Gustav Mahler auf seiner letzten Reise - das ergreifende Porträt des Ausnahmekünstlers. Nach "Das Feld" und "Ein ganzes Leben" der neue Roman von Robert Seethaler.
An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.
"Der letzte Satz" ist das ergreifende Porträt eines Künstlers als müde gewordener Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt.
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Käufer-Bewertung: Bineira
Der berühmte Musiker Gustav Mahler befindet sich im Jahr 1911 mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf einer Schiffsreise von New York nach Europa. Er ist erst 50 Jahre alt, aber schwerkrank und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Deshalb hat er sein Engagement bei den New Yorker Philharmonikern vorzeitig beendet, um nach Wien zurückzukehren. Auf dieser Reise denkt er über sein Leben nach, und wichtige Episoden daraus ziehen an seinem inneren Auge vorbei.
Dies ist mein erstes Buch von Robert Seethaler, und ich habe mich schnell in seine ganz besondere Sprachmelodie verliebt. Für mich war es beim Lesen der Geschichte, als hörte ich ein komplexes Musikstück. Ich konnte die wehmütige Grundstimmung in Moll, aber auch die schrillen Dissonanzen und die kleinen munteren Zwischenspiele regelrecht fühlen. Dass der Roman nur kurze Schlaglichter auf Mahlers Leben wirft, empfinde ich nicht als Nachteil. Es ist nunmal keine Biografie, sondern ein Kunstwerk. Für mich ein sehr gelungenes.
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Käufer-Bewertung: bookloving
Mit seinem neuen Buch „Der letzte Satz“ ist dem österreichischen Schriftsteller Robert Seethaler erneut ein eindrucksvoller, berührender und eher stiller Roman gelungen.
Auf gerade einmal 125 Seiten widmet er sich dem Leben und Schaffen des berühmten Musikers, genialen Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (1860–1911), der die symphonische Musik von der Spätromantik in die Moderne lenkte. Seethaler entwirft mit seinem ruhigen, ausgefeilten Erzählstil ein faszinierendes und ungewöhnliches Portrait dieses Ausnahmekünstlers und bringt uns den zerbrechlichen Menschen hinter dem Genie, einen kreativen Schöpfer und Interpreten, einen verzweifelt Liebenden sowie mit dem Schicksal ringenden Menschen nahe.
Mit einer klaren, poetischen Sprache nimmt Seethaler den Leser in seiner Rahmenhandlung mit auf Gustav Mahlers letzte Reise an Bord des Passagierschiffes „Amerika“, auf dem der berühmte Komponist mit seiner Frau Alma und Tochter Anna von New York Richtung Europa reist. Von schwerer Krankheit gezeichnet, die meiste Zeit auf dem Sonnendeck verbringend und von einem eigens abgestellten jungen Schiffsjungen umsorgt, hängt er seinen Gedanken und Erinnerungen nach. Immer wieder wird diese Rahmenhandlung durchbrochen von Rückblicken des alternden Künstlers, in denen er sein Leben in der Vorahnung seines nahenden Todes Revue passieren lässt. So folgen wir Mahlers wirren, unzusammenhängenden Gedankenstrom und assoziativen Erinnerungsfetzen, in denen er sich noch einmal auf verschiedene Episoden, kleine Anekdoten und einschneidende Geschehnisse in seinem Leben zurückbesinnt.
Ob nun sein schwieriges Verhältnis zu seiner Ehefrau Alma, die einst zu den begehrtesten Frauen Wiens zählte und sich von ihm enttäuscht einem anderen zuwendete, der tragische Tod seiner älteren Tochter Maria oder seine ihn quälenden Gedanken an seine unvollendeten Kompositionen - der Leser erhält sehr aufschlussreiche Einblicke in das Innenleben dieses eigenbrötlerischen Außenseiters und hochtalentierten, mit seinem Leben hadernden Künstlers.
