Laetitia Colombani erzählt in ihrem neuen Roman »Das Haus der Frauen« von zwei heldenhaften Frauen - für alle Leserinnen von »Der Zopf«
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.
Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität.
Die hier angegebene Schätzung beruht auf dem durchschnittlichen Fördervolumen der letzten Monate und Jahre. Über die Vergabe und den Umfang der finanziellen Unterstützung entscheidet das Gremium von buch7.de.
Die genaue Höhe hängt von der aktuellen Geschäftsentwicklung ab. Natürlich wollen wir so viele Projekte wie möglich unterstützen.
Den tatsächlichen Umfang der Förderungen sowie die Empfänger sehen Sie auf unserer Startseite rechts oben, mehr Details finden Sie hier.
Weitere Informationen zu unserer Kostenstruktur finden Sie hier.
Käufer-Bewertung: adel69
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch ist aus der Ebene des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) im Präsens geschrieben und beleuchtet zwei Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten leben.
Solène lebt im heutigen Paris – so, wie wir es vor der Corona-Krise kennen. Eine quirlige umtriebige Stadt. Solène ist eine erfolgreiche Anwältin mit einer eigenen Wohnung und einem gut gefüllten Bankkonto. Sie ist Single.
Eines Tages erleidet sie einen Burnout, nachdem sich einer ihrer Mandanten vor ihren Augen nach einer Gerichtsverhandlung umgebracht hat.
Das schockiert Solène so sehr, dass sie ihren Anwaltsberuf erst einmal ruhen lässt, sich psychologische Hilfe holt – und nach einigen Wochen überlegt, was sie Sinnvolles tun kann. So fängt sie an, ehrenamtlich einmal pro Woche in einem Frauenhaus – genannt „Der Palast“ – in Paris zu arbeiten. Sie hat ihren Computer dabei und schreibt Briefe für die Frauen.
Dabei erntet sie nicht nur Lob, sondern auch Kritik. Sie lernt unterschiedliche Frauen mit unterschiedlichen Schicksalen kennen.
Die zweite Handlung spielt im Paris der 1920er-Jahre. Blanche arbeitet bei der Heilsarmee. Ihr ist es ein Anliegen, armen Menschen zu helfen. Doch sie und ihr Mann Albin haben die finanziellen Möglichkeiten nicht, um vielen Menschen helfen zu können. Eines Tages findet Blanche das ideale Objekt, in dem man ein Frauenhaus eröffnen könnte. Aber das Gebäude ist nicht nur groß, sondern auch ziemlich teuer. So fasst Blanche einen kühnen Plan.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Nachdem ich das Buch „Der Zopf“ von Laetitia Colombani gelesen hatte, das mir sehr gut gefallen hatte, war ich gespannt auf ihr neues Buch.
Die Handlung fängt gleich interessant an. Das Leben von Solène, einer sympathischen Anwältin, ändert sich von einem Moment auf den anderen. Sie überlegt sich, wie ihr Leben weitergehen kann, nachdem sich ihr Anwaltsberuf erst mal erledigt hat.
Als Leserin will ich wissen, was Solène unternimmt und wie sie die Aufgabe in dem Frauenhaus meistert. Anfangs ist es schwer, die Frauen nehmen keine Notiz von Solène. Nachdem sie aber einige der Frauen kennen gelernt hat und beginnt, sich in ihrer neuen Funktion wohlzufühlen, muss sie mit Kritik und einem weiteren schlimmen Ereignis fertig werden.
Mit der Geschichte rund um Blanche musste ich mich erst einmal anfreunden. Nicht nur schön, sondern auch düster ist das Leben im Paris der 1920er-Jahre – und ich wusste zuerst einmal nicht, was ich von Blanche halten sollte. Im Laufe der Lektüre wurde sie mir aber sehr sympathisch. Sie hat ein großes Herz und kann das Wenige, das sie bekommt, noch mit anderen Leuten teilen.
Sehr ansprechend finde ich den Schreibstil von Laetitia Colombani. Sie bringt alles auf den Punkt und verzichtet auf ausufernde Beschreibungen. Dabei kann sie gekonnt die Gefühle und Gedanken ihrer Hauptpersonen darstellen und malt mit Worten Bilder von Situationen, so dass man sich als Leserin alle Ereignisse und Schauplätze sehr gut vorstellen kann.
