>DIE ZEIT<
An einem Sommertag an der Küste Kamtschatkas verschwinden die russischen Schwestern Sofija und Aljona. Das Verbrechen erinnert an einen Vorfall nur Monate zuvor in der indigenen Bevölkerung. Wie eine düstere Wolke hängt der ungelöste Fall fortan über Kamtschatka und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in einer gespaltenen, männerdominierten Gesellschaft. Während das Netz zwischen den Einzelschicksalen dichter wird, hält die Suche nach den Mädchen die ganze Stadt in Aufruhr.
Brillant konstruiert und einfühlsam erzählt, entführt uns der Roman in eine extreme und faszinierende Welt am Rande der Welt: in die graue Stadt Petropawlowsk, die spektakulären Weiten der Tundra und die Schatten schneebedeckter Vulkane.
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Käufer-Bewertung: a_
Ewenen, Tschuktschen, Korjaken… dass ausgerechnet eine US-amerikanische Autorin den LeserInnen den Vielvölkerstaat Russland näher bringt und auf den Rassismus der Kaukasier bzw. weißen Russen gegenüber der indigenen Bevölkerung eingeht, hat mein Interesse geweckt. Die Autorin Julia Phillips beschreibt es so, dass sie als Kind des Kalten Krieges bereits ein Bild der ehemaligen Sowjetunion vermittelt bekommen hat, das sie prägte. Ihr Studium der Sprache und Kultur Russlands, so wie mehrere Besuche und Forschungsreisen in eben dieses Land, haben ihren Blick geschärft.
Liest man Phillips Debütroman „Das Verschwinden der Erde“ merkt man eines recht schnell: Phillips ist eine gute Beobachterin, die es versteht, gesellschaftliche Missstände und patriarchale Strukturen aufzudecken und ihren Protagonistinnen eine Stimme zu geben. Auch die russische Halbinsel Kamtschatka wird malerisch greifbar mit ihrer atemberaubenden Weite, wilden Bären, unzähligen Lachsen und Rentierherden, schneebedeckten Bergen und Vulkanen, aber ebenso der größten Stadt Petropawlowsk-Kamtschatka mit ihren Platten- und Wohnkomplexen. Relikte der Sowjetzeit. Es ist aber vor allem auch die Tundra, diese Leere der Landschaft, die Kamtschatka charakterisiert und wohl ein Spiegelbild für Phillips Frauenfiguren ist, die allesamt eine Art von Leere in ihrem Leben spüren.
Im Fokus der Geschichte stehen die beiden Schwestern Sofija und Aljona, die an einem Sommertag auf Kamtschatka verschwinden. Ihre Suche bleibt erfolglos, doch tangiert auf eine gewisse Art das Leben aller Protagonistinnen. Doch während Phillips es schafft ihre LeserInnen auf eine Reise nach Kamtschatka mitzunehmen, gelingt ihr die Verknüpfung der Einzelschicksale als Gesamtroman nicht.
Vielmehr liest sich „Das Verschwinden der Erde“, wie eine Abfolge mehrerer Einzelschicksale, wobei das Verschwinden der Mädchen als roter Faden und die Leere der Protagonistinnen als einendes Element nicht ausreicht. „Was denkst du, was mit den Mädchen passiert ist“, liest man in den einzelnen Kapiteln immer mal wieder, doch wirklich Spannung wird nicht erzeugt. Auch literarisch erzeugt das Werk keinen Nachhall.
Allen, die sich für die russische Kultur, die Halbinsel Kamtschatka und Frauenschicksale interessieren, empfehle ich diesen Roman, allerdings mehr als eine Anthologie.
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Käufer-Bewertung: nil_liest
Zwei Schwestern, Aljona und Sofija, die eine 11. Jahre alt, die andere 8 Jahre alt verschwinden und eine Suche beginnt. Ein Plot der zunächst klingt wie bei vielen Thrillern. Doch hier ist schon der Einstieg kurios, denn wir erleben gleich hautnahe mit wie die beiden von einem Mann getrickt werden und sie in sein Auto lockt. Der Atem stockt einem, wenn der Punkt kommt in dem die Mädchen realisieren, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und das Handy aus dem Fenster fliegt.
Was noch so gänzlich anders ist, ist der Handlungsort: Kamtschatka – eine Halbinsel in Russland, sie ragt wie eine lange Zunge ins Meer. Durch die Karte zu Beginn des Textes kann man sich hier geografisch immer wieder gut orientieren ohne google maps zu bemühen! Ein so ferner Ort der durchaus auch sehr präsent ist in den Beschreibungen der Landschaft. Ein zentrales Element, das die Handlung daher nicht einfach woanders hin verpflanzen lässt.
Verwundert es doch, dass dieser Roman von einer Amerikanerin geschrieben wurde, Julia Phillips, und nicht von einer russischen Autorin. Noch mehr erstaunt einen, wenn nach der Lektüre klar wird, dass dies in der Tat der Debütroman der Autorin ist und dann verwundert nicht mehr, dass dieses Buch als einer DER besten Bücher des Jahres 2019 gehandelt wurde von diversen wichtigen Kritikern im englischsprachigen Raum. Die New York times hat es unter die TOP 10 des Jahres 2019 gewählt, ein starkes Urteil und in der Tat ein großartiger Roman.
