"1517" ist das etwas andere Buch zum Reformationsjahr. Es schaut nicht auf den Bauchnabel Wittenberg, sondern auf die ganze Welt. Wie sah diese Welt zur Zeit Luthers eigentlich aus? Heinz Schilling, einer der großen Kenner der Epoche, nimmt uns mit auf eine faszinierende Zeitreise, die uns nach Italien und Spanien, zu den Osmanen, an den chinesischen Kaiserhof und ins Reich der Azteken führt.
In diesem Buch wird das Zeitalter der Reformation aus einem ungewohnten Blickwinkel betrachtet. Es nimmt die Ereignisse von 1517 als Ausgangspunkt für eine Erkundung der Welt, in der Luther und seine Zeitgenossen lebten. Fremde Länder und Kontinente rücken dabei ins Licht, Machtkonstellationen und Lebensverhältnisse werden besichtigt, wir lernen den Geld- und Warentransfer kennen, die Erfindungen der Gelehrten und die Entdeckungen der Abenteurer. Neben die religiösen Kämpfe tritt der nach wie vor lebendige Glaube an Magie, Hexen und Dämonen. Spannend, kurzweilig und höchst informativ präsentiert Heinz Schilling einen der originellsten Beiträge zum Reformationsjahr.
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Käufer-Bewertung: Winfried Stanzick
Heinz Schilling, 1517. Weltgeschichte eines Jahres, C.H. Beck 2017, ISBN 978-406-70069-9
In diesem Jahr begehen die protestantischen Kirchen der Welt die 500. Wiederkehr des Thesenanschlags von Wittenberg, mit dem der Mönch und Theologe Martin Luther nach herkömmlicher Lesart die Reformation einleitete, einen Prozess, der für die weitere Entwicklung in Europa und der Welt eine wichtige Bedeutung bekommen sollte.
Der emeritierte Professor für Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität in Berlin, Heinz Schilling, der zuletzt 2012 ebenfalls bei C.H. Beck in München eine viel beachtete Biographie über Martin Luther veröffentlichte, hat nun sozusagen querströmend zu den Dutzenden von Veröffentlichungen, die sich alleine mit der Reformation und ihrer Bedeutung damals und heute befassen ( man kann in der Flut den Überblick verlieren), ein Buch geschrieben, das die zweifelsohne wichtigen Elemente der lutherschen Erkenntnis und des Beginns der Reformation in einen sozusagen globalen Zusammenhang stellt.
In zunächst sechs Hauptkapiteln verfolgt er wichtige und zentrale Veränderungen und Bewegungen in Europa und in anderen Teilen der Welt, die 1517 relevant sind:
1. Zwei Weltreiche und ein Drittes Rom kündigen sich an, aber auch Sturm gegen Unterdrückung und Willkür
2. Um Frieden und Stabilität des Geldes
3. Europa und die weitere Welt
4. Die Renaissance und ein neues Weltwissen
5. Kollektive Ängste und Sehnsucht nach Sicherheit
6. Der Papst in Rom- italienischer Souverän und universeller Pontifex
Erst dann beschreibt er in einem letzten Kapitel die Ereignisse in Wittenberg und ordnet sie in „einer globalhistorischen Aneignungstheorie“. Im Rahmen dieser Theorie schlägt er vor, „die nicht selten unmittelbar mit Luther und der Reformation in Verbindung gebrachte Rede von den ‚westlichen Werten‘ aufzugeben. Vielmehr ist zum Ausdruck zu bringen, dass längst die globale Aneignung eingesetzt hat, die Werte somit nicht mehr exklusiv westliche, sondern allgemeine Werte der Humanität und Freiheit sind.“
Auf diesem Weg der Aneignung, so Schillings Hoffnung, könne auch die bedrohliche fundamentalistische Gewalt der Gegenwart einmal überwunden werden, „so wie es seit Mitte des 17. Jahrhunderts mit der 1517 geborenen fundamentalistischen Feindseligkeit der christlichen Konfessionen gelungen ist.“
So wie damals und durch die weltweite Vernetzung für jeden Menschen beängstigend wahrnehmbar, ist auch heute die Welt in Bewegung. Wir spüren, dass das Jahr 2017 der Beginn von ähnlich schwerwiegenden Umwälzungen sein könnte wie damals.