Am Ende bleiben einige Fragen, die man sich als Leser während der Lektüre stellt, noch offen. Aber das finde ich in Ordnung – so kann man sich seine eigenen Gedanken machen, wie manche Ereignisse weitergehen könnten.
Mein Fazit:
"Das Haus der Frauen" ist ein Buch über zwei bemerkenswerte Frauen, die über sich selbst hinauswachsen, indem sie versuchen, armen, bedürftigen Frauen zu helfen.
Ich vergebe alle Sterne und eine Leseempfehlung.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: lynas_lesezeit
"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani ist eine Homage der Kraft und Zähigkeit von Frauen.
Was mir besonders schön an dem Cover gefällt, ist der Wiedererkennungswert der Romane von Laetitia Colombani. Auch der erste von ihr auf deutsch erschienene Roman "Der Zopf" hat ein ebenso wunderschön gestaltetes Cover mit Gold-Akzenten. Gleich auf den ersten Blick bin ich so auf diesen zweiten Roman aufmerksam geworden und wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil, die Charaktere und die Gesamtaussage des Buches sind gewohnt stark. Die Autorin arbeitet mit klaren, aber dennoch intensiven Beschreibung.
Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung von Solène. Sie hat ihr bisheriges Leben verbissen als Anwältin gearbeitet, um dem Ideal ihrer Eltern zu entsprechen. Irgendwann fehlt ihr die Kraft, um weiterzumachen und sie erhält einen einschneidenden Rat von ihrem Psychiater: "Sie durchlaufe[n] eine Sinnkrise. [...] In solchen Situationen hilft es, sich selbst aus dem Fokus zu nehmen, sich anderen Menschen zu öffnen, man muss wieder einen Grund finden, morgens aufzustehen. Sich nützlich zu fühlen, sich für eine Sache zu engagieren, anderen zu helfen, könnte einer sein." Solène beginnt auf diesen Rat hin als öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen in Paris.
Damit entfaltet sich ein eindrucksvoller, zweiter Handlungsstrang um Blanche und Albin Peyron. Nach und nach erfährt man beim Lesen, wie die beiden im Jahr 1925 gekämpft haben, um den Palais de la femme zu eröffnen. Geschickt werden hier fiktive Figuren und Ereignisse mit realen zu einer stimmigen Geschichte verwoben. Neben Blanche und Solène, den beiden Frauen, die unverkennbar im Fokus stehen, werden auch einige weitere Frauen vorgestellt und ihre tragischen Schicksale geschildert. Die Darstellung erfolgt dabei eher nüchtern und kurz, so dass ich emotional nicht so ergriffen war, wie es hätte sein können. Leider fehlt in der gesamten Erzählung nahezu völlig die direkte Rede und die Ich-Perspektive, was es schwer machte, sich emotional den Charakteren intensiv zu nähern. Dennoch regt das Buch mit den tragischen Schicksalen der Frauen, dem großen Mut und dem Einsatz von Blanche und Albin, der allmählichen Veränderung von Solène an, sich selbst einmal aus dem Fokus zu nehmen und Dinge gerade nicht nur intellektuell wahrzunehmen, sondern sich auch emotional einzufühlen. Der Leser selbst ist gefragt, die Geschichte für sich umzusetzen und zu intensivieren.
Die Botschaft des Buches ist eine wichtige: "Man darf nicht unterschätzen, was kleine Gesten oder ein Lächeln vermögen, sie haben große Wirkung." Wenn jeder ein wenig über sein Umfeld hinausblickt und nur ein wenig Zeit und Kraft opfert, ohne dafür die Hand aufzuhalten, kann das enorme Auswirkungen für eine andere Person haben.
"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani lässt zwar an Tiefe, Emotion und Ausführlichkeit noch einiges an Luft, setzt aber dennoch deutlich das versprochene "Plädoyer für mehr Solidarität". Ich kann eine Leseempfehlung für Leser aussprechen, die sich mit sich und ihrem Umfeld einmal kritisch auseinandersetzen und sich zu kleinen Veränderungen motivieren lassen möchten.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: raschke64
Soléne. Ist eine sehr erfolgreiche Anwältin und geht komplett in ihrer Arbeit auf. Es gibt keine Freizeit, keinen Urlaub, keine Erholung. Als sich einer ihrer Mandanten das Leben nimmt, gerät Soléne in eine große Krise und verfällt in Depressionen. Nach längerer Zeit schlägt ihr Therapeut ihr vor, sie sollte eine ehrenamtliche Arbeit übernehmen. Soléne entscheidet sich nach einiger Zeit, ehrenamtlich als öffentlicher Schreiber im Palast der Frauen zu arbeiten. Dort lernt sie wirkliche Not kennen, aber auch große Hilfe, Liebe und Freundlichkeit.