Zurück zu den verschwundenen Mädchen. Wir erleben nun erst einmal mit wie sie verschwinden. Und dann? Dann beginnt „Das Verschwinden der Erde“ und der Leser beginnt zu verstehen was so großartig ist an diesem Roman: die Erzählweise, wie ineinanderfließende und doch fast eigenständige Kurzgeschichten wird hier über Frauen erzählt, die vom Verschwinden der Mädchen betroffen oder beeinflusst werden und die Dimensionen wachsen immer stärker zusammen. Ein Mosaik um das Verschwinden herum.
Aber geht es „nur“ um zwei verschwundene Mädchen? Mit Nichten! Es werden tiefgreifende Themen wie kulturelle, soziale und rassistische Reibungen deutlich. Und hier wird der Bogen zur amerikanischen Autorin dann doch wieder sichtbar. Am anderen Ende der Welt und irgendwie Ähnliches zu bewältigen.
Nur das Ende hätte ein wenig anders sein können, will es da doch eher den spannenden Bogen betonen wie es ein Thriller tun würde. Kritik auf zu hohem Niveau, der Roman hat mich nachhaltig beeindruckt und ist eine Wucht!
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Käufer-Bewertung: elmidi
Der Klappentext dieser ungewöhnlich erzählten Geschichte kündigt einen literarischen Thriller an. Gethrillt hat mich allerdings gar nichts, literarisch anspruchsvoll war es allerdings schon.
Julia Phillips Debüt nähert sich Kamtschatka und seinen EinwohnerInnen auf sehr ungewöhnliche Weise. Der Aufhänger im ersten Kapitel ist das Verschwinden zweier Schwestern. Was jetzt ein Thriller hätte werden können, drängt uns einen anderen Blickwinkel auf. Das erste Kapitel heißt schlicht "August" und die nächsten Kapitel gehen Monat für Monat weiter, in denen die Schwestern verschwunden bleiben und wir ein Stückchen des Lebens ganz unterschiedlicher Familien, Paare und einzelnen Menschen wie als Kurzgeschichte erzählt bekommen, nur um im nächsten Kapitel wieder bei jemand anderem zu landen. Bei jedem dieser insgesamt 26 Personen, immer im Mittelpunkt die Frauen, hat das Verschwinden der Mädchen irgendwelche Spuren hinterlassen. Am Ende des Buches gibt es Antworten, kurze zumindest.
Am Ende des Buches habe ich auch wieder gerne weitergelesen. Irgendwo in der Mitte war es mir einfach zu viel, zu viele Personen, kein roter Faden und ich hab mich irgendwie verloren und fremd zwischen all diesen vielen Leuten gefühlt. Eher so, wie zu Besuch in Kamtschatka, und man muss in kurzer Zeit ganz viele Leute besuchen, die man alle nicht kennt. Auf diese Weise bleibt aber auch ein Eindruck vom Leben dort, vom Konflikt zwischen Männern und Frauen, zwischen Russen und Ureinwohnern, zwischen Kindern und Erwachsenen, den Menschen und der Regierung und nicht zuletzt der Landschaft.
In dieser Zeit, in der gerade sowieso mal alles anders ist, passt es, sich auf eine anders erzählte, in einer ganz anderen Region der Erde spielende Handlung einzulassen. Man sollte allerdings ein bisschen Durchhaltevermögen und ein gutes Namensgedächtnis mitbringen.
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Käufer-Bewertung: begine
Das verschwinden der Erde, ist der erste Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin
Julia Phillips.
Der Schauplatz ist Kamtschatka. Dort leben Russen und Einheimische.
Die russischen Schwestern Sofija und Aljona müssen sich die Tage selbst beschäftigen, da ihre Mutter arbeiten muss.
Eines Tages sind sie an der Küste, da treffen sie einen Mann, der sich verletzt haben will.
Sie lassen sich von ihm nach Hause fahren, da kommen sie nicht an.
Gut, ähnliches habe ich schon oft gelesen.
Hier erleben wir die Angst der Mutter. Sie trifft dann noch eine Einheimische, den Tochter schon vorher verschwunden war.
Das Ende wurde von der Autorin gut konstruiert und war brillant. Sie hat den ganzen Roman mit melodiöser einfühlsamer Stimme geschrieben.
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Julia Phillips, geboren 1988, lebt in Brooklyn, New York. Das Verschwinden der Erde ist ihr erster Roman. Er stand auf der Shortlist des National Book Award 2019 und erscheint in 25 Ländern.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3423282581 |
10-stellige ISBN | 3423282584 |
Verlag | dtv Verlagsgesellschaft |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 22. Januar 2021 |
Seitenzahl | 376 |
Originaltitel | Disappearing Earth |
Format (L×B×H) | 21,8cm × 14,7cm × 2,8cm |
Gewicht | 525g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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