, dass er irgendwelche Pläne macht, die er auch umsetzt. Er taucht schnell in das Nachtleben der Stadt ein, findet Freunde, lernt Frauen kennen und wird innerhalb kurzer Zeit zum Alkoholiker. Bei einer privaten Party lernt er die wunderschöne Arianna kennen und verliebt sich in sie. Es entwickelt sich ein merkwürdiges Spiel im Wechsel von Anziehung und Abstoßung. Wenn er ihr sagt, dass er sie liebt, beteuert sie, ihn nicht zu lieben. Geht sie einen Schritt auf ihn zu, weist er sie ab. Dennoch ist er sicher, dass sie die Frau seines Lebens ist. Am Ende steht die seltsame Erkenntnis: “Ich wusste, (…) dass sie nur zu mir gehören konnte, wenn sie einem anderen gehörte.“ (S. 199).
Calligarichs als Kultroman bezeichnetes Buch aus dem Jahr 1973 erzählt die traurige Geschichte eines Scheiterns. Nach zwei Jahren in Rom bleibt nur die Resignation: " Das war´s." (S. 204). Positiv bleibt die Beschreibung von Rom mit all seiner Schönheit im Wechsel der Jahreszeiten, bei unterschiedlichem Licht und mit all seinen Farben im Gedächtnis. Der Roman ist handlungsarm, lebt von seinen Stimmungen, was mich nicht gestört hat. Störend fand ich eher die Qualität der deutschen Übersetzung mit ihren Kreationen wie „handabschneidender Wind“, „regenleichte Küsse“, „traumtriefend“, „erdbebend“ usw. sowie die gefühlt 50malige Wiederholung der Formulierung „die Segel setzen“, wenn jemand aufbricht.
Ich habe “Der letzte Sommer…“ gern gelesen, auch wenn es für mich nicht unbedingt ein Meisterwerk war.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Der Roman stammt von 1973 und zeigt die damalige Zeit daher absolut authentisch. Schauplatz ist Rom und es ist für den orientierungslosen jungen Icherzähler Leo Gazzarra der ideale Ort,an dem er sich herumtreibt. Er vertreibt sich die Zeit am Meer oder in der Stadt mit Freunden und Mädchen, Alkohol, lesen und gelegentlich schreibt er Artikel für eine Zeitschrift.
Mich interessierte schon immer die Filme und Bücher dieser Zeit und Ort. Mich überzeugt auch der kulturelle Hintergrund des Protagonisten und seine Sensibilität.
Übersetzt wurde das Buch aus dem Italienischen von Karin Krieger, die gute Arbeit gemacht hat, soweit ich das beurteilen kann. Jedenfalls wirkt die Sprache zeitgemäß.
Stilistisch finde ich den Roman brillant. Wäre es Paris anstatt Rom,könnte das Buch auch von Patrick Modiano sein.
Doch die Dialoge sind mit ihrem ironischen Tonfall dann doch typisch für Italien.
Gianfranco Calligarich ist eine Entdeckung und weitere Übersetzungen seiner Romane würde ich begrüßen.
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Käufer-Bewertung: nil_liest
Leo Gazzarra verlässt Mailand um in Rom sein Glück zu suchen, wie einst der Autor, Gianfranco Calligarich, selbst. Aus Leos Erzählperspektive erleben wir Rom der 70er Jahre und wie er dort mehr Verlierer als Gewinner trunken durchs Leben stolpert und die Nächte zum Tag macht. Er hat zunächst Arbeit und beginnt beim „Corriere dello Sport“, aber auch das wie vieles andere in seinem Leben ist nicht von langer Dauer, denn es kracht auch mit der Liebe seines Lebens: Arianna. Immer wieder ist der Roman bitterböse und dann doch voller Leben. Ein Gegensatz zwischen zwei Buchdeckeln.
So fern ist das was man dort liest von der eigene Realität weit entfernt und das nicht nur, weil er in den 70er Jahren spielt. Es ist eine Welt in sich, zwar gibt es wunderbare Liebeserklärungen im Roman an Rom und sein Flair, aber wir lernen eher die Halunken und Träumer der Stadt in den angesagten Bars kennen als die Normalen. Leo können wir beim Abbauen zusehen, denn sein Umfeld setzt ihm zu, es wird gestorben und nicht alles was brennt, wird ausgesprochen.
Dieser Roman wurde zum ersten Mal 1973 in Italien publiziert und avancierte zum Kultbuch. Daher war auch meine Erwartungshaltung eventuell eine zu hohe. Es ist ein Roman mit wenig Spannungsbogen. Wir folgen Leo durch die Stadt, fast Mosaikartig setzt sich ein Panorama der Stadt um die Hauptfigur zusammen. Die Hitze quilt förmlich aus den Seiten, das mäandernde spiegelt auch den Seelenzustand von Leo wieder. Warum also Kultbuch? Aus meiner Sicht die simple Sicht auf das Leben, dass es zeitlos kaputt zugeht. Auch heute könnte man diese Zeilen verorten. Das macht den Roman literarisch interessant, Spannung gibt es aus meiner Sicht weniger.