Das Buch hat mir gut gefallen und es lässt sich gut lesen. Kritik gibt es in erster Linie an dem Titel. Er suggeriert, dass es um ein Frauenhaus geht, wie man es in Deutschland kennt: also versteckt, die Adresse nicht bekannt, relativ abgesichert. Im Französischen heißt das aber Palast der Frauen und es ist ein riesiges Gebäude in Paris, zu dem Frauen in Not kommen können. Das Haus ist aber relativ offen und die Adresse ist bekannt. Im Buch erfolgt ein Wechsel zwischen dem aktuellen Geschehen um Soléne und dem Geschehen mehr als 100 Jahre zurück, als eine mutige Frau - beziehungsweise ein Ehepaar - der Heilsarmee dieses Haus gegründet hat. Eigentlich ist es furchtbar, dass nach 100 Jahren so ein Haus immer noch so dringend nötig ist. Die Autorin hat versucht, alle möglichen Fälle, die Frauen betreffen könnten, in dem Buch unterzubringen. Mir war das manchmal ein wenig zu viel und vor allem im historischen Teil ein wenig zu pathetisch. Trotz allem ist es ein wichtiges Buch und ein Buch, das auch viel Wärme gibt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: yellowdog
Laetitia Colombanis erster Roman Der Zopf hatte mich so überzeugt, dass ich sehr auf ihr zweites Buch gespannt war und Das Haus der Frauen ist ebenfalls gelungen.
Die Autorin erzählt von 2 Frauen. Ca. 1925 von Blanche, die sich dafür einsetzte, dass das erste Frauenhaus in Paris gegründet wurde und die bei der Heilsarmee wirkte.
Der zweite Handlungsstrang ist heute in Paris in diesem Frauenhaus, genannt der Palast,angesiedelt. Hier übernimmt eine ehemalige Rechtsanwältin eine Ehrentätigkeit. Einmal die Woche hilft sie den Frauen beim Verfassen von Briefen. Bei dieser Sprechstunde lernt Solene (und mit ihr die Leser) die Frauen allmählich gut kennen und jede von ihnen hat ihre ganz eigene Geschichte. Oft sind es bewegende Schicksale. Frauen, die vor Gewalt geflüchtet sind, obdachlose, wütende oder hilflose.
Die Frauen, Cvetana, Cynthia, Binta, Renee, Lily und andere, wird man nicht so schnell vergessen.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: begine
Die Autorin Laetitia Colombani hatte schon mit ihrem Roman Der Zopf große Erfolge. Nach der Lektüre dieses Romans hatte ich jetzt große Erwartungen an dem neuen Roman „Das Haus der Frauen“, und ich wurde nicht enttäuscht.
In Paris steht der Palast, das ist ein Haus, in dem Frauen Zuflucht nehmen können. Die Anwältin Solene fängt nach einer Lebenskrise als Schreiberin dort an, um den Frauen zu helfen. Nach einem holperigen Anfang, geht sie in ihrer Aufgabe auf.
Abwechselnd werden Selenes Erlebnisse, und über Blanche Peyron, die dieses Haus gründete, erzählt. Sie ist eine besonders engagierte Frau, die sich nicht schont.
Als junges Mädchen tritt sie der Hilfsarmee bei. Es ist beeindruckend sie bei ihrer Aufgabe zu begleiten.