Mit viel psychologischem Feingefühl ist es dem Autor gelungen, Gustav Mahler in seiner Genialität aber auch seiner inneren Zerrissenheit, Melancholie, Trauer und Verbitterung sehr glaubhaft einzufangen. Zugleich lässt er uns auch an seinen Glücksmomenten und Schicksalsschlägen teilhaben.
Sehr einfühlsam und anschaulich zeichnet Robert Seethaler in kurz angerissenen Szenen Mahlers grandioses Wirken und einzigartiges Schaffen nach - das Arbeiten an seinen Sinfonien in seinem abgeschiedenen Kompositionshäuschen, seine Tätigkeit als Direktor der Wiener Hofoper oder seine Gedanken an die Uraufführung seines Ausnahmewerks die 8. Sinfonie. Sehr gelungen und humorvoll erzählt Seethaler beispielsweise in einer Anekdote das Modellsitzen des Maestros beim berühmten Auguste Rodin in Paris. Sehr eindrucksvoll ist auch seine Begegnung mit dem großen Sigmund Freund im holländischen Leiden geschildert, bei dem sich Mahler Hilfe für seine gescheiterte Ehe erhoffte.
Obwohl der Autor uns an einigen sehr emotionalen, tragischen Momenten in Mahlers Leben Anteil nehmen lässt, blieb für mich stets eine seltsame Distanz, die leider eine wirkliche Nähe und Anteilnahme für Gustav Mahler vermissen ließen.
Dennoch ist es Robert Seethaler gelungen, mit wenigen, aber sehr pointierten Worten eine beeindruckend skizzierte Lebensgeschichte niederzuschreiben und bei mir wieder Interesse an einem faszinierenden Ausnahmekünstler und seinen außergewöhnlich musikalischen Werken zu wecken.
FAZIT
Ein unterhaltsames und bewegendes Porträt des Ausnahmekünstlers Gustav Mahler – ruhig und einfühlsam erzählt! Nicht ganz so gelungen wie andere Werke von Seethaler, aber dennoch lesenswert!
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Käufer-Bewertung: MiB
Robert Seethaler lädt die Leserschaft ein, den Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler bei seiner letzten Fahrt, dem Rückweg von New York, wo er am Gipfel seines Erfolges angelangt ist, nach Europa zu begleiten; der Autor lässt seinen Protagonisten über einige Ausschnitte aus dem Leben sinnieren, über sein Verhältnis zu seiner Ehefrau Alma reflektieren und selbstverständlich auch über die Musik nachdenken. Wir erhalten das Porträt eines kränkelnden Mannes, der im Kontakt zu den Menschen - einzige Ausnahme die Kurzkontakte zu den Kindern - einen gewissen Überdruss erlebt. Erinnerungsbruchstücke, die winzigen Freuden des Lebens und auch die kleinen Babalitäten gehen Mahler auf dem Schiffsdeck durch den Kopf. Der einzige etwas intensivere Kontakt ist der Schiffsjunge (die Sehnsucht nach Jugend) - Mahler als einsames Genie. Mahler als Mann, dem die Musik gelingt - zuhause in seinem 'Komponierhäuschen' - dem aber bei den Menschen nicht viel gelingt. Der drohende Verlust seiner Frau an einen anderen Mann lässt ihn zu einem bedürftigen Kind werden, welches versucht, über Leiden und Krankheit die Anbindung an Alma wieder herzustellen. Und Am Schluss der Schiffsjunge, der nicht mehr Schiffsjunge sein möchte, weil es an Bord so sehr schwankt; wie er dann in einer veralteten Tageszeitung von Mahlers Tod liest.
Banal oder genial: "Auf seiner Kiste auf dem Sonnendeck dachte Mahler in einem Anflug bösartiger Resignation an die Nichtigkeit des Lebens. Es war kaum mehr als ein Ausatmen, ein Hauch im Weltensturm, und doch liebte er das Leben so sehr, dass ihm die Traurigkeit über die Vergeblichkeit dieser Liebe das Herz zerreißen wollte."