Aber interessant könnte das Buch für alle Besucher der Ewigen Stadt sein, in Mitten des Trubels hat der Roman sicher eine ganz andere Magie!
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Käufer-Bewertung: Emmmbeee1
Der Ich-Erzähler Leo Gazzarra kann als verkrachte Existenz betrachtet werden, der sich durch die Sommertage treiben lässt und in der römischen Bohéme verkehrt. Er verliert seine Arbeitsstelle und wurschtelt sich mit dem Schreiben von Transkriptionen beim Corriere dello Sport grad so knapp durch. Er hängt mit seinem abgebrannten Freund rum, trinkt und bringts bei seiner jeweiligen Freundin nicht.
Nur schwer habe ich in diesen Roman hineingefunden und konnte bis kurz vor dem Ende auch nicht verstehen, warum das ein Kultbuch gewesen sein sollte. Es passiert scheinbar nichts. Nun gut, während des Sommers geschieht für die Einheimischen nie besonders viel. Dennoch, ich begann über weite Strecken querzulesen, aber nur, bis es Herbst und schließlich Winter wurde. Der Schluss überraschte mich dann sehr und mir wurde klar, warum der Roman zum Thema bei Diplomarbeiten wurde.
Die langen Absätze erleichtern das Lesen nicht gerade. Auch wird vieles in Wiederholungen und leicht abgeänderten Aussagen der Protagonisten durchgekaut. Dadurch ist in mir immer wieder die Langeweile hochgekommen, denn einen Spannungsbogen spürte ich nicht wirklich. Doch das Stimmungsbild der Gesellschaft, die man schon fast Halbwelt nennen könnte, wird in farbigen Bildern deutlich wiedergegeben, und das habe ich genossen. Einzelne Szenen, wie der Abschied vom Vater am Mailänder Bahnhof oder Leos versuchte Rückkehr kurz vor Weihnachten sind mir zu Herzen gegangen.
Der Schreibstil entspricht in seiner Trägheit der Augusthitze. Leo selbst wurde mir nie richtig sympathisch. Völlig antriebslos, schlaff, Alkohol bis zum Exzess, erfolglos, mit einem Wort: ein Loser.
Die schweren Gelbtöne des Covers vermitteln die drückende Augusthitze in Rom, und der Staub, der über allem liegt, verschleiert die Türme und Hügel. Dass der Mann auf dem Bild so korrekt gekleidet ist, scheint nicht ganz zur Figur zu passen. Doch für die Zeit, in der Gianfranco Calligarich das Buch geschrieben hat, passt es.
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Käufer-Bewertung: MiB
Es ist gut, dass Gianfranco Calligarich's Roman "Der letzte Sommer in der Stadt" aus dem Jahr 1973 noch einmal neu aufgelegt worden ist, beschreibt er doch ein Lebensgefühl, welches in unserer strebsamen Welt der Arbeit nahezu völlig in Vergessenheit geraten ist. Das Ende vorwegnehmend: "Ich denke, alles strebt zum Meer. Zum Meer, das alles aufnimmt, all die Dinge, die nie geboren werden konnten, und die für immer gestorbenen. Ich denke an den Tag, an dem sich der Himmel auftun wird und sie, zum ersten Mal oder erneut, ihre Daseinsberechtigung erlangen." Leben mit Ambivalenzen: Ganz das Leben kosten, oder vergehen; das Nichtstun bei gleichzeitigem ständig Unterwegssein. Für ein Jahr in Rom, der Sommer, eine Liebe, die nicht funktionieren will, aber gleichzeitig ungeheuer präsent ist; der Tod eines Freundes; Rumhängen und Trinken bis zur Sucht; sich ständig auf den sonnigen Plazas und in Restaurants aufhaltend; täglich das volle Leben kostend, sich aber irgendwie auch im Kreise drehend; das Hier und Jetzt genießend, aber ohne eine richtige Zukunft auch verloren sein. Als Leser:in wird man in ein Stimmungsgemisch zwischen Sinnesfreuden, Melancholie und Verzweiflung hineingezogen: "Nie hatte ich so sehr gespürt, dass sie zu mir gehörte, wie in diesem Moment, als sie einem anderen gehörte. Dumm gelaufen. Ich wusste, was das hieß, nämlich dass sie nur zu mir gehören konnte, wenn sie einem anderen gehörte." Ein bisschen 'Taugenichts', ein wenig 'Die Gleichgültigen' von Alberto Moravia. Wer sich in die Geschichte hineinziehen lassen kann, wird ein wunderbares Leseerlebnis haben.