Die langfristige Sicht des Historikers, wie sie Heinz Schilling hier vorlegt, zeigt, dass heutige Verwerfungen und Konflikte durchaus nicht das Ende dessen bedeuten müssen, was wir als westliche Zivilisation und Demokratie für wertvoll und wichtig erachten, sondern möglicherweise der Beginn einer völlig neuen Ordnung.
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Heinz Schilling ist em. Professor für Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt erschien von ihm 2012 seine viel gerühmte Biographie "Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs", die mittlerweile in der vierten Auflage vorliegt.
Prolog
1517 - ein neuer Blick auf das Epochenjahr
I. Zwei Weltreiche und ein Drittes Rom kündigen sich an, aber auch ein Sturm gegen Unterdrückung und Willkür
1. Kastilischer Herbst - Herrscherwechsel in Spanien und die Vision habsburgischer Vormacht in der Christenheit
2. Der frühmoderne Fürstenstaat und das Murren der Untertanen gegen die neuen Zwänge
3. Osmanischer Frühling - Triumph am Nil, auf der Arabischen Halbinsel und an den Küsten Nordafrikas
4. Eine wagemutige Reise in das andere Europa - über Polen und Litauen an den Moskowiter Hof
II. Um Frieden und Stabilität des Geldes
1. Der neuzeitlich bedrängte Frieden - Querela pacis / Klage des Friedens aus dem Kampfgetümmel der Mächte und Dynastien
2. Eine kopernikanische Geldwerttheorie aus dem «entlegensten Winkel der Welt»
III. Europa und die weitere Welt
1. Alte und Neue Welten
2. Der portugiesische Estado da India und der Zugang zum Reich der Mitte
3. März 1517, die Spanier auf Yukatan - erste Begegnung mit einer amerikanischen Hochkultur
IV. Die Renaissance und ein neues Weltwissen
1. «Calikutisch leut» und das Rhinozeros Odysseus - Übersee in Europa
2. Kultureller Aufbruch im Zeichen der Antike
3. Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen und ein Ritter-Humanismus in Mitteleuropa
4. Renaissance-Frauen
V. Kollektive Ängste und Sehnsucht nach Sicherheit
1. Wunder, Magie, Hexen und Dämonen
2. Juden und Muslime als Gefahr für die christliche «Reinheit»
VI. Der Papst in Rom - italienischer Souverän und universeller Pontifex
1. Urbi et orbi - Rom im Bann des Medici-Papstes
2. Um die Reform der Christenheit an Haupt und Gliedern
3. Ein europäischer Frieden zum Kampf gegen die anstürmenden Osmanen
4. Die Pracht der Renaissance und die Ruine von St. Peter
5. 1517 - ein Jahr des Medici-Papstes
VII. Der Mönch in Wittenberg - ex oriente lux oder die Morgenröte des Protestantismus an den Grenzen der Zivilisation
1. Wittenberg 1517 - Aufbruch «an den Grenzen der Zivilisation»
2. Der Augustinermönch und die deutsche Angst um das ewige Seelenheil
3. Der 31. Oktober - 95 Ablassthesen zur «Ergründung der Wahrheit» an die Kirchenhierarchie verschickt 271 4. Evangelische Reformation statt frivoler Kirchenkritik ohne Folgen
Epilog: 1517 - ein Wunderjahr als Auftakt der Neuzeit?
Anhang Anmerkungen
Quellen und Literatur
Bildnachweis
Personenregister
Ortsregister
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3406700699 |
10-stellige ISBN | 3406700691 |
Verlag | C.H. Beck |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 16. Februar 2017 |
Seitenzahl | 363 |
Illustrationenbemerkung | mit 40 Abbildungen und 1 Karte |
Beilage | gebunden |
Format (L×B×H) | 22,3cm × 14,9cm × 3,3cm |
Gewicht | 615g |
Warengruppe des Lieferanten | Geisteswissenschaften - Geschichte |
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Geisteswissenschaften - Geschichte
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