Ein irgendwie seltsames, fast wie nicht ganz fertiges Buch. Aber nach 'Der Trafikant' kann man schlecht sagen, "Seethaler übt noch"...
Bitte an einem verregneten Wochenende lesen und dabei Mahlers 8. Sinfonie lauschen!
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Käufer-Bewertung: Bookwood
Ich kann eigentlich nicht wirklich mit Worten beschreiben, warum mich die Bücher von Robert Seethaler so in ihren Bann ziehen. Bei seinem Werk „Der Trafikant„ ist es mir schon so gegangen und auch sein neuer Roman „Der letzte Satz“ hat mich wieder unheimlich fasziniert. Dabei sucht sich Seethaler ja niemals leichte Themen aus. In „Der letzte Satz“ geht es um die letzten Tage des berühmten Komponisten Gustav Maler, der, bereits todkrank, Szenen seines Lebens auf einer Schiffspassage nach New York an sich vorüberziehen lässt. Er erinnert sich an die glückliche Zeit, in der er die viel jüngere Alma kennenlernte und muss sich eingestehen, dass sie ihn jetzt nur wegen seiner Krankheit nicht verlässt, um sich einem anderen Mann zuzuwenden. Auch belastet ihn der Tod seiner ältesten Tochter Maria, die als Kind an Diphtherie starb. Obwohl das Buch mit seinen 126 Seiten relativ kurz ist, erzählt es auf diesen Seiten so viel, als es manch ein Autor nicht auf 600 Seiten vermag. Ich liebe diese Schreibweise, die so viel Sensibilität besitzt, dass man tatsächlich glaubt, ins Innerste der Protagonisten zu schauen. Es ist einfach ein Ereignis, das Buch ohne Unterbrechung lesen zu können. Für mich ein ganz großes Stück Literatur! Die Umschlaggestaltung ist auch wieder nur perfekt: schlicht und fokussiert auf das Wesentliche. Bitte einfach mehr davon lieber Robert Seethaler.
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Käufer-Bewertung: Tintenherz
Das Cover ist passend mit dem einsamen Mann an der Reling eines Schiffes gestaltet.
Der Text ist leicht verständlich und flüssig zu lesen.
Gustav Mahler, der größte Musiker der Welt, begibt sich auf seine letzte Schiffsreise von New York nach Europa, An Deck sinniert der schwer herzkranke Dirigent über sein bisheriges Leben. Ein Schiffsjunge kümmert sich um sein Wohl und wird ganz heimlich zu einem Hauptprotagonisten des schmalen Romans auserkoren.
Das Buch ist sehr minimalistisch aufgestellt und die Musik des Schöpfers der gewaltigsten Symphonien steht hier nicht im Vordergrund. Es ist das zurückliegende Leben der Privatperson Gustav Mahler, das dieses Buch beherrscht und den Leser an die Geschichte fesselt.
Fazit:
Ein bewegender Roman über eine große Persönlichkeit!
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Käufer-Bewertung: Hennie
„Der letzte Satz“ ist ein schmales Buch von 126 Seiten, in dem Gustav Mahler (1860 - 1911), ein bedeutender Komponist und berühmter Dirigent seiner Zeit am Ende seines nicht sehr langen Lebens dargestellt wird. Es kann daher nur eine Momentaufnahme seines wechselvollen Lebens sein.
Robert Seethaler fängt sein Büchlein an mit einem Zustandsbericht, der sich bis zum Ende hin durchzieht. Mahler befindet sich auf dem Sonnendeck der „Amerika“, mitten auf hoher See, auf seiner letzten Schiffsreise von New York nach Wien. Sein Körper bereitet ihm wie stets Schmerzen, Fieberschübe verzehren ihn. Er resümiert über sein gesamtes Dasein, über sein kompositorisches, musikalisches Schaffen, über seine Beziehung zu Alma, den schmerzlichen Verlust seiner Tochter Maria... Wie im Wahn oder wegen des nahen Todes (?) schweifen seine Gedanken und Erinnerungen ab. Deshalb erscheint die Handlung oft sprunghaft, wechselt von der Gegenwart in vergangene Zeiten. Ich finde das stilistisch vom Autor hervorragend gelöst. Mir gefällt die erzählerische Perspektive, die er für seinen Roman gewählt hat. Ich las oft zwischen den Zeilen bzw. fühlte mich veranlasst über Mahlers und Almas Leben nachzuschauen, mich zu informieren, Wissen zu rekapitulieren.