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Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Leo Gazzarra verlässt seine Heimat Mailand, um in Rom ganz in das Leben einzutauchen. Die Zeitung, bei der er arbeitet, schließt jedoch schon bald, dank eines Freundes findet er jedoch einen Aushilfsjob beim „Corriere dello Sport“. So wie das Jahr seinen Lauf nimmt, spielt sich auch sein Leben ab: mal Sonne mal Regen, mal nähern er und Arianna sich an, dann wiederum stoßen sie sich ab. Die Nächte sind lang, ausgelassen und alkoholgeschwängert, die Tage verbringt Leo auf den Plätzen der Stadt, trifft Bekannte, genießt das Dolce Vita in den Restaurants. Doch mit der großen Augusthitze kippt auch das Jahr und ein Ende ist unausweichlich.
Nach seiner Veröffentlichung 1973 wurde Gianfranco Calligarichs Roman „Der letzte Sommer in der Stadt“ mit dem Premio Inedito ausgezeichnet und genauso schnell vergessen, wie er bejubelt wurde. Auch eine Wiederentdeckung und zweite Begeisterungswelle konnte die Erzählung nicht davor retten, wieder in Vergessenheit zu geraten. Nun also der dritte Aufzug für die ungewöhnliche Liebesgeschichte und Ode an die Ewige Stadt.
„Was für ein Tag“, sagte sie, „ich bin extrem spät aufgestanden, war drei Stunden im Schwimmbad und dann wieder zwei Stunden im Bett. Ich bin fix und fertig.“ Graziano schaut sei mit angehaltenem Atem an. „Ein wahnsinnig produktiver Tag“, sagte er. „Wieso“, sagte sie, „ich habe rote Blutkörperchen produziert, reicht das nicht?“
Es ist die Geschichte des süßen Müßiggangs zu Beginn der 1970er Jahre. Leo hat eigentlich nicht das Geld dafür, mäandert sich aber geschickt durch das römische Leben. An morgen verschwendet er keinen Gedanken, auch Beziehungen oder der Job sind nichts, worauf er mehr Gedanken als erforderlich verwenden würde. Auch wenn Rom voller Leben ist und immer irgendwo etwas geschieht, merkt man doch die Leere, die in seinem Leben herrscht. Er hat nichts, woran er festhalten kann, nicht einmal seine Wohnung ist die seinige, sondern genauso vorübergehend wie alles in seinem Leben.
Es ist das Bohème-Leben wie man es aus Romanen aus dem Paris der 20er und 60er Jahre kennt, hier jedoch sind weder Künstler noch eine desillusionierte Kriegsheimkehrergeneration, sondern junge Menschen ohne Ziel, die nur mit ausreichend Alkohol das Nichts aushalten, das ihr Leben ist. Sie bemühen sich jedoch auch nicht, ihr Leben mit Sinn zu füllen oder aktiv zu werden. Selbstreflexion fehlt ebenso wie ein kritischer Blick auf das Leben oder die Gesellschaft und die politische Situation, die durchaus genügen Stoff geboten hätten. Das muss man sich auch erst einmal leisten können.
Calligarich gelingt es, den emotionalen Ausnahmezustand seines Protagonisten glaubhaft zu transportieren, auch das Lebensgefühl Roms und der Takt des Jahres spiegeln sich hervorragend in der Erzählung wider. Mit großartigen Metaphern und vor allem dem Bild des Meeres als Sehnsuchtsort, Ort des Anfangs und des Endes zeigt der Autor seine sprachliche Stärke. Was mir jedoch etwas fehlte war das Identifikationspotenzial, die Figuren beobachtete ich aus der Ferne, sie blieben mir fremd und konnten mich leider nicht berühren. Für ihr weinerliches Drama vor dem Hintergrund der realen Probleme der damaligen wie der heutigen Zeit kann ich leider nur wenig Mitgefühl aufbringen.
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Gianfranco Calligarich, geboren 1947 in Asmara, Eritrea, stammt aus einer Triestiner Familie. Er wuchs in Mailand auf, bevor er nach Rom zog, wo er als Journalist und Drehbuchautor arbeitet. 1994 gründete er das Teatro XX Secolo. Die Originalausgabe von Der letzte Sommer in der Stadt erschien 1973. Der Roman wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt und ist 2022 bei Zsolnay auf Deutsch, in der Übersetzung von Karin Krieger, erschienen.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3552072756 |
10-stellige ISBN | 3552072756 |
Verlag | Zsolnay-Verlag |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Italienisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 24. Januar 2022 |
Seitenzahl | 204 |
Originaltitel | L'Ultima Estate in Citta |
Format (L×B×H) | 20,5cm × 12,8cm × 2,3cm |
Gewicht | 321g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Liebes Buch7 Team, schön dass es Euch gibt. Jetzt macht Bücherbestellen wieder Spaß!
Stefan A.
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.
Ich möchte einfach mal wieder meine Hochachtung für Eure Arbeit aussprechen. Gestern Buch bestellt, heute bei mir, super verpackt, - einfach unglaublich wie zuverlässig und schnell Ihr seid, und das noch obendrauf auf Eure Mission, die ohnehin so bewundernswert ist... Ich bin weniger als ein Jahr vom Achtzigsten entfernt und deshalb besonders gerührt über Eure "altmodischen" und zwischenmenschlichen Tugenden.
Christa L. aus München
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Birgit H. aus Troisdorf