Laetitia Colombani gelingt es großartig die beiden Frauen mit Charakter und Charme zu versehen. Dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert und ich freue mich auf weitere Romane dieser Autorin.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: Wortschätzchen
Die erfolgreiche Anwältin Solène verkraftet den Selbstmord eines Mandanten nicht. Sie hat einen Zusammenbruch und nimmt psychologische Hilfe in Anspruch. Als es ihr besser geht, rät ihr der Arzt, sich selbst zu helfen, indem sie anderen hilft. Sein Vorschlag ist, einmal die Woche als Schreiberin im „Haus der Frauen“ eine Stunde den Frauen zu helfen, ihre Briefe und Anträge zu schreiben. Zunächst ist Solène nicht wirklich überzeugt, doch so nach und nach werden die Frauen und ihre Geschichten zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Ihr Jugendtraum und die Geschichte des Hauses, der Frau, die dahinter steht, die es gegründet hat, werden eins …
Laetitia Colombani hat mit sanfter, leiser Stimme eine gewaltige Geschichte erzählt. Die Geschichte einer starken Frau, die sich in einer Zeit, in der Frauen weder ein Konto haben durften noch Hosen tragen, mutig durchgesetzt hat, an scheinbar unerreichbaren Zielen Orientierung fand und die Welt damit verändert hat. Dazu brauchte sie erstaunlicher Weise keine tausend Seiten, obwohl diese Geschichte sich auch da nicht verloren hätte, nein, sie packt sie, mitsamt Solènes Geschichte, in nur 254 Seiten. Das ist erstaunlich! Fassungslos aber macht mich, dass meine Recherche zu Blanche Peyron nur magere Ergebnisse lieferte. Diese Frau wird einfach „verschwiegen“ – es ist unfassbar. Umso wichtiger ist dieses Buch!
Die Idee, eine vermeintlich schwache Frau so viele Jahre nach Blanches Tod zu ihr zu finden und von ihrer Kraft zu zehren, ist ergreifend, aber nicht schwülstig. So unterschiedlich die beiden Frauen sind, so unterschiedlich sind die Zeiten, in denen sie leben. Und doch ähnelt sich alles auf gewisse Weise. Dazu die Geschichten von den Bewohnerinnen des Hauses – jede ist anders und doch weiß der Leser, dass er genau solchen Menschen immer wieder begegnet und mehr oder weniger bewusst wegsieht. Mich hat das Buch dazu animiert, genauer hinzusehen. Bedürftigen nicht nur ein wenig Geld oder etwas zu Essen zu geben, sondern auch Worte. Nicht schweigend weitergehen.
Das Buch hat auffallend wenig direkte Rede. Dadurch spürt man beim Lesen tatsächlich eine Stille, eine Ruhe. Das geht heftig unter die Haut. Ich fühle mich, im Vergleich zu jeder der Frauen im Buch, tatsächlich klein und schwach! So gut geht es mir, dass ich es immer wieder vergesse, dass dies längst nicht für alle ein Normalzustand ist. Das sollte es aber sein und genau das sagt dieses Buch. Deshalb und weil es sich ganz tief unter meine Haut gearbeitet hat, bekommt es von mir die vollen Sterne.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Als ein Mandant der Anwältin Solene sich das Leben nimmt, bricht alles in ihr zusammen. Ihr Psychologe rät ihr, etwas völlig anderes zu machen, vielleicht etwas ehrenamtliches, was sie dann schließlich auch tut. Sie landet im sogenannten Palast, das Haus der Frauen, dass Frauen aller Coleur Zuflucht bietet und arbeitet ehrenamtlich als sogenannte Schreiberin.
Meine Meinung:
Mir war nicht bewusst, dass das Haus der Frauen in Paris existiert und dass Blanche Peyron wirklich gelebt hat und eben dieses Haus gegründet hat. Diese Blanche muss eine tolle Frau gewesen sein und ich bewundere wie sie es geschafft gat, diesen Zufluchtsort zu schaffen. Die Geschichte, die die Autorin um dieses historische Figur und deren Bestrebungen gebaut hat, ist etwas ganz besonderes. Sehr bewegend ist auch der in der Gegenwart spielende Teil um Solene, die ihr Leben neu ordnen muss und einen ganz neuen Sinn findet. Der Schreibstil ist richtig gut und so liest sich das Buch extrem gut.
Fazit:
Tolles Buch
Käufer-Bewertung: Ele
Haus der Frauen, Roman von Laetitia Colombani, 256 Seiten, erschienen im S. Fischer – Verlag.
Ein weiterer reizvoller Frauenroman von Laetitia Colombani.
Nach einem Burnout stellt die erfolgreiche Anwältin Solene, ihr gesamtes Leben infrage. Ihr Arzt rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. Deshalb schreibt sie im „Haus der Frauen“, ein Haus welches allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet, im Auftrag der Frauen Briefe. Indem sie Anderen hilft, findet sie wieder Sinn in ihrem Leben. Eine Geschichte über den „Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron.