Immer wieder werden Gustav Mahlers körperlichen Gebrechen thematisiert, die unerträglichen Schmerzen im Kopf, die ihn aber ebenso wie die Natur, ein Vogel, dessen Ruf und vieles andere zum Komponieren inspirieren. In so einem Falle arbeitete er ungeachtet seines Gesundheitszustandes intensiv hintereinander weg, nahm darauf keine Rücksicht.
Die Probleme zwischen Mahler und Alma waren unausweichlich– zwei schwierige Charaktere trafen aufeinander. Alma, obwohl die Liebe seines Lebens, wird von ihm sehr vernachlässigt. Oft bemerkt er sie nicht einmal, betrachtet sie als Gegenstand. Er war eine zerrissene melancholische Seele, getrieben von ständiger Unruhe und Launenhaftigkeit, liebte die Einsamkeit und fühlte sich nicht unbedingt wohl in Gesellschaft, tat aber seine Meinung kund. Alma fühlte sich unverstanden, die immer größer werdende Distanz zwischen den beiden Eheleuten kommt hervorragend zum Ausdruck. Es ist verständlich für mich aus heutiger Sicht, dass sie sich einem anderen Mann zuwandte.
Mahlers Rückblicke umkreisen seinen eigenen Kosmos. Er sieht sein Ende auf sich zukommen und reflektiert bis zuletzt, was er hätte noch erschaffen können. Mahler bedauert es sehr, zu wenig Musik gemacht zu haben in seinem Leben.
"Er hätte die Harmonien seines Körpers komponieren sollen. Und noch viel mehr die Disharmonien". S. 114
Sehr gut gelöst finde ich das Ende des Buches mit dem Schiffsjungen. Durch einen Zufall erfährt er vom großen Begräbnis des „Direktors“ und bekommt eine Ahnung von der Erhabenheit seiner Musik.
Ich empfinde den Roman als authentisch. So könnte es gewesen sein! Es gibt eine große Zahl von wunderschönen Vergleichen, Metaphern, Sinnbildern, Anspielungen...Ich habe mir viele Zitate notiert.
Trotz der Kürze des Buches werden die wichtigsten Dinge im Leben des großen Komponisten angesprochen: die großen Erfolge in der Musik, seine Frau Alma, die beiden Töchter, der Tod des geliebten Kindes, das Versagen als Ehemann...
Robert Seethaler versteht es eindrucksvoll den Leser mit auf die letzte Reise dieses bedeutenden Künstlers mitzunehmen. Dass der Autor es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 schaffte, kann ich gut nachvollziehen!
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Auf seiner letzten Reise verbringt Gustav Mahler viel Zeit auf dem Deck des Schiffes und sinniert über sein Leben. Er weiß, dass er sterben muss. Er hat Schmerzen und manchmal möchte er sogar über die Reling springen, aber er tut es nicht.
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, bei dem man zunächst denkt, was soll das bringen, die paar Seiten. Aber in diesen wenigen Seiten steckt so viel drin. Das Portrait eines sterbenden Mannes, der an die guten und auch schlechten Zeiten zurück denkt. Man spürt auch, dass der Autor sich ausgiebig mit Gustav Mahler auseinander gesetzt hat. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Art und Weise wie die Worte gewählt wurden passt gut zu der erzählten Geschichte. Viel weiß ich nicht über Gustav Mahler, aber dieses Buch lockt einen dazu, sich mal ein wenig mehr mit ihm zu beschäftigen.
Fazit:
Beeindruckt
Käufer-Bewertung: dj79
Gustav Mahler ist ein musikalischer Nerd seiner Zeit. Er geht komplett auf in seiner Arbeit, lebt sein Talent aus, ist jedoch in seiner Sozialkompetenz spürbar eingeschränkt. Das Lesen des neuen Seethalers lässt einen den kauzigen Ausnahmekünstler dennoch in sein Herz schließen.
Wir lernen den schon kranken Gustav Mahler auf seiner Überfahrt von New York nach Europa kennen. Fiebrig sitzt er an Deck bei Tee und sinnt über sein Leben. Robert Seethaler führt dabei sehr schön zwischen der Atlantiküberfahrt und Mahler’s Erinnerungen hin und her. Seine Gedanken widmet Mahler seiner Familie, allen voran seiner Frau Alma, und seinem Lebenswerk. So kehrt er sukzessive an die wichtigen Stationen seines Lebens zurück.
Seethaler lenkt das Augenmerk auf die sensible Seite des Künstlers, der nicht nur alle anderen, sondern auch oder gerade sich selbst fortwährend kritisch betrachtet. Da er seine Ausführungen mit ganz feiner, perfekt pointierter Sprache unterstützt, konnte ich beim Lesen beinahe selbst den emotionalen Schmerz des Ausnahmetalents fühlen. Trotz der eher bedrückenden Grundstimmung hat mich das Gelesene nicht runtergezogen, weil mich Seethaler‘s Sprachniveau einfach nur fasziniert hat.
Wenn ich die Lektüre Revue passieren lasse, finde ich zudem das Cover perfekt gewählt. Der zurück blickende Mann an der Reling, dieser blaß kränkliche Touch des Bildes insgesamt, verkörpert für mich die emotionalste Szene des Romans.
Insgesamt bin ich begeistert von Seethaler‘s Roman. Nicht nur das Lesevergnügen trägt zu diesem Urteil bei, sondern auch die bewusste Verknüpfung zu weiteren zeitgenössischen Berühmtheiten. Diese sind mir zwar grob mit Lebensdaten bereits bekannt gewesen, der direkte zeitliche und örtliche Zusammenhang war mir allerdings nicht präsent. Den Roman empfehle ich gern weiter. Wenn man Gustav Mahler noch gar nicht kennt, ist es vielleicht hilfreich, sich grob vorab über ihn zu informieren.
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Käufer-Bewertung: buecherwurm_01
Während seiner Seereise von Amerika nach Europa Anfang des 20. Jahrhunderts ist er bereits schwerkrank. Er nutzt die Zeit an Deck für Rückblicke auf sein künstlerisches wie privates Leben mit seinen vielen Höhen und Tiefen. Trotz seiner schon in jungen Jahren angeschlagenen Gesundheit sowie seiner jüdischen Herkunft schafft er es mit viel Willenskraft, seine Träume zu verwirklichen. Die Rückblenden in diesem nur 126 Seiten starken Buch beschränken sich auf wenige, aber äußerst wichtige Momente in Mahlers Leben.
Sehr kurz wird sein Schaffen gehalten, was mir aber nicht gefehlt hat. Denn es gibt eine logische Erklärung dazu: „Man kann über Musik nicht reden, es gibt keine Sprache dafür. Sobald Musik sich beschreiben lässt, ist sie schlecht.“ (S. 65) Der Autor gibt einen tiefen Einblick in das Leben eines der wichtigsten Dirigenten, Komponisten und Operndirektoren, Gustav Mahler, der sehr früh verstarb.
Mit seiner Sprachgewalt schafft es Seethaler, das Gemüt und die Gedankenwelt eines wahren Künstlers zu ergründen. Er hat ein Porträt geschaffen, das den Leser einlädt, sich mehr mit dem Leben und Werk von Gustav Mahler zu befassen. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches, denn es strahlt die Melancholie aus, die sich im Roman wiederfindet.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Gustav Mahler blickt während seiner letzten Schiffreise auf sein Leben zurück. So wie sein Blick über das endlose Meer schweift, schweifen seine Gedanken zurück und ermöglichen dem Leser einen Einblick in verschiedenste Episoden seines Lebens. All die Momente, die er mit seiner Frau Alma verbringen durfte, welche er so sehr liebt, das Glück, das er empfindet, wenn er seiner Tochter beim Spielen zusieht. Seine Zeit als Dirigent bei der Wiener Oper, verschiedene Reisen. Es ist ein wenig, als zöge sein Leben schon hier nochmals an ihm vorbei, denn Mahler ahnt, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Das Buch lässt sich ganz wunderbar lesen, der Schreibstil Seethalers ist wirklich sehr angenehm. Auch das Episodenhafte des Buches, das Hin- und Herspringen zwischen Gegenwart und Vergangenheit mit einem fließenden Übergang gefiel mir gut. Warum ich dennoch nur drei Sterne vergebe: Es war mir tatsächlich zu kurz. Ich habe sehr lange gebraucht, um mich an die doch sehr exzentrische Art Mahlers zu gewöhnen, und ganz warmgeworden bin ich damit auch bis zum Schluss nicht. Vielleicht hätte ich einfach noch 100 Seiten mehr gebraucht, so aber habe ich mich nicht wirklich mit Mahlers Art anfreunden können. Es hat mich schlichtweg nicht so sehr berührt wie ich anfangs gehofft hatte, ich war beim Lesen eher ein neutraler Beobachter, der auf ein zweifellos interessantes Leben zurückschaut, an diesem aber nicht wirklich teilhaben kann.
Nichtsdestrotrotz hat mir das Buch gefallen, und wer Gustav Mahler besser kennt als ich (für mich war das komplettes Neuland), der wird sicherlich seine Freude an diesem Buch haben!
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Käufer-Bewertung: Emmmbeee1
1911: Einer der ganz grossen Musiker des 20. Jahrhunderts befindet sich auf einem Ozeandampfer. Er kehrt von New York nach Wien zurück, behaftet mit einer schmerzhaften Krankheit. Während er allein auf Deck sitzt, betreut von einem Schiffsjungen, lässt er sein bisheriges Leben und Schaffen an sich vorüberziehen. Natürlich spielt darin seine berühmte Frau Alma eine grosse Rolle, aber auch der Schmerz um die verstorbene Tochter. Mahler weiss, dass sein Leben nicht mehr lange währen wird und denkt wehmütig an all die Werke, die er noch hätte komponieren können.
Im Erzählfluss mischen sich Vergangenheit und Gegenwart, Erfolg und Eifersucht, Intrigen an der Wiener Oper, die kleinen Niederlagen durch die eigene Lebensuntüchtigkeit und die Triumphe in der Neuen Welt. Trotz allem Erfolg ist Mahler ein Mann auf dem Abstieg.
Robert Seethaler schildert das alles gekonnt, nahegehend, poetisch mit viel Farbe und in meisterhaftem Stil, den ich an ihm schätze.
Der Schiffsjunge, welcher den Komponisten umsorgt, hat meine Sympathien gefunden. Doch habe ich mir insgesamt ein wenig Spannung gewünscht. Irgendetwas bisher Unbekanntes aus Mahlers Vita, ein unvorhergesehenes Ereignis, und wenn es noch so klein ist. Etwas wie ein Stein, der die Melodie des Baches verändert. Die See der Schilderungen scheint mir allzu ruhig. Vielleicht weiss ich zu viel vom Komponisten und der Roman hat mich deshalb etwas gelangweilt. Sehr ansprechend und passend fand ich die Gestaltung des Covers.
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Käufer-Bewertung: ulla
Auf der "Amerika" tritt Gustav Mahler seine letzte Reise an. Das Engagement an der Metropolitan Opera in New York ist beendet und er fährt mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf dem Schiff wieder zurück nach Europa. Bereits seit längerem ist er krank und er weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Während er auf dem Deck in einem nur für ihn reservierten Bereich sitzt und von einem Bootsjungen versorgt wird, erinnert er sich an vergangene Zeiten. Sein Leben als kleiner Junge, wie er seine wunderschöne junge Frau kennengelernt hat, an seine Töchter Anna und vor allem an Maria, die als Kind verstarb, an die Zeit in der Sommerfrische in denen er im Gartenhaus komponierte, an die Proben, an die Unzulänglichkeiten der Musiker, an Erfolge und Missstimmungen und seine eigenen Ängste und Fehler. Alma, die für ihn viel zu jung ist und sich nach einem anderen Leben gesehnt hat, die wenige Zeit, die er mit ihr verbracht hat.
Der Roman wechselt immer wieder die Zeiten, manchmal mitten im Satz, dennoch fällt es leicht, den Gedankengängen zu folgen. Der Schreibstil ist außergewöhnlich gut. Ob es mehr ein Roman oder die Lebensgeschichte Mahlers den Fakten entspricht kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall macht die Handlung neugierig auf die Musik Gustav Mahlers. Es ist nur ein kleines Büchlein mit wenigen Seiten, der Inhalt ist ein richtiges Kleinod.
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Käufer-Bewertung: Bücherwelt1967
In dem neuen, schmalen Roman des österreichischen Autors Robert Seethaler geht es um das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Seethaler erzählt von der letzten Überfahrt Mahlers von Amerika nach Europa im Jahr 1910. Mahler ist sterbenskrank, von Fieberschüben geschüttelt und ahnt, dass es dem Ende zugeht.
Episodenhaft blickt Mahler auf einzelne Passagen seines Lebens zurück, er reflektiert über seine Beziehung zu seiner Frau Alma und über den Tod seiner verstorbenenen Tochter, er blickt zurück auf seine Zeit als Operndirektor, thematisiert seine Begegnung mit Sigmund Freud. Bruchstückhaft erfährt man etwas über den Menschen Gustav Mahler. Es ist ein eindringliches und atmosphärisches Buch, das den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt des großen Komponisten teilhaben lässt.
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Käufer-Bewertung: cosmea
In Robert Seethalers neuem Roman “Der letzte Satz“ ist der Komponist und Dirigent Gustav Mahler auf dem Schiff „Amerika“ von New York Richtung Europa unterwegs. Er ist todkrank und weiß selbst, dass dies seine letzte Reise sein wird. Er schaut vom Deck aus über das Meer und lässt Stationen seines Lebens Revue passieren: seine bemerkenswerte Karriere als Dirigent, die ihn in die großen Häuser der ganzen Welt führte und unter anderem in Wien einem disziplinlosen Orchester mit teilweise mittelmäßigen Musikern zu großen Triumphen verhalf. Er erinnert sich an seine kleine Tochter Maria, die etwa zwei Jahre zuvor verstarb, und er denkt über seine Ehe mit der schönen Alma nach, die mit der kleinen Tochter Anna ebenfalls an Bord ist. Alma ist die Liebe seines Lebens. Sie ist dennoch von dieser Ehe enttäuscht und hat sich einem anderen Mann zugewandt, weil sie immer gespürt hat, dass die Musik in Gustav Mahlers Leben die wichtigste Rolle spielt. Sie verlässt ihren Mann jedoch nicht, denn ihm bleibt ohnehin nicht mehr viel Zeit. Rückblickend bedauert Mahler, nicht mehr komponiert zu haben: „Ich sollte noch ein bisschen bleiben.“ (S. 118) Seine Tätigkeit als Dirigent und die vielen Reisen haben zu viel Zeit gekostet.
Seethaler zeichnet in diesem schmalen Bändchen ein faszinierendes Porträt eines großen Künstlers, der trotz antisemitischer Anfeindungen und Widerständen aller Art seinen Weg ging und großes leistete. Auch die lange Krankheit mit vielen unangenehmen Symptomen lässt ihn nicht resignieren. Er weiß: Solange man sich den Tod vorstellen kann, ist er noch nicht da (S. 108). Dem Autor ist ein auch sprachlich beeindruckendes Porträt gelungen, das ich gern empfehle.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Robert Seethaler hat sich schon mit seinen letzten Roman “Ein ganzes Leben” und “Das Feld” in die obere Riege der deutschsprachigen Literatur geschrieben.
Der letzte Satz, diese Gustav Mahler-Romanbiografie setzt da an und enthält gleiches Niveau.
Gustav Mahlers Leben wird geschildert. Ausgangspunkt ist eine Reise Mahlers auf einem Schiff aus den USA nach Europa. Daraus leiten sich Erinnerungen ab. Schwerpunkt seine schwierige Beziehung zu seiner Ehefrau Alma.
Alma Mahler-Werfel wird auch eine wichtige Figur der Kulturgeschichte werden, wenn auch eine zwiespältige. Ich finde auch ihr Porträt gelungen. Und auch Mahler funktioniert als eine getriebene Persönlichkeit, dem die Musik, seine Symphonien und das Dirigieren das wichtigste bleibt.
Ein Leitmotiv bilden Mahlers Gespräche mit einem Jungen auf dem Schiff, der ihn bedient. Nur kurz denkt man da an Thomas Manns Tod in Venedig, aber in diese Richtung geht das natürlich nicht. Mahler Gedanken drehen sehr um Alma und den Verlust seiner vor 2 Jahren verstorbenen Tochter.
Das letzte Kapitel gehört dennoch dem Schiffsjungen, dennoch einmal an den alten Mann denkt, den er einst getroffen hatte. Das finde ich sehr gelungen.
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Käufer-Bewertung: begine
Der österreichische Schriftsteller Robert Seethaler schreibt mit sprachlicher Lebendigkeit.
In seinem Roman „Der letzte Satz“ geht es um die letzte Zeit im Leben des Komponisten Gustav Mahler. Er war besessen von seiner Arbeit. Auf einer Schiffsfahrt geht es ihm schon schlecht. Er wird von einem Jungen betreut, der immer da ist, wenn er ihn braucht.
Der Autor lässt den Leser im Geist des Meisters teilnehmen.
Allerdings könnte es auch auf jeden Mann gehen. Wenn die Kraft nachlässt und er Angst hat seine Arbeit nicht fertig zu bekommen, macht ihnen Angst. Gustav Mahler war kein einfacher Mensch, es musste alles so sein, wie er es will.
Robert Seethaler hat das enorm gut gemacht.
Der Roman ist ruhig und doch interessant.
Es ist ein lesenswertes Buch.
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Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane "Der Trafikant" (2012), "Ein ganzes Leben" (2014) und "Das Feld" (2018) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Seine Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman "Ein ganzes Leben" stand er auf der Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt erschien von ihm der Roman "Der letzte Satz" (2020) bei Hanser Berlin. Robert Seethaler lebt in Berlin und Wien.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3446267886 |
10-stellige ISBN | 3446267883 |
Verlag | Hanser Berlin |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 17. August 2020 |
Seitenzahl | 125 |
Format (L×B×H) | 20,8cm × 13,1cm × 2,0cm |
Gewicht | 226g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Unsere Warengruppen | Belletristik - Romane & Erzählungen |
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Belletristik - Erzählende Literatur
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Birgit H. aus Troisdorf
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C. A.
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Matthias M.
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Johannes Wagner
Sie und Ihr Team zeigen mit Ihrem Engagement, dass es Sinn macht, über den Tellerrand der reinen Ökonomie hinaus zu schauen.
Ich wünsche Ihnen viele treue Kunden und ein unüberhörbares Echo in der Medienwelt.
Heinz-Ulrich P. aus Aurich