Dies ist das zweite Buch, nach „Der Zopf“, welches ich von L. Colombani gelesen habe, auch diesmal hat mich die Autorin, mit ihrer Art zu schreiben, und mit der Geschichte die sie erzählt, nicht enttäuscht. Im flüssigen, auktorialen Stil verfasst, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Plot ist in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, zum, einen in der Gegenwart die uns die Geschichte von Solene berichtet, zum anderen, im Paris der Zwanziger Jahre in diesem Teil ist die Lebensgeschichte der Begründerin des Palais de la Femme, Blanche Peyron, ansprechend und zu Herzen gehend geschildert. Wichtige Phrasen, Zitate von George Sand, La Rochefoucauld und vom Dalai Lama, die in diesem Buch zu meiner Begeisterung zuhauf eingefügt sind, erscheinen mit Angabe des Verfassers in kursiver Schrift. Z.B. auf Seite 24 ein Zitat von Marilyn Monroe: „ Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Oder auf Seite 154 L.Colombani „Woran es einem in der Kindheit mangelt, daran wird es einem ewig mangeln. Es ist nun einmal so: Wer am Tisch des Vaters nicht ausreichend isst, wird niemals satt werden.“ Dieses Buch ist ein wahrer Schatz an Lebensweisheiten und Aphorismen. Zu Beginn des Buches Gedanken von William Booth und Sylvain Tesson. Zu Herzen gehend auch am Anfang und Ende des Buches, das Gebet einer Schwester der Ordensgemeinschaft „Töchter vom heiligen Kreuz“.
Die Schicksale der Bewohnerinnen des Palasts haben mich immer wieder zu Tränen gerührt, sie alle sind mir lieb geworden. Die bewegende Geschichte der Blanche Peyron hat mich zu weiteren Nachforschungen über diese starke Frau, animiert. Meine Lieblingsfigur, neben der Protagonistin die eine beachtliche charakterliche Weiterentwicklung durchgemacht hat, die Afrikanerin Binta/Tata die ihre kleine Tochter Sumeya vor der Verstümmelung bewahren wollte und dadurch ihren kleinen Sohn in Afrika zurücklassen musste. Ich bin durch die Lektüre bestens unterhalten worden, ein erneut tolles Buch der Autorin. Da mir „Der Zopf“ schon so gut gefallen hat, habe ich nicht gedacht, dass noch eine Steigerung möglich ist. Doch dieses Buch ist einfach faszinierend. Gerne hätte ich noch mehr Geschichten aus dem Haus der Frauen erfahren. Eine absolute Leseempfehlung für die Fans von Laetitia Colombani, für die Leser die gerne Bücher voller Empathie genießen. Von mir natürlich die Bestnote 7 Sterne.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Ihr erster Roman »Der Zopf« stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wird verfilmt. Für ihren zweiten Roman »Das Haus der Frauen« recherchierte Colombani im »Palais de la Femme« in Paris, einem Wohnheim für Frauen in Not. »Das Haus der Frauen« ist der erste Roman über Blanche Peyron, die 1926 unter widrigsten Umständen eines der ersten Frauenhäuser begründete. Die Idee für ihren dritten Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« fand Laetitia Colombani in Indien, in einer Schule für Dalits, während der Vorbereitungen zur Verfilmung von »Der Zopf«. Laetitia Colombani lebt in Paris.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3103900033 |
10-stellige ISBN | 3103900031 |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Französisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 26. Februar 2020 |
Seitenzahl | 256 |
Originaltitel | Les Victorieuses |
Format (L×B×H) | 21,1cm × 13,4cm × 2,7cm |
Gewicht | 374g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
Gutschein kaufen
Wie lange habe ich darauf gewartet! Mir war das Buch Bestellen bei Amazon schon lange unheimlich. Und dann begegnet mir buch7. Eine Bestellmöglichkeit, die komfortabel, transparent, ehrlich und sozial engagiert ist. Was für eine Freude!
Stefan A.
Vielen Dank für die tolle Alternative zu amazon!
Johannes Wagner
Liebes Buch7 Team, schön dass es Euch gibt. Jetzt macht Bücherbestellen wieder Spaß!
Stefan A.
Ich bin sehr zufrieden mit buch7.de und werde, wenn ich nicht den kleinen Buchladen im Ort aufsuche, sehr gerne weiter bei buch7.de einkaufen!
J. H.
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg